[Review/Unboxing] Body of Evidence (1993) (Mediabook Cover B) Blu-ray + DVD
Don´t look so hurt, Alan.
I fucked you,
I fucked Andrew,
I fucked Frank.
That´s what I do. I fuck!
And it made me 8 million dollars.
Heute möchte ich euch Body of Evidence von Uli Edel aus dem Jahr 1993 vorstellen.
InhaltIMDb-Bewertung 4,6/10
Ein Millionär wird tot und an ein Bett gefesselt aufgefunden – die Ursache: Herzversagen. Dazu findet sich ein Videoband, das ihn und seine Liebhaberin (Madonna) zeigt. Als in seinem Organismus Kokain gefunden wird und sein Testament die Liebhaberin mit 8 Mio. Dollar begünstigt, wird sie vorerst wegen Mordverdachts verhaftet. Ihr Anwalt (Willem Dafoe) hat alle Hände voll zu tun, um ihre Unschuld zu beweisen, doch die Schöne macht ihm Avancen und so erliegt er ihrem Charme und beginnt eine Affäre mit ihr. Als dann während des Prozesses neue Beweisstücke auftauchen, beginnt er sich zu fragen, ob sie versucht den wahren Mörder zu decken. Er versucht gegen die weibliche Verlockung anzukämpfen und die rosa Brille abzusetzen, schließlich scheint der Fall komplizierter zu sein, als anfangs gedacht.(Inhalt von Filmstarts.de übernommen)
Rottentomatoes Tomatometer 8% Popcornmeter 23% (The Audience score is now the Popcornmeter.)
Film
Als großer Madonna Fan (6 Tourneen, noch mehr Konzerte, eine TV Show, ein Interview mit ihrem Tänzer Jaron Boyd) war ich natürlich hoch erfreut, als Turbine mir letztes Jahr im Mai von dem anstehenden Projekt berichtete.
Man muss in das Jahr 1990 zurückgehen, um Madonna und ihre Entwicklung im Bereich Freizügigkeit ein bisschen besser zu verstehen.
Mit der Blond Ambition World Tour brachte Madonna im Jahr 1990 weibliche Masturbation auf die Konzertbühne, was selbst den Vatikan auf den Plan rief.
Im November 1990 legte Madonna mit der Single Justify My Love (produziert und geschrieben von Lenny Kravitz) nach und vor allem das Musikvideo schockierte (Amerika).
Beth Ditto (Frontfrau der Band Gossip) veröffentlichte übrigens mit ihrer Single I Wrote the Book im Jahr 2016 eine wunderbare Hommage an das Justify My Love Musikvideo – ebenfalls in schwarz-weiß.
Der weitere freizügige Fahrplan begann im Herbst 1992, als Madonna am 29. September die Single Erotica veröffentlichte.
Am 02. Oktober feierte das Musikvideo zu Erotica um Mitternacht auf MTV Premiere und löste einen Sturm der Entrüstung aus.
Am 19. Oktober wurde das Erotica Album veröffentlicht und am 21. Oktober folgte das Coffe Table Book Sex, in dem eigentlich alles an sexuellen Spielarten vorkommt und das sehr ästhetisch von Steven Meisel und Fabien Baron fotografiert.
Im Sex Buch sind eine Reihe Stars zu sehen, auch der erst kürzlich verstorbene Udo Kier.
Amerika musste schlucken, um dieses musikalische und optische Gesamtkunstwerk überhaupt verarbeiten zu können.
Body of Evidence (Premiere im Januar 1993) war daher nur folgerichtig, um sämtlichen Spießern den Spiegel vorzuhalten.
Der deutsche Regisseur Uli Edel war Madonna nicht erst durch seinen Film Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (1981) ein Begriff, sondern vor allem seine weitere schonungslose Milieustudie Last Exit to Brooklyn (1989) hatte sie beeindruckt.
Ihre Zusage für die Rolle der durch Geschlechtsverkehr mordenden Rebecca Carlson in Body of Evidence ließ also nicht lange auf sich warten.
Komplettiert wird der Cast durch Größen wie Julianne Moore, Jürgen Prochnow, Joe Mantegna und Frank Langella.
Mediabook
Turbine Medien aus Münster veröffentlichte Body of Evidence am 11. Dezember als HD-Deutschlandpremiere.
Das Mediabook erschien mit drei Motiven zur Auswahl, jeweils auf 333 Stück limitiert.
– Cover A (mit Spotlack) amerikanisches Kinoplakat bereits vergriffen!
– Cover B (mit Silberfolie) internationales Kinoplakat
– Cover C (mit Spotlack) französisches Kinoplakat
Cover B das ich euch vorstelle ist wie gesagt mit Silberfolie veredelt, was den Filmtitel und die Namen der Schauspieler auf Front und Spine betrifft.
Das Foto der Filmszene auf der Front erstreckt sich über den Spine, die Rückseite ist mit weiteren Filmszenen und den technischen Details bedruckt (keine J-card).
Öffnet man das Mediabook so ist auf der linken Seite die Blu-ray Disc Disc angeordnet, am Ende die DVD.
Beide Discs kommen mit individuellem Artwork mit Silhouetten von Madonna und Willem Dafoe.
Angeordnet sind beide Discs vor einem Panoramabild, das Madonna mit brennender Kerze in einer Sexszene zeigt.
„Light the candles, ‚til they’re nice and soft
And when they start to drip, I’m gonna get you off.“
Das Booklet von 28 Seiten (eingenäht) wurde von Wieland Schwanebeck verfasst und liefert alles Wissenswerte zur Entstehung des Films – inklusive eines exklusiven und neuen Interviews mit Regisseur Uli Edel!
Das Essay Corpus Delicti von Wieland Schwanebeck bespricht die Rolle der Femme Fatale anhand von Filmen wie u.a. Fatal Attraction (1988) oder Basic Instinct (1992) und beschreibt, wie Madonna in der Rolle der Rebecca Carlson und erst Recht als Künstlerin Männer konsumiert.
Das Interview mit Regisseur Uli Edel liefert zusätzliche Einblicke in die Produktion aus erster Hand und natürlich wie es wirklich ist, mit einem der größten Popstars aller Zeiten zusammenzuarbeiten.
Abgerundet wird das stimmige Booklet mit Filmszenen und Filmplakaten in guter Qualität.
Technische Daten
Sprachen:
Deutsch – DTS-HD Master Audio 5.1 & 2.0
Englisch – DTS-HD Master Audio 2.0
Untertitel: Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch, Englisch SDH
Bildformat: 1.85:1 (1080p24 Full HD)
Laufzeit: ca. 101 Min. + 72 Min. Bonusmaterial
DVD
Sprachen:
Deutsch – Dolby Digital 5.1 & 2.0
Englisch – Dolby Digital 2.0
Untertitel: Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch, Englisch SDH
Bildformat: 1.85:1 (16:9 anamorph PAL)
Laufzeit: ca. 97 Min. + 69 Min. Bonusmaterial
Bonusmaterial:
+ Featurette „Love or Murder“*
+ Interview mit Produzent Stephen Simon* sehr sehenswert!
+ Interview mit Madonna-Expertin Lucy O‘Brien*
+ Behind the Scenes*
+ EPK-Interviews mit Cast und Regisseur*
+ Trailer (US / D)
*mit optionalen deutschen Untertiteln
Fazit
Body of Evidence ist schauspielerisch keine Glanzleistung, der ganze Film ist auch durch das Budget und den straffen Zeitplan nur als B-Movie zu betrachten.
Mehr sollte und wollte der Film auch nie sein, kein zweiter Basic Instinct, kein Vorbote von Sliver.
Was bei Basic Instinct auch durch die anschließenden Äußerungen von Sharon Stone gestellt und verklemmt wirkt, das liefert Body of Evidence in echt ab.
Um Willem Dafoe zu zitieren „Wenn sich jemand auf dein Gesicht setzt, dann sitzt er auf deinem Gesicht“.
Sämtliche Szenen kamen im Gegensatz zu Basic Instinct auch ohne Body Double aus (was Madonna betrifft, Anne Archer hatte ein Body Double).
Auch die Ohrfeige die Julianne Moore Madonna verpasst, war echt!
Julianne Moore wurde übrigens von ihrem damaligen Schauspielkollegen Jürgen Prochnow die Goldene Kamera 2016 überreicht und in seiner Laudatio konnte er sich einen Seitenhieb auf die gemeinsame Arbeit bei Body of Evidence nicht verkneifen (direkt am Anfang im Video).
Aus heutiger Sicht ist der Film aufgrund seiner Sexszenen natürlich nicht mehr so skandalös, wie in den 90ern. Inzwischen ruiniert ein privates Sextape niemandem mehr die Karriere, egal ob Frau oder Mann.
Erotica lief auf VIVA zu Hochzeiten bereits nachmittags und auch die spätere wesentlich explizitere Version des Musikvideos (nie offiziell erschienen!) würde heute keinen Skandal mehr auslösen.
Aufgrund der deutlichen Darstellung verlinke ich jetzt nicht auf die unzensierte Form des Musikvideos, die reguläre offizielle Version ist natürlich auf Youtube online.
Dass auch Mann Erotik stilvoll verpacken kann, haben Fotografen wie Regisseure bei Film wie Musikvideo bewiesen. Wenn dabei eine Frau die Hosen anhat, kann das das Gesamtkonzept umso authentischer vollenden.
Erotik hatte es in Hollywood immer schwer, weil Amerika halt anders tickt als Europa.
Lächerlicherweise befindet sich jedoch die international größte Pornobranche eben in Amerika.
Ein „Rated R“ Film wird dort nach wie vor heftiger diskutiert, als der Erwerb von Schusswaffen.
Ein „F Word“ am Frühstückstisch löst mehr Diskussion aus als die Hinrichtung eines Menschen per Giftspritze mit Mitteln, die sogar zum Einschläfern von Tieren in Amerika verboten sind.
All das sind persönliche Erfahrungen mit meiner amerikanischen Verwandtschaft, Gespräche mit amerikanischen Freunden und öffentliche Diskussionen des American Dreams.
Ich habe den Versuch stets genossen, westliche Werte dort drüben zu etablieren oder wenigstens anzusprechen.
Das hat Uli Edel mit seinem Film auch versucht.
Die Kritiker sind inzwischen verstummt, Madonna ist mittlerweile Mutter von sechs Kindern und neben ihrer Reputation als eine der einflussreichsten wie erfolgreichsten Künstlerinnen aller Zeiten auch eine self made Geschäftsfrau, mit einem Vermögen von 1 Milliarde US-Dollar und mehr als 400 Millionen verkaufter Tonträger.
Das Mediabook ist mit 29,99€ nicht nur für Madonna Fans ein gutes Rundumpaket und erfreut sich bereits auch im Ausland großer Beliebtheit.
Die HD-Weltpremiere in den USA von Shout Factory (2018) und die HD-Europapremiere in England von Final Cut Entertainment (2023) liefern weniger, bis gar kein Bonusmaterial.
Die Blu-ray aus Spanien ist ein mieses Bootleg.
Turbine Medien hat somit die bisher stimmigste und qualitativ hochwertigste Veröffentlichung dieses durchaus strittigen Erotikthrillers vollzogen.
– HD-Deutschlandpremiere
– Hochwertig verarbeitetes Mediabook
– Individuelles Artwork der Discs
– Exklusives und neues Interview mit dem Regisseur, sehr gutes Bonusmaterial
– Eingenähtes, informatives Booklet mit Fotos in guter Qualität
– Keine J-card
Unboxing Video
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