[Special] Verpackungen – Der Schutz für unsere liebsten Filme

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Verpackung Allerlei

Als Ende der 1990er Jahre die DVD als neues Speichermedium nach und nach die Regale in Kaufhäusern und Elektronikketten füllten, konnten sich die Hersteller noch nicht auf eine Verpackungsart einigen. So gab es neben der bekannten Keep Case noch die Snapper Case (Warner Home Video), die Super-Jewelcase (BMG Video, e-m-s) und sogar die aus dem CD-Sektor bekannte Jewelcase (CD-Hülle). Doch von all den unterschiedlichen Verpackungsarten setzte sich am Ende nur eine durch. Und zwar die, die der VHS-Hülle am nächsten war: die Keep Case – oder wie sie auch umgangssprachlich nach einem Hersteller genannt wird: Amaray.

Steelbooks und Mediabooks waren noch in weiter Ferne. Und man sammelte nicht die Verpackungsart, sondern viel mehr die Filme an sich. … Ja, es war schon etwas ganz besonderes eine DVD zu besitzen. Die ersten DVD-Player kosteten damals noch über 1000 D-Mark und waren mehr Luxusgut als Mainstream. Meinen ersten DVD-Player, einen gebrauchten Panasonic DVD-A350, habe ich mir damals bei einem Bekannten finanziert – für stolze 800 D-Mark, also gut die Hälfte der UVP. Und als Shopping-Quelle nutzte ich nicht das Internet, sondern das örtliche SB-Warenhaus Marktkauf, bei dem ich auch meine Lebensmitteleinkäufe tätigte. So landete neben Wurst und Käse auch mal eine DVD im Einkaufswagen. Die Preise lagen damals bei 40 bis 60 D-Mark – wohlgemerkt bei einer einfachen Standard-Verpackung, denn Sonderverpackungen gab es damals noch nicht.

Ein Film auf DVD zu besitzen war schon etwas Besonderes

Heute hat man oftmals die Wahl zwischen Steelbook, Mediabook und Keep Case. Früher hatte man nur die Wahl: möchte ich den Film haben oder nicht. Und wenn ich den Film haben will, dann muss ich mich auch mit der einzigen Verpackungsart zufrieden geben, die mir der Hersteller anbietet. Die Snapper Case von Warner waren nicht besonders robust und besonders anfällig auf Feuchtigkeit und Fingerabdrücke. Die großen Super-Jewelcase (Erstauflage von From Dusk Till Dawn und die Spencer/Hill-Filme) mochten Stöße gar nicht. Einmal heruntergefallen, zerbrachen sie schnell in ihren Einzelteilen. Einen wirklichen Schutz versprachen da nur die Keep Case. Sie überstanden nicht nur einen Sturz aus geringer Höhe, sondern hatten auch einen rundum Staub- und Spritzschutz. Ein kurzer Spaziergang durch Regen vom Auto zur Haustür wurde schnell verziehen. Ein weiterer Vorteil der Keep Case ist auch, dass sie sich schnell und kostengünstig ersetzen lassen, sollte einmal eine zu Bruch gehen. Die ersten Keep Case waren noch deutlich massiver und schwerer und wurden später durch leichtere und teilweise mit ausgestanztem Öko-Label ersetzt. Um eine Verwechslung zu vermeiden, wurden die Nachfolgeformate Blu-ray und HD-DVD in blauen bzw. roten Keep Case mit jeweiligen Logo vermarktet. Die Farbe orientierte sich dabei an den jeweiligen Lasern der dazugehörigen Abspielgeräte (blau für Blu-ray, rot für HD-DVD).

Sonderverpackungen

Mittlerweile gibt unzählige Arten von Verpackungen. Die bekanntesten dürften Keep Case, Mediabook und Steelbook sein. Aber hat wer auch gewusst, dass es von den Steelbooks vier verschiedene Größen gibt? Oder von den Hartboxen genauso viele? … Besonders schön finde ich es, wenn sich richtig viel Mühe in dem Verpackungsdesign gegeben wird und sich diese auch an bestimmte Filminhalte orientieren. So werden z.B. Steelbooks als Walkman (Guardians of the Galaxy, Footloose), mobile Festplatte (Ant-Man), Brettspiel (Jumanji), Tafel Schokolade (Charlie und die Schokoladenfabrik), Pralinenschachtel (Wonker) oder als Game Boy (Zelda Links Awakening, Switch) designt. Aber auch bei Mediabooks gibt es kreative Ideen zu sehen. So ist z.B. das Mediabook von “Drive“ und “The Wanderers“ wie eine zusammengefaltete Jacke, inkl. rückseitigem Logo designt worden. Das ist nicht nur Kunst, sondern auch ein Geschenk an jedem Sammler und Fan dieses Franchise.

Assassin`s Creed Syndicate (PS4), Guardians of the Galaxy (Blu-ray), Ant-Man (Blu-ray), Predator (Blu-ray), Charlie und die Schokoladenfabrik (Blu-ray), Game Boy (Switch), The Ring (Blu-ray), Die letzten Glühwürmchen (Blu-ray), Der mit dem Wolf tanzt (Blu-ray), Jumanji (Blu-ray)

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Assassin’s Creed Syndicate
Das Steelbook passt perfekt zur Thematik: die aufstrebende Industrialisierung des 19. Jahrhunderts. Zudem ist jedes noch so kleinste Detail erhaben – das Karo-Muster wie auch die Rahmen-Verzierungen – und das sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite. Für mich ein einzigartiges Stück in der Steelbook-History.

Die letzten Glühwürmchen
…zählt zu einer meiner Lieblings Anime und ist aufgrund seiner Thematik traurig und berührend zugleich. Die Verpackung wurde dabei der Bonbon-Metalldose der 4-jährigen Setsuko nachempfunden. Ich mag solche Spielereien, denn sie geben einen kleinen Inhalt des Films wieder.

Der mit dem Wolf tanzt
Das Mediabook ist dem Tagebuch von Lieutenant John Dunbar (Kevin Costner) nachempfunden worden. Im Booklet ist zudem ein wunderbarer Ausschnitt von Dunbars Lektüre zu sehen (es scheint fast so, als ob er sich gerade selber das Booklet durchliest :D ).
Das Mediabook besitzt eine Lederhaptik mit Titel-Tiefenprägung und ist wattiert. Außerdem steckt es in einem 1/3-Schuber mit aufgedruckter Limitierungsnummer von insgesamt 5.000 Einheiten.

Predator
Bei Predator haben sie das Lenticular 3D-Wackelbild besonders clever genutzt. Je nachdem in welchem Betrachtungswinkel man es hält, erscheint Major „Dutch“ Schaefer (Arnold Schwarzenegger) im Blickwinkel eines Menschen oder im Wärmebild eines Predators, inkl. Fadenkreuz. Das Lenticularbild ist zudem magnetisch und lässt sich vom Steelbook entnehmen.

Steelbook

Kubrik Collection (Blu-ray), Donald Duck – Im Wandel der Zeit Vol. 1-3 (DVD), Der König der Löwen (Blu-ray), Game Boy (Switch), Metroid Samus Returns (3DS)

Kubrik Collection (Blu-ray), Donald Duck – Im Wandel der Zeit Vol. 1-3 (DVD), Der König der Löwen (Blu-ray), Game Boy (Switch), Metroid Samus Returns (3DS)

Steelbooks gibt es seit 2003 und ist ein geschützter Markenname der dänischen Firma Glud & Marstrand. Sie werden von der Firma Scanavo weltweit vertrieben. Scanavo ist ebenso bekannt für hochwertige Keep Case (Blu-ray, transparent), dessen Inlays die komplette Fläche ausfüllen. Diese werden oftmals von den Labels Turbine Medien und Wicked Vision genutzt und gefallen mir weitaus besser, als die bekannten Keep Case von Amaray und Elite (blau mit fest integriertem Blu-ray-Logo).
Steelbooks gibt es in unterschiedlichen Formen und Größen. Die gängigsten Größen sind G1 (DVD) und G2 (Blu-ray) mit einem Tiefenmaß von 15 mm. Während in einer G1-Größe maximal 6 Disc untergebracht werden können (Donald Duck – Im Wandel der Zeit Vol. 1-3), können in einer G2-Größe maximal nur 4 Disc untergebracht werden (Apocalypse Now). Nur bei einem Jumbo-Steelbook (Kubrik Collection) können noch mehr Discs untergebracht werden. Diese entsprechen der G1-Größe mit 30 mm Tiefenmaß.
Doch auf dem Blechdosenmarkt ist Steelbook nicht allein. Weitere Hersteller nennen ihre Produkte FuturePak oder Metalpak und unterscheiden sich vom Aufbau (verschiedene Lösungen der Spine/Scharnieren), Qualität und Materialstärke voneinander.

Nintendo Game Boy (Switch)
Mein persönliches Lieblings Steelbook. Perfektes Zusammenspiel mit Spot-Gloss-Elementen und Detail-Prägungen auf beiden Seiten! Einer der bekanntesten und besten Spiele für den Game Boy ist Zelda Links Awakening (wurde damals in der Play Time mit 98% Spielspaß bewertet). Im Inneren des Steelbooks befinden sich zudem Screenshots aus dem Spiel.

Um die Ecke denken mit verwelkter Technologie (Gunpei Yokoi, Game Boy Erfinder)

Als der Game Boy im Sommer 1989 vorgestellt wurde, galt er schon als technisch veraltet. Das war auch seinem Erfinder bewusst. Die Konkurrenz – Atari Lynx und Sega Game Gear – waren technisch deutlich überlegen, hatten aber keine Chance gegen den günstigen Game Boy mit seinen herausragenden Spielen. Insgesamt wurden 118 Millionen Exemplare verkauft – ein Bestseller und ein Lifestyle der frühen 1990er Jahre, der auf jedem Schulhof ein Gesprächsthema war.

Mediabook

Mediabook Allerlei

Neben dem Steelbook dürfte das Mediabook die beliebteste Verpackungsart für Filmfans und Sammler sein. Die Grundidee für das buchförmige Verpackungsdesign erschien ein wenig später als das Steelbook. Grundsätzlich ist das Mediabook meine bevorzugte Verpackungsart, da sie immer eine kleine Lektüre mit dabei haben: Hintergrundwissen zum Film, welches die meisten Verpackungsarten sonst nicht bieten. Manchmal ist auch eine Dreingabe wie ein exklusives Comic vorhanden (Gwendoline, Hardcore, Sin City 2).

Drive zählt ohne Zweifel zu einer meiner Lieblings Mediabooks. Das Verpackungsdesign in Form einer zusammengefalteten Jacke mitsamt detaillierter Prägungen und Logo auf der Rückseite sind ein absoluter Hingucker.

Hartbox

Hartbox Allerlei

Hartboxen hat es auch schon zu VHS-Zeiten gegeben und waren oftmals in Videotheken vorzufinden. Was früher eher Standard war, gilt heute mehr als Sonderverpackung. Hartboxen gibt es in unterschiedlichen Größen, wobei sich die größte Größe an der VHS orientiert und dementsprechend auch viel Platz im Regal einnimmt.

Aber es gibt auch Hartboxen in G1 (DVD-Größe) und in G2 (Blu-ray-Größe), die ihren jeweiligen Vorbildern im Keep Case nachempfunden sind und so ein einheitliches Maß im Regal bilden.
Und wer sich schon immer mal gefragt hat, warum die Disc-Lade eine Aussparung hat: Die Antwort ist Mini DVD (bzw. CD) mit 8 cm Durchmesser. Die Auswahl scheint aber wohl ziemlich klein zu sein. Ich kenne nur einen Film, welches dieses Format nutzt … und ich liebe diese kleine putzige Hartbox in Mini-DVD-Größe (hätte die PlayStation Classic Mini ein funktionierendes Laufwerk, wäre ich gleich versucht ihn einzulegen :D ).

Leatherbook

Anfang 2017 startete ´84 mit der Leatherbook-Serie eine besonders aufwendige Reihe für anspruchsvolle Sammler. Die Leatherbook-Reihe hat, wie der Name schon sagt, eine lederartige Oberfläche mit detaillierter Prägung und ist wie ein Buch gestaltet, welches mit einer Holzschublade ausgestattet ist. Im inneren befindet sich in der Regel ein Digipak mit diversen Beilagen, wie ein umfangreiches Booklet, Artcards und weiteres. Digipaks mag ich aufgrund ihrer Beschaffenheit (dünne Pappe und Plastik-Trays) eigentlich gar nicht, aber wenn sie rundherum gut verpackt sind (wie in diesem Fall), finde ich es ganz okay.

VHS-Edition

Als 2018 die VHS-Retro-Welle mit “Ready Player One“ und “Summer of 84“ anrollte, galt diese Verpackungsart noch als “unverbraucht“ und stilvoll. Doch die Begeisterung der großen Papp-Hüllen im Stile der alten VHS-Kassetten war schnell verflogen. Immer mehr Labels mischten mit und überfluteten den Markt mit mehr oder wenigen wertigen Verpackungen, die sich alle von Größe, Beschaffenheit und Qualität unterschieden und ein wildes Durcheinander im Regal veranstalteten. Und in Anbetracht des Volumens, welche diese mit sich brachten, boten Mediabooks und Steelbooks (manchmal auch mit Schuber und Booklet) einfach mehr. Zwei Mediabooks nebeneinander gestellt ergeben eine VHS-Edition.

Am besten hat es meiner Meinung nach Capelight getroffen. Die VHS-Edition von BMX Bandits kommt dem Original (links) am nächsten und auch der magnetische Klappmechanismus ist eine coole Idee. Die Proportionen von 20th Century Fox / Warner (rechts) stimmen gar nicht. Die Kassette wirkt nicht nur wie im siebten Monat schwanger, sondern lässt sich auch wie ein Schuhkarton öffnen. Dafür gibt es Lenticulareffekte und Tiefenprägungen.

Lithographisches Digipak

Zum 15-jährigen Jubiläum erschien „The Green Mile“ in einer einzigartigen Verpackung, eine Art Digipak aus besonderem lithographischen Material, welches ein Hochglanz-Effekt ermöglicht und mit einem versteckten Magnetverschluss zusammen gehalten wird. Eine wahre Augenfreude für jeden Sammler! Diese Verpackungsart wurde auch für weitere Spielfilme wie “Gremlins (30-jähriges Jubiläum)“ verwendet.

Die vergessenen Hüllen

Jewelcase, Super-Jewelcase, Snapper Case

Jewelcase, Super-Jewelcase, Snapper Case

Zurück zu den Anfangszeiten der DVD.
Am Anfang war das Ei …oder wie man es im Sammler-Jargon sagen würde, das Magnetband. Für den Hobby-Cineasten war die Super 8 Filmrolle lange Zeit die einzige und beste Wahl, um seine Lieblings Filme immer und zu jeder Tageszeit auch Zuhause genießen zu können. Leider nur in stark gekürzter Form. Auf einer 120 Meter Rolle passten maximal 26 Minuten mit 18 Bildern pro Sekunde. Mit 2 Rollen kam man immerhin auf 52 Minuten. … Mit Einführung der VHS-Kassette 1976 war das Debakel mit Laufzeitenverkürzung und Filmrollenwechsel passe. … Ein weiterer großer Schritt war die Laserdisc von 1980. Als erstes optisches Speichermedium in Langspielplatten-Format (30cm Durchmesser!) gab es die bis dato beste Bild- und Tonqualität – allerdings nur für 34 Minuten pro Seite! Ähnlich wie eine Langspielplatte konnte die Laserdisc nämlich auch gewendet werden. So musste bei einem 120-minütigen Film die Disc einmal gewechselt und zweimal gewendet werden. Ziemlich umständlich für einen entspannten Videoabend. … Zwei Jahre später folgte die Compact Disc (CD) – zunächst für den audiophilen Bereich (später auch für andere Anwendungen). Die Compact Disc ist, wie auch schon die Laserdisc, ein optischer Datenträger, die aber erstmals digitale Inhalte speichern konnte. 1993 wurde die Video-CD als Standard eingeführt, um Videodaten auf einer Compact Disc abzuspeichern. Mit einer Laufzeit von maximal 74 Minuten und bestenfalls VHS-Qualität war es der bereits etablierten VHS-Kassette nicht einmal ebenbürtig. Und so verschwand die Video-CD, wie auch schon zuvor die Laserdisc, im Schattendasein der VHS-Kassette.
Der Ruf nach einem massentauglichen, kompakten und qualitativ hochwertigen Datenträger für Videoinhalte wurde immer lauter. Und so erschien dann nach 2 Jahren Entwicklungszeit die ersten DVDs 1997 auf dem Markt. … Endlich! Kein Disc-Wechsel, kein Wenden, kein Zurückspulen und kein Qualitätsverlust mehr. Dazu glasklaren Mehrkanalsound in Dolby Digital und DTS – ganz wie im Kino. Zusätzlich wurde der Nutzer noch mit massig Extras und verschiedenen Tonspuren (neben Deutsch war auch erstmals Englisch mit dabei) verwöhnt. Die DVD gilt als geistiger Nachfolger der VHS-Kassette und hat den heimischen Videomarkt revolutioniert. … Da wäre aber noch eine Sache: Die Verpackung! Anfangs konnten sich die Hersteller nämlich nicht auf einen Standard einigen.

Jewelcase & Super-Jewelcase

Am Anfang war die CD – audiophil bahnbrechend, komfortabel und als langlebiges Medium gedacht – und die dazugehörige CD-Hülle: die Jewelcase – ein Rundumschutz mit Einlegedeckblatt, was auch oftmals ein Booklet sein konnte. Die ersten DVDs (ab 1997) erschienen noch in einer Jewelcase. So auch meine älteste DVD “Das Boot – Director´s Cut“ – Erstauflage von EuroVideo, 1997, mit einer Laufzeit von knapp 200 Minuten. 200 Minuten auf einer Disc, das ist doch schon mal eine Ansage! Eine 2-seitige “Flipper“-DVD, die ähnlich wie eine Laserdisc einmal gewendet werden musste. Später wurde dann die Double-Layer-Disc eingeführt – eine 2-schichtige Unterseite, die das Wenden unnötig machte.

Die ersten DVDs erschienen noch in einer CD-Hülle

Die ersten DVDs erschienen noch in einer einfachen Jewelcase, bis sich später weitere Verpackungsarten hinzugesellten und diese dann nach und nach ablösten. Die große Super-Jewelcase war tatsächlich einer meiner Lieblings DVD-Verpackungen. Sie war robust (wenn man sie nicht gerade von der Tischkante schubste), hatte gegenüber der (alten) Jewelcase abgerundete Ecken, verstärkte Scharnieren und war rundherum deklariert: So konnte der Titelschriftzug auf allen 6 Flächen untergebracht werden.
2015 brachte Splendid Film “The Quest“ in der schon fast vergessenen großen Super-Jewelcase heraus, welches ein 16-seitiges Booklet mit 8 verschiedenen Wendecovern enthielt.

Snapper Case

Die Snapper Case besteht aus umliegender Pappe (Vorderseite, Spine, Rückseite) um einem Plastikrahmen und hat einen Schnapp-Verschluss. Statt eines Booklets/Beiblatts wird etwaiges Filmwissen auf der innenliegenden Doppelseite wiedergegeben. Die äußere Hülle besitzt keine Schutzfolie und ist praktisch blanko. Fettige Finger ala Chipstüte und Softdrinks werden nicht verziehen und mit ästhetischen Flecken bestraft.

…neulich beim Frühstück

Wenn Wegwerfartikel eine bessere Verpackung haben, als die Filme in unserer Sammlung.

Wenn Lebensmittelverpackungen eine wertigere Verpackung haben als die Filme in unsere Sammlung, dann stelle ich mir manchmal die Frage, ob sich die Hersteller nicht mehr Mühe geben wollen, als sie können. So sieht z.B. eine Keksdose mit ihrem Hochglanzdruck und Prägungen weitaus ansehnlicher aus, als das Steelbook zu “Der Name der Rose“. Und selbst der Camembert, den ich mir neulich bei Edeka gekauft habe, weiß mit seiner Holzverpackung und den gebrandmarkten Schriftzügen zu gefallen. Wie schön wäre es, wenn wieder mehr Wert und Kreativität in schöne Film-Verpackungen gelegt wird. Stattdessen gibt es Mediabooks und Steelbooks am laufenden Band und der Mülleimer freut sich, wenn er schon wieder eine schöne Keksdose verschlingen darf.

Selbst der Nussbeisser von Aldi hat eine Titelprägung

Als ich neulich die Süßwarenabteilung im Supermarkt besucht habe, viel mir auf, dass sämtliche Tafeln Schokolade geprägte Schriftzüge haben. Selbst der Nussbeisser von Aldi hat eine Titel-Prägung. Oder der Pralinen-Hersteller Lindt, der sehr großen Wert auf hochwertige Verpackungen (goldene Schrift mit Tiefenprägung und erhabenen Pralinen-Abbildungen) legt. Da macht so ein schönes geprägtes Herz im heimischen Filmregal doch schon was her. …aber ist euch schon mal aufgefallen, wie viele Mediabooks, Steelbooks und Pappschuber eine Titelprägung haben? Richtig, die wenigsten! Und die meisten sind Sammler-Editionen fürs heimische Filmregal oder der Vitrine.

Für die Zukunft würde ich mir einfach mehr wünschen. Mehr von Sonderverpackungen und ausgefallenen Ideen. Vielleicht auch mal wieder ein i-Tüpfelchen, wie ein Filmdosen-Set von Hitchcock.


Tipp:
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@schnitzel | Deals: 624    Hot Votes erhalten: 6956    Kommentare: 6189
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1 Kommentar

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  1. Profilbild von hal9000b

    @hal9000b | Deals: 30    Kommentare: 3708
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    Vielen Dank für diese tolle Übersicht. Alleine schon für den Aufwand und Mühen sollte es hier brennen.
    Macht richtig Freude es zu lesen.
    Mein Favorit ist: Steelbook mit booklet.
    Die Tatsache, dass eine Keksdose besser geprägt ist als ein teures Steelbook ist mir auch schon aufgefallen. Ich vermute mal, dass die geringe Auflage ein Grund sein kann. Das gilt bei Majors dann aber wohl nicht als Argument. Und Capelight schafft es auch. Also dann doch nur meistens lazy oder profitorientiert?

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