Heute habe ich mir folgenden Film angesehen… (2025)
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Dieses Thema enthält 211 Antworten und 11 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von Thanassi vor 1 Tag, 2 Stunden.
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9. April 2025 um 13:48 #250648
FC Hollywood (ZDF)
Das ist eine launige Doku über den FC Bayern München in den 90ern. Kann mich da noch gut dran erinnern. Kam man von der Schule, machte man Videotext an. Auf Seite 200 gab es jeden Tag eine neue Schlagzeile zum FCB. Und nach dem Mittagessen gerne auch schon die nächste. Das war verrückt. In 10 folgen wird alles Revue passiert. Dabei kommen viele zu Wort von Matthäus, Klinsmann bis zu Hitzfeld. Ab und an ist die Doku etwas zu hip designt aber macht nichts.
Ich kann sie sowohl München Fans als auch Hassern empfehlen.8,5 / 10 Genies (OT Basler)
12. April 2025 um 13:46 #250688Surface („The Girl in the Water“) Staffel 2 (Apple TV+)
Sophie kämpft mit den Folgen einer traumatischen Kopfverletzung, unter anderem ihrem Gedächtnisverlust, und versucht, ihr
Leben zu meistern. Im Laufe der Zeit beginnt sie sich zu fragen, ob die Wahrheit, die man ihr mitteilte, falsch sein könnte.Die sehr gute 1. Staffel der abwechslungsreichen Dramaserie findet auch mit Staffel 2 einen spannenden Handlungsverlauf.
Die unerbittliche Suche nach der echten Wahrheit & all den vorherigen Umständen treibt die Hauptfigur immer wieder an.
Gugu Mbatha-Raw glänzt auch hier mit einer tadellosen Vorstellung und verleiht der Figur echte Authenzität & Charme.Immer wieder kommen neue Beweise ans Licht, die den gesamten Verlauf der Story auf den Kopf stellen.
Das macht die Serie so sehr unvorhersehbar & genau dieses Stilmittel zeichnet Surface aus.Mal düster, mal die prunkvolle Welt der Reichen & dann wieder interessante Gedanken & Momente, die aus Traumen stammen.
Zu dem namhaften Cast gehören u.a. Oliver Jackson-Cohen, Millie Brady, Phil Dunster, Gavin Drea & Rupert Graves.
Das Ende von Staffel 2 deutet eine letzte, finale 3. Staffel an, bei der ich mit Sicherheit wieder einschalten werde.Nach Silo & der überragenden 2. Staffel von Severance fühle ich mich bei Apple momentan im Serienbereich am wohlsten.
Seit diesen Freitag startet mit Your Friends and Neighbors die nächste interessante Serie, während The Studio ebenfalls läuft.7.5/10 Motive
13. April 2025 um 23:49 #250729Severance – Staffel 2 (Apple+)
Die erste Staffel fand ich spitze. Umso mehr hatte ich mich auf Staffel 2 gefreut.
Leider konnte die das hohe Niveau nicht halten. War die erste Staffel noch sehr organisch und harmonisch, macht mir die zweite zuviel Effekthascherei. Auch sind lange die Motivationen nicht klar und das machte es unrund. Dazu kamen noch Füllepisoden, die wenig beitrugen und das Tempo nur unnötig verschleppten. Man könnte ganze Handlungsstränge rausschneiden und es würde nicht auffallen. In der letzten Episode wird dann vieles richtig gemacht. Und so gilt: der erste Eindruck zählt oder man erinnert sich immer nur noch an das Ende. Nimmt man letzteres, ist die Staffel trotzdem noch etwas besser als gut. Da werden die richtigen, philosophischen Fragen gestellt. Ist ein Innie ein Mensch? Kann er sterben? Ist sein Glück weniger wert? Das hätte ich mir schon eher gewünscht.
Dazu kommt dann noch ein Ende im späten 60er/frühen 70er Stil. Und das ist toll. Es braucht nicht weitergehen.7,5 / 10 Blaskapellen (wozu?)
14. April 2025 um 00:00 #250731Daredevil – Born again Staffel 1 (Disney+)
Benson & Moorhead. Wenn ich diese zwei Namen lese, weiß ich, dass es super werden wird und wurde noch nie wirklich enttäuscht. Mit Born again schaffen sie eine der besten Marvel Serien überhaupt und auch abseits von Marvel ist das richtig starkes Kino.
Matt Murdock legt die Rolle von Daredevil ab. Wilson Fisk die des Kingpin. Matt startet als Anwalt weiter durch und Fisk wird Bürgermeister. Aber was will man gegen die eigene Natur machen?
Wow! Was hier abgeliefert wird, ist bestens. Schauspieler, Ausstattung, Kämpfe, Drehbuch, Musik… alles vom Feinsten. Aber was die Serie so exzellent macht, sind die menschlichen Seiten aller Figuren. Das ist nachvollziehbar, interessant, bewegend und sehr, sehr spannend. Und dann die Regie der letzten Episode: Wahnsinn.
Jeder, der Daredevil kennt, der Daredevil von Bendis, Brubaker aber auch Smith und Miller mag, wird komplett abgeholt. Da hat Disney+ einen großen Wurf gelandet.9 / 10 Bullseye
Nachtrag:
Ich ging nach der perfekten 8 Folge von einem Cliffhanger aus. Hatte da gedanklich komplett mit der ersten Staffel abgeschlossen. Umso überraschter war ich von einer Folge 9. Das war nun die tatsächliche letzte Episode. Kennt jemand das Gefühl beim gucken, wenn etwas super ist und dann noch getoppt wird? Selten aber wenn dann genial. Hier ist es so.9,5 / 10 Kingpins
14. April 2025 um 00:49 #250733Joker: Folie à Deux (Disc)
Man kann absolut verstehen, warum der Film so gehasst wird. Erstens war er nicht nötig. Der erste hatte ein komplett befriedigendes Ende. Zweitens wird genau das nicht aufgegriffen. Joker sitzt im Knast und ist ein Häufchen Elend. So wollte ihn aber sicher niemand sehen. Drittens wird die Geschichte nicht so weitergeführt, wie man/viele sich es erhoffen. Joker wird mit Harley nicht zum Psychopathen-Dream-Team. Viertens ist das ein Musical. Es wird fast immer gesungen. Und es gibt sicher noch fünftens, sechstens, siebtens…
Mir alles völlig Latte. Ich fand den Film großartig. Joker ist was er ist und schon im ersten Teil war. Ein Irrer und Verlierer. Lee ist nur eins: eine mediengeile Irre. Bekommt sie nicht, was sie möchte, wird es schwierig für eine Beziehung. Und letztendlich ist der Film mehr noch als der erste ein Spiegelbild unserer verkorksten Zeit in der ein Irrer und Mörder bejubelt wird und eine Leere in seinen Jüngern füllt, die es eigentlich nicht geben dürfte.
Die Musicalnummern unterstützen den Irrsinn in kongenialer Weise. Das einzige, das mir wirklich fehle war: Send in the Clowns. Das wäre genial gewesen.
Und zum Abschluss der Schluss. Der wird den meisten den Boden unter den Füßen gezogen haben. Toll. So muss Kino sein. Und wer aufmerksam zugeguckt hat, hat vielleicht eine kurze Szene gesehen, in der das schon vorweggenommen wurde.
Die Idee des Jokers ist unausrottbar.9 / 10 Mascaras
14. April 2025 um 07:22 #250737The Sixth Sense 8,5/10
Nach ca. 25 Jahren jetzt zum zweiten Mal gesehen verliert der Film natürlich etwas, da man die Auflösung bereits kennt. Dafür hat man beim zweiten Sehen trotzdem ein beeindruckendes Seherlebnis, da man nun weiß, worauf man achten sollte. Immer noch ein Meisterwerk.
Eim drittes Mal macht es aber nun vermutlich keinen Sinn mehr
16. April 2025 um 11:59 #250800Daredevil: Born Again – Staffel 1 (Disney+)
Matt Murdock befindet sich auf Kollisionskurs mit Wilson Fisk, als ihre früheren Identitäten ans Licht kommen.
Im Serienbereich von Marvel ist diese Staffel eine echte Meisterleistung & neben Loki der einzige Hoffnungsschimmer.
Was für ein fantastisches & großartig inszeniertes Comeback und ein sprichwörtliches „Born Again“.
Daredevil zählt für mich persönlich zu einem der besten Marvel Charaktere, die das MCU bisher hervorbrachte.Born Again beschreitet zeitweise das herausragende Level aus den 3 bisherigen Netflix Umsetzungen & belebt den Canon wieder.
Von der Witzfigur aus She Hulk wird Daredevil hier wieder zu seiner ikonischen & düsteren Figur, die für Gerechtigkeit kämpft.Charlie Cox als Daredevil, Vincent D’Onofrio als Wilson Fisk aka Kingpin & Jon Bernthal als Punisher machen die Serie zu
einem echten Leckerbissen. Diese 3 Charaktere leben die Rolle & das merkt man in jeder ach so kleinen Kameraeinstellung.Vor allem die heutige letzte Folge S1 E9 Straight to Hell ist die reinste Perfektion & der Abspann macht Lust auf mehr.
Die Serie ist düster, brutal, dreckig & bietet uns allen hoffentlich ein Comeback von Marvel, an das ich nicht mehr glauben wollte.09/10 Schläge
17. April 2025 um 23:04 #250817Blood & Sinners (Kino)
Die Zwillingsbrüder kehren in ihre Heimatstadt zurück, um ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen und dort einen
Neuanfang zu starten. Doch schon bald stellt sich heraus, dass ihre einstige Heimat von einem großen Übel heimgesucht wird.Blood & Sinners ist rein audiovisuell ein absoluter Augen- und Ohrenschmaus für die gesamten Sinne.
Ein Film, gemacht für die ganz große Leinwand, mit dem besten Bild & dem besten Sound, den dieser hier verdient.Ich bin teilweise wirklich noch hin- und hergerissen wie ich dieses filmische Werk bewerten kann.
2/3 sind ein hartes, sehr stilvolles Gangsterdrama und der restliche Teil beschreitet einfach ganz andere (üble) Pfade.Ohne den letzten Teil hätte man aber auch nicht die gesamte Wucht erleben können & dadurch wäre etwas Substanz verloren
gegangen. Die Story funktioniert, wenn man nicht alles hinterfragt, ist hier für mich aber nur ein schnödes Beiwerk.Mit 90 Mio. $ Budget bekommt jeder in Sachen Schauspiel, Szenenbild, Musik, Score & handwerklich echten Effekten viel geboten.
Allein die tolle Blues Musik, die fantastischen Bilder & Klänge und vor allem der Score von Ludwig Göransson ist
atemberaubend gut. Der Mann ist schon jetzt eine Legende. Dafür sprechen auch die 2 Oscars für Black Panther & Oppenheimer.Ryan Coogler inszeniert hier wieder mit seinem Buddy Michael B. Jordan in Doppelrolle eine sehr überzeugende Regieleistung.
Nach Filmen wie Fruitvale Station, den Creed & Black Panther Teilen ist Blood & Sinners für mich bisher sein Bester.Ähnliches gilt für Michael B. Jordan. Der Mann kann Schauspiel & das merkt man auch hier oder bereits zuvor u.a. in Just Mercy.
Das Debüt von Miles Caton ist richtig stark & auch Nebendarstellerin Hailee Steinfeld macht einen guten Job.Ich wäre nächstes Jahr enttäuscht, wenn Blood & Sinners nicht doch in 1-2 Kategorien für Globe oder Oscar nominiert wäre.
09/10 Rhythmen
18. April 2025 um 22:42 #250841Warfare (Kino)
Navy SEALs überwachen 2006 die Bewegung der US-Streitkräfte durch aufständisches Gebiet im Irak.
Wenn Alex Garland mit seinem Namen für die Regie steht, dann gibt es oft sehr gute „kleinere“ Perlen – So auch hier !
Der größtenteils in Echtzeit spielende Kriegsfilm holt genau aus seiner Intensität & dem unerbitterlichen Kampf seine Stärken.Selten war man näher am Kriegsgeschehen wie hier. Das alles beruht auf Erinnerungen von Kriegsveteran Ray Mendoza.
Das gesamte Kampfgebiet & die militärische Ausstattung wirken realitätsnah und vor allem handwerklich stark umgesetzt.Wenn Patronen einschlagen, Bomben explodieren & Schreie voller Schmerzen ertönen, fühlt es sich an, als wäre man mittendrin.
Warfare ist technisch klasse inszeniert, das Sounddesign ist brachial & die nervenaufreibende Atmosphäre zu jeder Zeit spürbar.Am Ende steht der Film für sich, der aber auch von den Schattenseiten & der Kehrseite der Medaille nicht zurückschreckt.
Wenn man etwas kritisch sein möchte ist Warfare sehr eindimensional & hinterfragt nicht viel, aber vielleicht war das so gewollt.Schön, das man am Schluss nochmal den echten Akteuren Respekt & Anerkennung zollt. Das rundet das Kinoerlebnis wunderbar ab.
08/10 Einschläge
19. April 2025 um 05:13 #250845Blood & Sinners (Kino)
Die Zwillingsbrüder kehren in ihre Heimatstadt zurück, um ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen und dort einen
Neuanfang zu starten. Doch schon bald stellt sich heraus, dass ihre einstige Heimat von einem großen Übel heimgesucht wird.Blood & Sinners ist rein audiovisuell ein absoluter Augen- und Ohrenschmaus für die gesamten Sinne.
Ein Film, gemacht für die ganz große Leinwand, mit dem besten Bild & dem besten Sound, den dieser hier verdient.Ich bin teilweise wirklich noch hin- und hergerissen wie ich dieses filmische Werk bewerten kann.
2/3 sind ein hartes, sehr stilvolles Gangsterdrama und der restliche Teil beschreitet einfach ganz andere (üble) Pfade.Ohne den letzten Teil hätte man aber auch nicht die gesamte Wucht erleben können & dadurch wäre etwas Substanz verloren
gegangen. Die Story funktioniert, wenn man nicht alles hinterfragt, ist hier für mich aber nur ein schnödes Beiwerk.Mit 90 Mio. $ Budget bekommt jeder in Sachen Schauspiel, Szenenbild, Musik, Score & handwerklich echten Effekten viel geboten.
Allein die tolle Blues Musik, die fantastischen Bilder & Klänge und vor allem der Score von Ludwig Göransson ist
atemberaubend gut. Der Mann ist schon jetzt eine Legende. Dafür sprechen auch die 2 Oscars für Black Panther & Oppenheimer.Ryan Coogler inszeniert hier wieder mit seinem Buddy Michael B. Jordan in Doppelrolle eine sehr überzeugende Regieleistung.
Nach Filmen wie Fruitvale Station, den Creed & Black Panther Teilen ist Blood & Sinners für mich bisher sein Bester.Ähnliches gilt für Michael B. Jordan. Der Mann kann Schauspiel & das merkt man auch hier oder bereits zuvor u.a. in Just Mercy.
Das Debüt von Miles Caton ist richtig stark & auch Nebendarstellerin Hailee Steinfeld macht einen guten Job.Ich wäre nächstes Jahr enttäuscht, wenn Blood & Sinners nicht doch in 1-2 Kategorien für Globe oder Oscar nominiert wäre.
09/10 Rhythmen
Deiner Wertung ist nichts hinzuzufügen, außer die ganz wichtige Info, dass nach dem Abspann noch etwas kommt. Ist für alle wichtig, die den Abspann nicht abwarten können und vorher den Kinosaal verlassen. Ich war am Mittwoch auch überrascht, weil es kein Marvel-Film ist. Auch bei Minecraft kommt nach dem Abspann noch etwas, obwohl es kein Marvel-Film ist. Für mich kein Problem, da ich alleine wegen der Filmnummer mir Filme bis zum Schluss ansehe.
20. April 2025 um 12:50 #250857Mulholland Drive [Kino]
Genauso wie „Lost Highway“ habe ich den Film einmal in jungen Jahren gesehen, danach (merkwürdigerweise) nicht wieder.
Bei der neulichen Kinosichtung eigentlich kaum zu fassen…Ein Unfall auf dem Mulholland Drive führt dazu, dass eine junge Frau ohne Erinnerungsvermögen Schutz in einem verlassenem Appartement sucht. Doch just zur selben Zeit erscheint Betty auf der Bildfläche, deren Tante besagtes Appartement gehört und in das sie für eine Weile einziehen darf.
Ihr Wunsch ist es, in Hollywood eine Schauspielkarriere zu starten.
Doch nun will sie der unbekannten Frau helfen, herauszufinden, was ihre Geschichte ist…Willkommen bei David Lynch – denn so nachvollziehbar dieser Teil der Handlung klingt, umso heftiger wird das Zusammensetzen sämtlicher Puzzleteile zum Ende des Films. Denn neben den beiden Damen spielen noch andere Personen eine gewichtige Rolle, auch wenn sie nur wenig Screentime erhalten.
Momente, Orte, Namen, Gesichter schwirren durch den Film, kommen unter anderen Voraussetzungen wieder.
Zwar sind die ersten Fragezeichen in Form eines 90er Jahre Thrillers noch leicht verdaulich (das wird doch sicher aufgeklärt), dann kommt es im letzten Drittel zum großen Bruch und man staunt nicht schlecht.Mulholland Drive ist wunderschön gefilmt. Es fehlen hier zwar die starken Kontrast- und Schattenbilder wie in „Lost Highway“ gesehen, aber auch Szenen die schlüssig und aus dem Alltag gegriffen scheinen, wirken hier stets wie ein Traum.
Schauspielerisch haben wir hier allergrößtes Kino. Naomi Watts hat in einer Menge Filme mitgespielt, und ohne alle gesehen zu haben, wage ich die Ansage, dass sie hier in ihrer Prime ist. So stark, so vielschichtig, jederzeit glaubhaft.
Laura Ellena Harring steht dem nicht viel nach – das Drehbuch gibt ihr jedoch weniger prägnante Szenen als Watts.Ähnlich wie bei „Lost Highway“ wird hier die Traumebene, die Flucht des Ich thematisiert. So viel schien mir klar und ich freute mich, dass vor Kurzem die Herren von MovieAmphs eine Deutung des Films veröffentlichten. Diese ist beinahe so großartig wie der Film an sich. Was hier an Informationen und Deutungen ausgegraben werden, ist stark beeindruckend.
Ohne das nötige Hintergrundwissen (das ich in der Form selbstverständlich nicht hatte), kann eine solche Deutung natürlich nicht gelingen.
Allerdings kann die vier-Ebenen-Interpretation des Kanals sehr bequem bis zur zweiten Ebene verfolgt werden, indem man unvoreingenommen den Film schaut. Ich jedenfalls fühle mich fein damit und bekomme ein recht rundes Bild des Films – das Lynch hierüber nur müde gelächelt hätte… geschenkt.Mulholland Drive ist großartig. In keiner Sekunde weniger.
10/1020. April 2025 um 13:25 #250859The Assesssment [Sneak Preview]
In der Zukunft ist die Menschheit an die Wand gefahren. Wir erfahren von einem Land unter einer Kuppel, in dem nur begrenzt Menschen leben können.
Klar, dass hier nicht jeder wie er will Kinder bekommen kann.
Mia und Aaryan haben aber diesen Wunsch – und hier hilft die staatliche Eltern-Prüferin Virginia. Sie wird das Paar eine Woche lang in ihrem Alltag begleiten, beobachten und herausfordern. Am Ende der Woche wird sie ihre Entscheidung kundtun… das junge Paar fühlt sich dem Druck aber gewachsen.Hier haben wir eine der simpelsten Zukunftsvisionen: Wenige Menschen, die im „Wohlstand“ leben dürfen. Gesellschaftlicher Schutz durch starke staatliche Kontrolle. Die Wünsche und Träume des Individuums finden hier keinen Platz.
Was das nun grundlegend für die Frage nach Liebe und Geborgenheit bedeutet, weiß der Film nicht in Gänze darzustellen.
Die Prämisse, das größte Geschenk des Lebens und den damit einhergehenden Fortbestand der Menschheit in staatliche Kontrolle zu geben, ist zwar nicht neu (Erinnert ihr euch an „The Fortress“? Auch Lambert hatte mal mit den Folgen solcher Politik zu kämpfen) – bietet aber immer wieder Raum für starken Kontent.Nun ist Virginia da und es wird skurril. Dabei bieten die angehenden Eltern selbstverständlich jede Menge Angriffsflächen. Es scheint, als sei die Dame zufällig vorbeigekommen. Dabei hatte das Paar sich für diese Maßnahme beworben… nun gut.
Überraschungen bringt „The Assessement“ zugegeben wenig. Viele Bilder hat man so oder so ähnlich schon gesehen. Die Zukunftsprognosen unterscheiden sich nicht gänzlich von anderen Zukunftsdramen.
Das ist aber völlig ok, solange die Story in sich stimmig bleibt.
Dir Rolle der Viriginia ist dann hier auch das größte Hindernis. Ihre Figur springt dabei in Situationen, die schwer zu ertragen sind. Dabei spiegelt sie natürlich die Willkür des Staates wider – eine zu erwartende Abwehrreaktion des Paares erfolgt leider nie.Die größte Schwäche des Films aber sind die stets vorhersehbaren Ereignise. Mia züchtet Pflanzen auf natürliche Weise… gibt es so in dieser Welt wohl nicht mehr. Aaryan programmiert digitale Haustiere und will sie so natürlich spürbar machen, als würden sie tatsächlich da sein…. Beide Endpunkte ihrer „Karrieren“ sind früh absehbar.
Nicht falsch verstehen: Der Film ist gut. Er ist anstregend, was auch dem sehr starken Schauspiel der drei Figuren geschuldet ist. Die Kamera ist oftmals hervorragend gesetzt. Das Licht wirkungsvoll eingesetzt.
Die Kulissen sind womöglich den fehlendem Budget geschuldet karg gestaltet. Es ist das recyclte Setting zahlreicher anderer Zukunftsszenen – das ist völlig ok.
Hier und da hätte ich mir aber mehr Ruhe im Bild gewünscht. Viele Szenen sind grundsätzlich schön in Szene gesetzt, aber leider fährt die Kamera zu oft zu schnell ab.
Tragischer als das empfinde ich aber den Erklär-Bär Dialog zur Mitte des Films (Es war einmal eine Zeit, da waren die Sommer ein wenig länger und ein wenig wärmer, und alle Menschen freuten sich darüber….) und das halbstündige Palaber am Ende des Films.
Hier zeigt sich, das weniger doch mehr ist.„The Assessment“ hat die Kraft eines großartigen Films, begeht aber handwerkliche und inhaltliche Fehler, die ihn leider nicht knapp an der Bestmarke vorbeischliddern lassen.
Andererseits auf vielen Ebenen sehenswert – die „aktuelle“ Keule wird dann aber leider mit zu viel Wucht geschlagen.
7/1020. April 2025 um 14:01 #250861Louise und die Schule der Freiheit [Sneak Preview]
Frankreich um 1880: Es greift die allgemeine Schulpflicht und landesweit werden LehrerInnen in die ländlichen Regionen des Landes geschickt.
So auch Louise, die von einem Trauma in ihrer Vergangenheit verfolgt scheint.Auf dem Land angekommen ist die Vorfreude rasch weg, denn dort steht man der Schulpflicht sehr kritisch gegenüber.
Man lebt von der Hand in den Mund, das Feld muss bestellt werden und oft ist die Zeit der größte Gegner. Jede Hand hilft, jede fehlende Hand wird vermisst. Und so arbeiten selbstverständlich auch die Kinder mit.Louise steht nun zwischen zwei Welten. Zwar bietet Bildung die Chance auf (persönliche) Freiheit, bedeutet diese Freiheit aber dann den Zusammenfall einer Gemeinschaft.
Hier hätte man großartig ein gesellschaftliches Dilemma vergangener Zeiten aufzeigen können. Zwar wird der Film nie so schwülstig wie zwischenzeitlich befürchtet, aber einen konkreten Punkt zum Greifen und spürbar machen bietet er ebenso wenig.
Dafür springt man zu sehr von einem Unterpunkt zum Nächsten und von da zum Nächsten.
Es finden sich dramatische Elemente wie Komödiantische.Irgendwo geiert man um das Thema Bildung und Freiheit herum, weiß es aber nie richtig zu greifen. Selbstverstänlich freuen sich die Kinder, wenn sie von der harten Arbeit wegkommen, in Pausen spielen können und durch ihre erlernte Fähigkeit zu Lesen in Sachen Bildung über den eigenen Eltern stehen.
Das bietet Potential für kontroverse Ansichten, und die werden hier dann auch sehr deutlich mit der Keule geschwungen.
Momente, die eine starke Wucht hätten transportieren können, werden irgendwo ins Nichts gestreut…. naja, der böse Mann darf dann immerhin böse sein.
Die Figuren, so vielschichtig man sie auch anlegen mochte, sind wenig greifbar und schwirren in ihrer Blase persönlicher Weltanschauung herum. Ja, so sollte es sein – aber das nicht greifbar machen erzeugt wenig Nähe und ohne die Verbindung zu den Figuren fehlt hier der entscheidende Einlfuss.Hier haben wir den klassischen Vertreter eines „Hätte grandios sein können“. „Louise…“ will wichtige Dinge ansprechen und diese richtigerweise alleine auf den damaligen Zeitgeist fokusieren. Leider schwirrt man damit durch den erzählerischen Raum ohne von den wichtigen Themen einige aufgreifen zu können.
Schauspielerisch ist man hier auf sehr gutem Niveau unterwegs. Die meisten Punkte holt man hier aber durch die grandiose Kameraarbeit. Wunderschöne Aufnahmen sind die Belohnung.
Mit 110 Minuten ist der Film nicht bloß zu lang, er fühlt sich auch deutlich länger als seine Laufzeit an.
Das ist unter dem Strich immer ein schlechtes Zeichen.5,5/10
20. April 2025 um 15:42 #250863Also 5,5 Punkte sind in meinen Augen zu schlecht bewertet. Ich habe den Film vor 2 Wochen in der Sneak gesehen und mir kam der Film nicht in die Länge gezogen vor.
Was mir an dem Film gefallen hat, dass Louise gegen alle Widerstände doch standhaft geblieben ist und sich nicht hat vertreiben lassen.
Wenn man bedenkt, wie die Film begonnen und wie er geendet hat, ist in der Zwischenzeit einiges passiert und für mich verging die Zeit wie im Flug.
Da habe ich bedeutend schlechtere Filme gesehen, die grauenhaft in die Länge gezogen wurden. Ein Paradebeispiel in der letzten Zeit ist für mich Babygirl. Dieser Film war einfach nur schlecht und grauenhafte 45 Minuten zu lange gedreht.
Bei mir bekommt Louise angemessene 7,5/10 Punkte.
Aber Gott sei Dank sind Geschmäcker verschieden.
20. April 2025 um 17:41 #250869Alles gut, wir sollten hier stets im Auge behalten, dass es subjektive Wahrnehmungen sind, die beschrieben werden. Dass Dir der Film deutlich besser gefallen hat, als mir, freut mich für Dich
Im Kern umreißt der Film ja ein spannendes Thema und zum Glück gibt es keine Romanze mit dem Bürgermeister. Dass er ihr den Erfolg eigentlich erst ermöglicht, wird zum Ende sehr leise fallen gelassen (was ich in Richtung gut bewerte). Aber das ganze Drumherum, der Zickenkrieg der Dorffrauen mit der gebildeten Lehrerin, der Nörgler, dessen Tochter abhaut, der Briefträger, der Saufkopf und natürlich Oma und des Bürgermeisters „Adoptiv“Kind… viel zu erzählen, aber (für mich) nicht in einem Stimmungskonzept, dass mir gefallen hätte.
Meine Wertungen setze ich (wie bekannt) eher niedrig an – nicht jeder Film im Kino ist nah an einem Meisterwerk, zumindest empfinde ich das so
Aber danke für Deine Gedanken und Deine Sichtweise – etwas Dialog im Forum schadet nieP.S. Eine kleine Anektode zu „Shining“, den ich vorige Woche im Kino schauen durfte: Neben mir ein junger Mann, der nach Ende des Films zu seiner Freundin sprach – Er habe noch nie so schlechte Schauspieler gesehen, die Dialoge waren gräßlich, die Regie unterirdisch. (Ja, „Shining“ von Kubrick)… alles gut. Wie gesagt, ist alles eine Frage der persönlichen Sichtweise
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