Antwort auf: Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2020)

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DerSchweiger
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@derschweiger

It follows

Jay´s Date mit Hugh endet für sie recht suboptimal. Nach dem Genreüblichen Sex im Auto wird ihr offenbart, dass Hugh nun etwas an sie weitergegeben habe… Etwas wird ihr folgen, sie solle auf der Hut sein und sich nicht schnappen lassen. Besonders blöd an der Sache: Das Etwas taucht immer wieder als eine andere Person auf; man kann sich also nie sicher sein, ob es nun da ist oder nicht.

Oft habe ich von diesem Film gehört (zumeist als Querreferenz zu „Hereditary“, da beide ähnlich hohe Erwartungen erzeugten aber dann doch eher die Meinungen der Filmfreunde spaltete), nun konnte ich ihn auch tatsächlich sehen.
Die inzwischen 6 Jahre sieht man dem Film nicht an und seine Idee wirkt (auf mich) immer noch frisch und unverbraucht. Sicher gab es in den vergangenen zwei/drei Jahren einige Teenie-Horror Streifen, die versuchten ins selbe Horn zu blasen (Wahrheit oder Pflicht), die konnten aber sowohl darstellerisch wie atmosphärisch nicht hieran anknüpfen.
„It follows“ finde ich über weite Strecken richtig gut. Leider gibt es auch ziemlich „blöde“ Patzer und das angeteaserte „ES kann als jemand auftreten, der dir nahe steht“ wird zu keiner Zeit ausgespielt.
Das wird aber von einem schönen Ensemble überspielt, das kaum Klisches benutzen muss um eine Daseinsberechtigung im Film zu haben. Es fehlt der coole Macker, das blonde Dummchen, die ewig kreischende Freundin… es ist eine wahre Wohltat, sich mit den Figuren beinahe realtitätsnah bewegen zu können.

Die Kritiken sprechen oft von wenig Spannung, wenig Horror, Langeweile. Ja, kann ich verstehen. (so, wie ich verstehe, dass jemand „Hereditary“ ablehnt oder „It comes at night“ großartig findet, obwohl ich jeweils anderer Meinung bin).
Leider wird der Spannungsbogen nicht völlig optimal ausgespielt (vielleicht hätte es das Krankenhaus erst zum Ende gebraucht), aber die Handlung bleibt in ihrer Struktur schlüssig.
Das Soundgwand hat im Kino sicher eine Menge Spaß gemacht, aber selbst abends bei gedämmter Lautstärke hat der Ton einigen Flair verbreitet.
Gemessen am Aufwand und Ertrag spielt er für mich in einer Liga mit „Spring“. Schaue ich irgendwann sicher gerne nochmal.

7/10