Antwort auf: Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2022)

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DerSchweiger
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@derschweiger

The Requin

Jaelyn und Kyle erleben eine schwere Phase ihrer Beziehung und möchten bei einem Urlaub in Vietnam bei null anfangen.
Und tatsächlich muten die ersten Minuten an, als könne es funktionieren. Jaelyn spaziert entspannt am Strand entlang, blickt zwar wehmütig in die Ferne, gelobt Kyle aber Besserung. Kyle hingegen gelobt Jaelyn Besserung.. ja cool, das hätten wir dann schon mal.
Und weil es so müde macht, brauchen auch beide während eines heftigen Tropensturms ihren Schlaf. Zwar werden sie noch vom Hotel vor dem heranziehenden Sturm gewarnt und sie könnten auf ein Zimmer im Festland ziehen bis Dieser sich gelegt habe – aber man liegt nun gerade so schön und ach, was soll das bisschen Wind schon schaden…

Doch natürlich kommt es zum Unglück, und das Paar treibt in ihrem Bungalow aufs Meer hinaus. Fortan erschweren nicht bloß die Hitze der Sonne und die Wasserknappheit ihr Überleben…

Ich muss zugeben: Als ich die Inhaltsbeschreibung las, ahnte ich bereits, dass es keinen großen Mehrwert haben kann. Dieses „Menschen treiben im Meer“ Szenario hat man inzwischen auch zu Genüge gesehen. Einzig der Grund des Unglücks scheint hier variabel zu sein.
„The Requin“ folgt dann aber beinahe eine Stunde lang eher experimentelle Wege. Das Paar bekommt auf den Resten des Bunglawos sehr viel Zeit, sich auszutauschen und ihr Verhältnis zueienander zu bewerten.
Das kann funktionieren, wenn es denn nicht so inhaltlos geschieht wie hier. Alica Silverstone bietet ein grauenhaftes Schauspiel als hysterische und innerlich zerbrochene Frau.
So plätschert man von einem Drama zun nächsten, ehe zum Ende des Films die wahre Bedrohung aus dem Meer steigt.

Irgendwann muss mal jemand gesagt haben: Wozu braucht man denn noch Kulissen, wenn eigentich eine grüne Decke reicht?
Beinahe alles in diesem Film ist CGI. Das Wasser, das mal mehr, mal weniger flüssig um die Darsteller herumplätschert ist oftmals schlimm anzuschauen. Unterwasserszenen von lebenden Tieren wurden (wie einst von Ed Wood manierlich eingeführt) aus Archivmaterial in das Machwerk reingeschnitten. Szenenbilder aus dem Computer (Kellerfund von vor zwanzig Jahren oder so) und Schnitte, die überhaupt keinen Sinn machen runden das Ganze ab.
Taucht dann tatsächlich mal der Hai auf (Ups: Spoiler!) wünscht man sich, hochwertige Aufnahmen aus „Sharkanado“ sehen zu können.
Insgesamt ist dieser Film eine Beleidigung an das Auge.
Inhaltlich ist er den Genre-Regeln nach noch im „OK“ Rahmen – was will man in diesem Szenario denn auch bitte erwarten.

Irgendwann ist der Murks auch fertig – ein Jammer, das ich nicht vorher eingeschlafen bin.

2,5/10