Antwort auf: Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2017)

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Psychoklaus
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American Gods (Staffel 1)

Puuh! Was habe ich mich durch diese Staffel gekämpft. Mit Höhen und Tiefen.
Die Vorzeichen waren eigentlich super, denn ich stehe auf abgefahrene Storys, ungewöhnliche Inszenierungen und auch das Thema spricht mich an. Dazu noch Emily Browning. ;)
Insgesamt muss ich nun sagen, dass ich am Ende mit gemischten Gefühlen gefüllt bin. Einerseits gibt es hier die ein oder andere denkwürdige Szene und am Rande auch gute Handlungsstränge. Insgesamt enthölt mit die Staffel allerdings irgendwie zu viel, na sagen wir mal „Füllmaterial“. Da wird ewig in bedeutungsschwangeren Zeitlupen verharrt, begleitet von epischer Musik, ohne dass es für den aktuellen Storyverlauf irgendetwas beiträgt. Gesehen sind diese Szenen schon teils beeindruckend. Gefühlt sind sie meiner Meinung nach immer etwas zu „langatmig“. Es wird alles zu sehr zelebriert. So hatte ich nach Folge 3 erstmal gar nicht mehr so den Bock weiterzuschauen, weil es irgendwie auch so gar nicht voranging mit der Story und mich auch nichts so richtig flashte oder packte, das man das Gefühl bekommt unbedingt weiterschauen zu wollen. Mein Mut wurde dann allerdings mit den Folgen 4 und 5 belohnt, welche ich für die stärksten der Staffel halte. Man wollte endlich wissen wie es weitergeht. Leider wurde daruafhin wieder das alte Muster übernommen und Richtung Ende der Staffel fragt man sich dann doch, was der ein oder andere „Story“-Strang jetzt soll, und inzwischen ärgerte mich dieses ständige Abgedrifte in Nebenhandlungen regelrecht (in Folge 7 und 8 echt ganz schlimm, so dass ich echt schon „vorspulen“ wollte), weil ich endlich wissen wollte wie es weitergeht. Das Ende der letzten Folge hat dann allerdings auch wieder Lust auf mehr gemacht, auch wenn ich mir längst denken konnte, was es mit Mr. Wednesday so auf sich hat.
So habe ich nun, obwohl mich die Staffel zwischenzeitlich echt gelangweilt und teils sogar genervt hat, mit dem dann für meinen Geschmack doch etwas überzogenem sowie teils überflüssigen Brimborium, irgendwie echt Bock zu schauen, wie es wohl weitergeht. Vielleicht bekommen sie es in der 2. Staffel ja hin eine etwas „flüssigere“ Erzählung hinzubekommen.

Insgesamt würde ich sagen 6,5/10 mit Luft nach oben.

postscriptum: Ich hätte niemals aber auch wirklich nie nicht gedacht, dass mir die Verwendung des Wortes „verfickt“ in einem Film oder in einer Serie irgendwann auf den Sack gehen könnte, wor allem weil ich selber im täglichen Gebrauch ein Riesenfan dieses Wortes bin ;). Allerdings wird das bei American Gods sowas von inflationär und teils unpassend eingesetzt, dass man sich doch schon fragen muss, ob die Macher bzw. Übersetzer dachten, dass der reichliche Einsatz dieses und ähnlicher Ausdrücke eine Serie irgendwie cooler macht. Neeee, macht es nicht, wenn man es übertreibt.
Was mir dann doch auch noch, wieder mal, etwas gestört hat, ist das teils oftmals unnötige „Rumgeficke“. Man verzeihe mir die Wortwahl. In den letzen Jahren scheinen sich die Macher von Serien immer mehr auf die Formel zu berufen: „Je mehr Sex in einer Serie desto besser.“ Ich finde das eher uninspiriert. Ich bin echt nicht prüde, aber wenn ich Sex will, mache ich den Fernseher aus. Ich empfinde diese Szenen immer eher als langweilig.

Buchtipp: Wen die Götterthematik interessiert, und für diejenigen die beim Öffnen eines Buches nicht in Flammen aufgehen ;) kann ich wärmstens das Buch AERA von Markus Heitz empfehlen. Es liest sich wie eine Mystery-Action Serie und ist echt actionreich, spannend und witzig. Außerdem lernt man Einiges über Götter.

So genug geschwafelt. Ich wünsche allen ein schönes Wochenende. :)