Heute habe ich mir folgenden Film angesehen… (2025)
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23. Juni 2025 um 11:21 #251993
Murder Mysteries (Netflix)
Ich glaube nicht, dass der Film besonders gut angesehen wird. Aber ich mochte den. Adam Sandler, Streifen-Cop, und Jennifer Aniston, Friseurin, kommen in ihrem Urlaub überraschend auf eine Nobel-Yacht eines Milliardärs. Alles gut bis er umgebracht wird und die Polizei sie beschuldigt.
Die Chemie zwischen beiden passt überraschend gut. Die Nebencharaktere sind teils schön schrullig. Und dann bleibt das Raten darüber, wer der Mörder ist. Das ist nicht Mord im Orient Express gütig aber auch ganz gut. Ein kurzweiliges Vergnügen für zwischendurch.
Es gibt einen zweiten Teil. Werde ich mir auch anschauen.8 / 10 Schrimpsplatten
23. Juni 2025 um 12:38 #251999Deep Cover (Prime)
Drei Improvisations-Schauspieler werden von der Polizei angeheuert, um in der Londoner Unterwelt zu ermitteln.
Dort sollen sie durch ihre Improvisationstalente gefährliche Verbrecher spielen, was sie oft in bizarre Situationen bringt.Das ist einfach nur seelen- & ideenloser Streamingcontent, der nicht mehr als den irrelevantesten Durchschnittsfilm darstellt.
Einzig die Schauspieler sind okay. Story, Regie, Drehbuch & der Mix aus Actionkomödie konnte in mir 0,0 Feuer entfachen.Alles hat man schon mal gesehen & das trifft für viele MGM Produktionen mittlerweile zu.
Wirkt eher wie die Verramschung von Amazon Studios, denn irgendwas muss man mit dem aufgekauften Studioanhängsel ja noch machen.Am Ende war ich froh, das er sich nicht unendlich in die Länge gezogen hat & mir nicht noch mehr Geduldsfäden gerissen sind.
05/10 Spielzeugpistolen
23. Juni 2025 um 17:02 #252011Echo Valley (Apple TV+)
Kate hat mit einer persönlichen Tragödie zu kämpfen, während sie in Echo Valley,
einem abgelegenen und malerischen Ort, Pferde besitzt und trainiert.Michael Pearce inszeniert hier ein sehr hochwertig produziertes Familiendrama, dass sich eigentlich durch die gesamten
Apple TV+ Filmproduktionen zieht, welches besonders zum Ende mit einem intelligenten Kniff nochmal etwas mehr herausholen kann.Das Drehbuch stammt von Brad Ingelsby, der mit Mare of Easttown, Our Friend, Out of Play & Out of the Furnace überzeugte.
Julianne Moore spielt hier stark auf, aber auf Sie ist schauspierisch eigentlich immer Verlass.
Ob zuletzt in The Room Next Door, May December oder Sharper. Alles insgesamt sehr gute Filme.Zum weiteren Cast von Echo Valley gehören auch noch Sydney Sweeney & Domhnall Gleeson, der eine recht ungewöhnliche
Rolle spielt. Alles in allem lebt Echo Valley von seiner aufbauenden Spannungskurve, guten Schauspielern & seinem guten Drehbuch.07/10 Hinweise
24. Juni 2025 um 17:19 #252023City of Darkness (WOW/Sky)
Der Film folgt dem jungen Chan Lok-kwun, der zufällig in die ummauerte Stadt kommt,
die Ordnung inmitten des Chaos entdeckt und dabei wichtige Lektionen fürs Leben lernt.Die Kowloon Walled City ist ein gesetzloses Niemandsland, das von den gefürchteten Triaden beherrscht wird.
City of Darkness ist klassisches, asiatisches Actionkino & gilt hier als eine Hommage an das Hongkong der 80er.Geprägt von überzeichneten Charakteren, äußerst brutaler & bestens choreographierter Action zieht der
Film mit stetiger Laufzeit wuchtig an & versucht sogar etwas Storytime nebenher mit einfließen zu lassen.Während Actioner wie z.B. Havoc zuletzt enttäuschte, sieht man hier einfach ein rundes Gesampaket, das heute noch
unterhält & einfach Spaß vermittelt. Louis Koo, Richie Jen & Sammo Kam-Bo Hung holen aus ihren Rollen noch echt viel heraus.Nach einer 1987 eingeleiteten & mehrere Jahre andauernden Räumung wurde die gesamte Walled City von 1993-1994 abgerissen. Ende 1995 wurde auf dem Platz der Kowloon Walled City Park, ein im Stil eines Gartens der frühen Qing-Dynastie gestalteter Stadtpark, eröffnet.
7.5/10 Fäuste
26. Juni 2025 um 15:53 #252050The Bear – Staffel 4 (Disney+/Star)
Ein junger Koch aus der Welt der gehobenen Küche kehrt nach Chicago zurück, um den Sandwich-Laden seiner Familie zu führen.
Staffel 4 ist eine komplette Achterbahnfahrt der Gefühle & trifft emotional wie ein Pfeil mitten ins Herz.
Das Tempo der Story nimmt im Vergleich zur 3. Staffel wieder Fahrt auf & findet mit der letzten Folge einen harten Wendepunkt.The Bear ist eine der ganz wenigen Serien, bei der Mitgefühl & Leidensfähigkeit GROß geschrieben wird.
Jeder lieb gewonnene Charakter wächst dir mehr & mehr ans Herz und jede Tat hat bittere Folgen für die Gemeinschaft.Christopher Storer inszeniert Staffel 4 mit einem wahnsinnigen Feingefühl & das in Sachen Regie, Produktion & Drehbuch.
Das Schauspielduo Jeremy Allen White & Ayo Edebiri sind einfach herausragend & nicht umsonst bereits mehrfach ausgezeichnet.The Bear ist aber eine Gesamtleistung von allen. Jeder Charakter, mag er noch so klein bzw. ein kurzen Auftritt haben, bringt sich
ein und macht The Bear so zu einer Serie, dessen familiäre Bindung und Freundschaft, im Kontrast zum harten Küchenalltag steht.Kleinere Neben- & Gastrollen haben hier Leute wie Will Poulter, Jamie Lee Curtis, Bob Odenkirk, Josh Hartnett & Sarah Paulson.
Besonders Folge 3 & 7 waren für mich mit Abstand die besten & ergreifendsten der gesamten 4. Staffel.
Mit Folge 7 schafft man es abermals eine komplett andersartige Folge einzubinden, was immer wieder blendend funktioniert.The Bear ist ein dickes Ausrufezeichen in der Serienwelt & zählt für mich zu einer der besten Serien der letzten 5-10 Jahre.
Es bleibt abzuwarten, ob es nochmal weitergehen wird oder nicht, theoretisch könnte man es auch so enden lassen.10/10 Entscheidungen
27. Juni 2025 um 00:05 #252056A Different Man (WOW/Sky)
Ein aufstrebender Schauspieler, der unter einer starken Gesichtsdeformation leidet, unterzieht sich einem radikalen
medizinischen Eingriff, um sein Aussehen zu verändern. Doch sein neues Traumgesicht verwandelt sich bald in einen Albtraum.Bei A Different Man braucht man gerade zu Beginn eine mutige Einstellung, aber wenn man diese Hemmschwelle überwunden hat,
dann steckt dahinter ein weitaus vielschichtiger, bedrückender & zu großen Teilen fast schauriger Psychothriller mit einer Message.Vorneweg muss man die Maskenbildner (Oscar Nominierung Makeup) & den Umgang mit dieser Krankheit loben, auch wenn es
teilweise harte Kost ist. Aaron Schimberg zeigt hier sein Talent, der bei diesem Film für Regie, Drehbuch & Produktion verantwortlich war.Sebastian Stan brilliert hier mit seiner Performance, der bei den letzten Golden Globes auch einen Preis dafür abräumte.
Vor allem aber Adam Pearson muss man Respekt zollen. Er leidet an Neurofibromatose & spielt richtig überzeugend.Neurofibromatose bezeichnet eine Gruppe genetischer Erkrankungen, bei der viele weiche, fleischige Wucherungen
von verändertem Nervengewebe (Neurofibrome) unter der Haut und in anderen Körperteilen auftreten.A Different Man ist ein besonderer & sehr außergewöhnlicher Film geworden, der zum Nachdenken anregt.
08/10 Symptome
27. Juni 2025 um 18:39 #252070The Phoenician Scheme (Kino)
Eine düstere Spionagegeschichte über eine angespannte Vater-Tochter-Beziehung in einem Familienunternehmen.
Die Wendungen drehen sich um Verrat und moralisch graue Entscheidungen.Der Film steht & fällt mit dem Namen Wes Anderson. Entweder du magst seine Filme oder eben nicht.
Nach Asteroid City, The French Dispatch, Grand Budapest Hotel & Isle of Dogs sein nächster Streich.Mir hat The Phoenician Scheme sehr gefallen. Klar ändert sich wenig an seinem Look, Style & seiner
wahnsinnigen Macht nach Zentriertheit in seinen Einstellungen, aber es funktioniert einfach immer noch.Sofort fühlte man sich abgeholt. Der Film ist temporeich, äußerst skurril, aber vor allem verdammt witzig.
Der Cast ist granios mit u.a. Benicio Del Toro, Mia Threapleton, Michael Cera, Willem Dafoe, Rupert Friend,
Riz Ahmed, Tom Hanks, Bryan Cranston, Jeffrey Wright, Scarlett Johansson, Bill Murray & Benedict Cumberbatch.Man nehme die typische Regiearbeit von Wes Anderson, mixt alles mit einem grandiosen Cast und einer sehr wilden
Story & am Ende kommt das raus, was man erwarten konnte. Meiner Meinung nach ein Film, der sich aus der Masse abhebt.… und alle, die immer sagen, Wes Anderson macht oft das gleiche ! Ja, aber immer noch mit (s)einer unverkennbaren Handschriift.
08/10 Kamerawinkel
29. Juni 2025 um 20:24 #252114Wilhelm Tell [Sneak Preview]
Nachdem das Kinojahr sehr solide anlief, ging den Sneaks in den vergangenen Wochen scheinbar ein wenig die Luft aus.
Zeit also für strahlende Folklore vor malerischer Kulisse… Hach!Wilhelm Tell ist mit seinem Stiefsohn in den Bergen der Schweiz auf Jagd, als ihnen ein Bauer auf der Flucht begegnet. Er hat den Steuereintreiber des König von Habsburg getötet, weil dieser widerum des Bauers Frau des Lebens erleichterte.
Tell verhilft zur Flucht, was dem König missfällt. Dieser will nun mit angemessener Härte den Fall des flüchtigen Bauern klären und schickt seinen härtesten Lakeien in das Nachbarland. Seine Nichte soll ihm dann als Belohnung dienen – bloß dumm, dass sie einen eigenen Kopf hat und einen schweizer Freiheitskämpfer toll findet.
Es passiert, was passieren muss – alles kreuzt und quert sich. Man weiß, dass Tell der Antreiber einer Revolution sein könnte und will ihn ausschalten, was man aber nicht machen möchte, weil es dann eine Revolution auslösen könnte.
Also soll er einen Apfel vom Kopf seines Stiefsohnes schießen.
Hilft aber nichts, es wird danach munter weiter verhaftet, geflüchtet, gekloppt, Fallen gestellt, Fallen entflohen, Hinterhalte gelegt und so weiter und so fort.135 Minuten lang ist dieser Murks!
Dabei ist der Film bis knapp zur Hälfte ordentlich anzuschauen. Die Kamera fängt teils wunderschöne Bilder ein, das CGI bei allen Wasserszenen ist unterdurchschnittlich.
Kostüme und Settings sind ok, man merkt aber deutlich, dass man den Euro für den Nachtisch am Set bei den Komparsen gespart hat. Klar, zu jener Zeit gab es die 9 Milliarden Menschen noch nicht, aber etwas mehr als 20 Leute für eine Stadt hätte man sicher aufgabeln können.
Die obligatorisch geplünderten Dörfer kommen dann mit gut 10 daherfallenden Menschen aus, gut 30 Menschen ziehen dann aus um des Königs Truppen den Zahn zu ziehen….
Ja, muss man eben mögen.Ging es bis zum Goldenen Schuss noch ein bisschen um Erklärbären, wer gehört zu wem und was will man denn überhaupt, geht die wilde Superhelden Action im zweiten Teil dann mal richtig los.
Das Hin und Her in dieser Stunde ist dabei aber zu viel des Guten. Das Ende verspricht dann mit einem Mini Cliffhanger eine Fortsetzung (um Himmels Willen!)… na ja.Wilhelm Tell ist kein völliger Griff ins Klo, aufgrund der teils schön eingefangenen Bilder immerhin in den Durchschnitt zu heben. Spar- und Regiezwänge ergeben Szenen, die vor Verwunderung die Augenbrauen hüpfen lassen.
Schauspielerisch ok, im Gedächtnis bleiben aber weder Schauspieler noch Rollen.
Selbst Tell an sich ist absolut blass… ok, Biopic eben.5/10
29. Juni 2025 um 20:59 #252116Kung Fu in Rome [Sneak Preview]
1979 führte China die Ein-Kind-Politik ein, um der Überbevölkerung im eigenen Land zuvor zu kommen. Sagt man so, tatsächlich gab es in China weiterhin Familien mit zwei oder mehr Kindern – eben auch weil im Falle der Altenpflege die Kinder der zu pflegenden Person einspringen müssen.
„Kung Fu in Rome“ beginnt dann auch reißerisch mit diesem Thema. Eine Familie auf dem Land hat tatsächlich zwei Töchter, von denen eine im Schrank versteckt wird, wenn Besuch naht.Schnitt: Scheinbar ist eine der Schwestern erwachsen geworden. (Indes gibt es auch die Ein Kind Politik nicht mehr).
Sie lässt sich über die Grenze schleußen und wird in einem Undergrund Bordell begutachtet.
Es stellt sich heraus: Mei sucht ihre Schwester Yun, die hierher verschleppt wurde und fortan als Prostituierte arbeitete.
Yun ist aber nicht da, also rappelt es im Karton. Mei ist nämlich Kung Fu Superstar!
Warum? Vielleicht weil sie das Kind im Schrank war? Wer weiß das schon…Während ihrer Keilerei verprügelt sie dann auch Marcello, der eigentlich nur das Essen in seinem Restaurant kochen möchte.
Witziger Zufall: Sein Vater hat seine Mutter wegen einer chinesischen Prostituierten sitzen lassen und ist abgehauen.
Man muss nicht sehr pfiffig sein um zu erahnen, dass die zwei sich nach diesem unschönen Erstkontakt nochmal begegnen werden…Die Story ist Humbug, aber das will sie wohl auch sein. Kloppen und Trash passen eben gut zusammen, das schont das Hirn beim Biertrinken (irgendwie will man sich den Film ja schön schauen).
Woran man das merkt? Die Story will sooo vielschichtig sein, vergisst dabei aber, die Figuren zu entwickeln. Alle sind eindimensional, vergessen Trauer und Wut bei der kleinsten Ablenkung und kehren auch nicht wieder dahin zurück.
Stellt euch einfach mal vor, ihr buddelt ein Loch und findet darin die Leiche eures Vaters. Schreck und Trauer… bis eine Stunde später der Freund des Papas um die Ecke schlendert und Kalendersprüche raushaut. „Ach, nimm es nicht so schwer!“… ja gut, dann geht ihr eben nach Hause und sagt Mama, wie wunderschön sie sei. (OK, Sabrina Ferilli als verlassene Mama ist ein Hingucker!!)
Im weiteren Verlauf des Films gibt es dann noch einige Menschen zu rächen und Tode zu sterben.
Alles vor der schönen Kulisse Roms? Na ja…. hier gibt es eine einminütige Erwachen-der-Liebe-Sequenz, der Rest spielt in Restaurants und Wohnungen.Sozialkritik, Kritik am Umgang mit Migration, das Herz des kleinen Menschen und der Hass des Reichen Mannes… ach, war ein Film jemals romantischer?
OK, das sind Punkte für die B-Wertung.
Ein Kung Fu Film will ja mit Gehaue glänzen. Das bekommen wir zwei, dreimal zu sehen.
Der Rest ist eine Achterbahn der Gefühle… nur ohne Emotionen.
130 Minuten lang gibt man dem Film Zeit.
Entfalten tut sich nichts, der zur Aufmerksamkeit willige Zuschauer wird nicht belohnt. (natürlich höchst subjektiv. FILMSTARTS haut hier 4 von 5 Punkten raus – also nahe Meisterwerk)Schauspielerisch ist man hier höher motiviert als die Kollegen bei Wilhelm Tell, eine Chemie zwischen den Figuren ist aber jeweils dialogbedingt erklärbar. Spürbar ist nichts.
Alles ok, wenn man den Film um einen Punkt herumspinnen würde. Dann wäre nach 90 Minuten Schluss und gut – so fragt man sich, warum man zum Schluss nochmal 30+ Minuten draufpacken will.
Ja klar, der Twist vor dem Twist und so….OK zu schauen, aber viel zu lang! Einmal eingenickt, nichts verpasst – ist immerhin auch etwas wert.
5/10
30. Juni 2025 um 11:14 #252125The Bear – Staffel 2 (Disney+)
Staffel 1 hatte ich damals 9/10 vergeben. Trotzdem hat es echt lange gedauert, bis ich Staffel 2 begann… und schnell wieder beendete. Hat nicht funktioniert. Hatte keinen Spaß dran. Vorletzte Woche dann aber doch nochmal reingeschaut und sie hat mich nicht mehr losgelassen. Und tatsächlich ist die Staffel besser als die vorherige.
Es geht natürlich um das Restaurant, das eröffnet werden soll. In einer totalen Bruchbude.
Aber noch mehr geht es um die Menschen, die dort arbeiten. Und das ist nicht anstrengend oder nervig sondern zutiefst ehrlich, spannend und auch mal lustig. Einige finden ihren Weg, einige stehen sich im Weg. Man bekommt in einer grandiosen, langen Folge Hintergründe mit, die alles davor und danach bereichern. Das ist Kino höchster Güte.
Und was mir nochmals klar wurde: geeignete Musik und Songs können Szenen auf ein nochmals höheres Niveau heben. Und das macht der Regisseur und Komponist in Perfektion.9,5 / 10 Gefrierkammern
2. Juli 2025 um 21:41 #252159Der Salzpfad
„Das Leben ist ein Weg“ oder „Der Weg ist das Ziel“… hat man sicher ein- oder zweimal gehört.
Je nach Lebenssituation greift man auch selbst zu solchen Floskeln… was aber, wenn es ernst wird?Moth und Raynor haben alles verloren. Durch eine Fehlinvestition verlieren sie ihr Haus und ihr Eigentum. Für das Studium der Kinder wurde zum Glück bereits gesorgt – sie entkommen somit dem größten Schlamassel.
Um das Erlebnis abzurunden, wird bei Moth eine seltene Krankheit festgestellt, die ihn in bis zu fünf Jahren dahinraffen lässt.
Der Staat ist hier keine Hilfe: Das Paar hätte eine Notunterkunft bekommen können, wäre die Lebenserwartung des Gatten nicht länger als ein Jahr. Pecht gehabt… oder so.
Eine Schnapsidee, die aber zugleich das einzige Licht am Horizont verspricht:
Eine Wanderung am englischen Küstenwanderweg entlang soll den Kopf frei machen und Lösungsideen für die Zukunft versprechen.
Gut 1000 Kilometer warten nun darauf, bewandert zu werden.Filme über das Wandern zur Selbstfindung gibt es bereits einige. Nachhaltig in Erinnerung blieb mir „Into the wild“, der allerdings in eine andere Kärbe schlägt. „Wild“ ähnelt dem Ganzen schon eher.
Und wer solche Filme kennt, der weiß, dass es nicht holtertipolter von einem Gekloppe zum Nächsten geht. Kein Schnittgewitter, keine Action, die den Zuschauer in den Sessel presst.
Für gewöhnlich lässt man die Landschaft in wunderschönsten Bildern einfangen, dazu der eine oder andere Kalenderspruch und fertig ist der heilende Film.Moth und Raynor erfahren zunächst keine Heilung. Sie leben von der Hand in den Mund, schmerzende Blasen an den Füßen, verständnislose Blicke anderer Menschen, wenn sie ein Dorf betreten.
Das Wetter schlägt um. Mal bitterkalt, dann stürmisch und nass. In der Hitze ist jeder Tropfen Wasser kostbar – es zu kaufen verschlingt die letzten Gelder, die sie bei sich tragen.Der Zuschauer ist begleiter beider Figuren. Kurze Episoden mit Menschen, die ihnen auf ihrem Weg begegnen, enden auch mal abrupt. Warum? Weil es im Leben so ist.
Hatte ich bei den vergangenen Filmen in der Sneak die unnötige Länge bemängelt, kommt man hier kurzzeitig an den Punkt, wo man schnell den Finger heben möchte.
Die dann aufgetane Episode schließt aber auf unaufgeregte Weise den begonnenen Kreis und macht sie somit wertvoller als zunächst empfunden.Es bleibt nicht aus, darauf hinzuweisen, dass der Film auf wahre Begebenheiten beruht. Das Paar ist echt, die Frau hat bei der Wanderung Notizen geschrieben und diese später als Buch veröffentlichen lassen.
Bestseller – klar!Im Abspann dann die Namen der Darsteller. Gillian Anderson!
Ui – seit dem Akte-X der Neuzeit habe ich sie in keiner tragenden Rolle gesehen (zumindest nicht wissentlich).
Meine Überraschung war groß – uneitel und bockstark wie sie Raymor verkörpert.
John Isaacs als Moth steht in nichts nach. Die Chemie beider Darsteller miteinander ist glaubhaft und stets greifbar.Die Landschaftsbilder sind nicht übertrieben beschönigt, aber dennoch ein Blickfang. Die Lust, auf diesen Wegen zu laufen, ist schnell geweckt.
Die Lösung auf die bedeutensten Fragen der Welt wird während dieser Wanderung nicht versprochen, was vielleicht der größte Gewinn des Films ist. Am Ende ist man seines Glückes Schmied… ob man vorher gewandert ist, oder nicht.
Wenn man empfänglich für das Thema „Selbstfindung auf fremden Wegen“ ist, sollte man hier unbedingt einen Blick riskieren.
Inhaltlich und spannungstechnisch ist es, wie erwähnt, kein Brüller – dafür ist es gefühlt aus dem Leben gegriffen und ergreifend gespielt.Für mich bisher der beste Sneak-Film 2025. Ruhig, einfühlsam. Zwar mit etlichen Rückblenden (die ich bekanntermaßen nicht mag), die die Stimmung des Films aber nicht zerstören.
Manch einer mag sich daran stören, dass angefangene Begegnungen und/oder Themen nicht final zu Ende gebracht werden… aber ich halte den Fokus richtig gesetzt.
Schwer zu beschreiben, warum der Film packt – aber er packt mich.9/10
7. Juli 2025 um 08:30 #252270No Way Out (Prime)
Zufällig bei Prime gefunden. Vor Ewigkeit mal gesehen. Lust nochmal drauf bekommen. Qualität war subpar. Da ist noch nichts restauriert worden. Aber egal. Film ist immer noch super. Costner in seiner Prime. Dazu Hackman. Das ist schon hochklassig. Sean Youngs Rolle kann man heute so nicht mehr bringen. Geliebte, die komplett vom Mann abhängig ist. Zeitgeist. Das entscheidende aber: nach einem gemächlichen Start, zieht der Film richtig an und ist dann sehr spannend bis zum tollen Schluss. Toller Thriller.
8,5 / 10 Yuris
7. Juli 2025 um 17:26 #252280Strange Darling (Prime)
Eine verletzte Frau ist auf der Flucht vor einem bewaffneten Mann. Sie erhält Hilfe von einem Ehepaar mittleren Alters,
das nicht weiß, was es erwarten soll. Wer ist diese Frau? Wer ist ihr Verfolger und warum versucht er, sie zu töten?Ein Psychothriller, der seine Faszination aus der ungewöhnlichen & durcheinander erzählten Kapitalaufteilung zieht.
Lange wird man im Irrglauben gelassen, entscheidet sich für eine Sichtweise, bis der überraschende Twist einsetzt.Strange Darling ist äußerst brutal & stimmungsvoll in Szene gesetzt. Der Grad Richtung Trash kann mit mehr & mehr Laufzeit
abgelegt werden & das schauspielerische Duo mit Willa Fitzgerald & Kyle Gallner können mit ihren Rollen durchaus überzeugen.Das ist kein Geniestreich oder eine Offenbarung, aber ein Psychothriller, der zu großen Teilen unterhält & funktioniert.
Die Nutzung des Epilogs am Ende rundet die Story ansprechend ab, ohne das man enttäuscht ohne Aufklärung zurückgelassen wird.07/10 Treffer
9. Juli 2025 um 07:45 #252302Andor Staffel 2 9,5/10
Wieder eine herausragende Staffel mit teilweise überragenden Folgen – ich denke hier insbesondere am Episode 8 „Wer bist du ?“. Eine Tiefe, wie man sie bei Star Wars – und ich liebe Star Wars über allen anderen Franchises – noch nie gesehen hat. Ein hervorragender Übergang zu „Rogue One“, wahnsinnig starke Schauspieler und und und…
Den kleinen Abzug gibt es für Folge 2, die ich tatsächlich richtig schlecht fand.
9. Juli 2025 um 07:47 #252304 -
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