Antwort auf: Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2023)

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DerSchweiger
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@derschweiger

Breeder – Die Zucht

Irgendwie muss mir der Film in Verbindung mit einem Probe-Abo auf den TV gerutscht sein.
Mia lebt mit ihrem Mann beinahe glücklich in einem dänischen Vorort. Eines Tages taucht die neu zugezogene Nachbarin stark blutend an ihrer Tür auf. Sie sei entführt worden. Schnell will Mia sie zum Krankenhaus bringen, doch ihr Mann möchte ihr die Fahrt unauffällig aufdringlich abnehmen. Es sei ja schon spät und Zeit fürs Bett und überhaupt, eine einsame Frau im Krankenhaus, was da passieren könne…
Zum Glück hat Mia unendliches Vertrauen in ihren Mann und schaut per GPS-Tracker, wo er sich denn rumtreibt. Huch, ist ja gar nicht das Krankenhaus?! Also schnell hinfahren und schauen, was da los ist…

Man kann ja über diese Art Filme denken, wie man will. Vielen wird ohnehin nur der demütigende und blutige Teil ab Minute 30 von Bedeutung sein. Als „klassischer“ Filmfreund freue ich mich persönlich aber immer, wenn man versucht, die Bluttaten in zumindest ein grobes Gerüst zu stecken, dass sich Story nennt.
Inhaltlich ist das hier, kurz gesagt, Müll. Alleine schon die Art und Weise, wie Mia den fremden Ort „erkunden“ möchte… da fehlen mir doch glatt die Worte.
Es soll aber natürlich nur als Grundlage dafür dienen, was ihr in Folge eben geschehen soll. Also alles egal, ab Minute 30 (so circa) wird es doch erst richtig ernst.
Und auch die Story um dieses Dillema ist, milde formuliert, Sche**e. Da läuft dann mal lässig Mias Mann zu ihr in die Zelle „Huch, was machst du denn hier? – warte mal kurz, ich hole dich gleich raus“… „Rausholen geht gerade nicht, die Chefin hat was dagegen. Aber ich komme nochmal zu Besuch, ok?“… Kann man witzig finden, ist aber tatsächlich ernst gemeint.
Die Chefin hat nämlich sensationelle Pläne mit der Frau.

Schalten wir nun auch diese Storyebene weg, dann haben wir eben Gewalt und Demütigung gegenüber Frauen. Mias Rachefeldzug sollte obligatorisch inszeniert werden.
Im letzten Drittel will man dann richtig fies werden und ich war tatsächlich kurz davor, die Augen aufzuhalten… der Drang nach Schlaf war aber mächtiger und die Lust, das Verpasste nachzuholen nicht gegeben.
Ob Mia ein gutes Ende finden darf, kann ich also tatsächlich nicht spoilern, das müsst ihr selbst herausfinden.
Ich hatte dazu keine Lust, der Film ist auf allen Ebenen unterdurchschnittlich.
Mir gelang es zu keiner Minute irgendeine positive Bindung zur Hauptfigur aufzubauen, obwohl doch alles danach schreit, sie bei ihrer Flucht „unterstützen“ zu sollen. Hölzernes Schauspiel, keinerlei Chemie zwischen den Figuren, eine Kulisse, die selten billiger erschien. Über ein mögliches Drehbuch sollte man sich auch keine Gedanken machen, das schien dünner zu sein als die von Helge Schneider. Immerhin gibt es Kopfschüttelmomente zu Hauf.
Wer dringend einschlafen möchte, findet hier beste Möglichkeiten. Aber vielleicht erheitern ja die Folterszenen – mich aber dieses mal nicht.

1/10