Heute möchte ich euch Mad God von Phil Tippett aus dem Jahr 2021 vorstellen. Phil Tippett? Da war doch was? Richtig! Seit über 30 Jahren ist Phil Tippett eine feste Größe in Hollywood, wenn es um Spezialeffekte geht. Seine Mitarbeit an Die Rückkehr der Jedi-Ritter und Jurassic Park wurde mit zwei Oscars ausgezeichnet, aber auch an Kultfilmen wie Robocop 2 oder Starship Troopers war Tippett beteiligt. Und über 30 Jahre brauchte es auch, Mad God fertigzustellen. Wie kann das sein? Nun, bereits während der Dreharbeiten zu Robocop 2 begann Tippett mit der Entwicklung von Mad God. Letztendlich bremste ihn aber nicht nur sein Mitwirken an Jurassic Park aus, sondern seine Kinder, die währenddessen auf die Welt kamen. Im Interview, das beim Bonusmaterial zu finden ist, schildert er diese langwierige Arbeit und vor allem seinen Lernprozess als Regisseur sehr eindrucksvoll. Zitat: „Ich hatte gerade mal 6 Minuten auf 35mm gefilmt und merkte direkt, das Projekt ist zu groß für mich. Zeitgleich zu Jurassic Park bekam meine Frau zwei Kinder und mir fehlte schlichtweg die Zeit. Daher archivierte ich den Film für 20 Jahre. Diese Zeitspanne war enorm wichtig für mich Mad God eine Stimme zu geben und meine Ideen zu präzisieren. Ich habe niemals Film studiert, lediglich Kunstgeschichte und mein Einfluss waren vor allem Milton und Joe Dante.“ Phil Tippett wirkt in diesen ganzen persönlichen Geschichten wie der liebe Märchenonkel, der dir eine Geschichte vorliest. Und genau so wirkt auch Mad God – ein Stop Motion Film der Extraklasse! Mad God ist mehr eine Erfahrung, als ein Film. So viel Akribie, so viele Details, so viel Hangemachtes, so viel Liebe für jede der Kreaturen. Es macht einfach nur ganz viel Spass der lediglich als The Assassin bezeichneten Hauptfigur auf ihrer Reise zu folgen. Ich saß echt mit offenem Mund vor dem Fernseher, denn diesen Film muss man definitiv einige Male sehen, um alles erfassen zu können. Selbst die bösesten Monster wirken niedlich, die Kreaturen erinnerten mich zum Teil an die Monster von Midian (Cabal / Nightbreed) oder die Cenobiten (Hellraiser). Die nächste Überraschung war für mich die physische Auswertung des Films bei uns, denn Deutschland hat mit diesem Box-Set definitiv die schönste Edition weltweit erhalten. Special Edition Das Box-Set besteht aus stabilem Karton und ist komplett in Hochglanz gehalten. Der „Taucher“ (The Assassin) hält seine helle Lampe in die Höhe die auf dem Artwork wirkt, als würde sie tatsächlich leuchten. Die J-card ist nur aufgelegt und liefert alle technischen Details. Das 3-Disc-Set besteht aus einer Blu-ray, Bonus Blu-ray und DVD (identisch zur Blu-ray). Die Discs befinden sich in einer Art Mediabook, das kein Booklet enthält, kommen mit individuellem Artwork und sind vor einem Panoramabild als Hintergrund angebracht. Das Booklet (Phil Tippet´s Mad God, 40 Seiten) ist dem Set nämlich gesondert beigelegt, wie auch das Buch (Art & Artifacts, 60 Seiten). Von Interviews bis hin zum Making-of wird in beiden Heften (ca. DIN A3) mit vielen Bildern und Text die gesamte Entstehung des Films ausführlich