Antwort auf: Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2021)

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DerSchweiger
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@derschweiger

Tunnel

Diese Woche durfte ich ein paar Überstunden abbauen und wagte es abends mal, den einen oder anderen Film zu schauen.
Angefangen mit „Tunnel“ (Korea – nicht zu verwechseln mit dem „Tunnel“ auf Sky)

Jeong-Su hatte sicher schon bessere Tage, als beim Durchfahren eines Tunnels die Decke einstürtzt und ihn lebendig in seinem Auto begräbt. Mit etwas Glück kann er einen Notruf absetzen und man versichert ihm, dass er bald gerettet werden würde.
Tatsächlich aber erweißt sich das Rettungsvorhaben kniffeliger als angenommen.
Unermüdlich arbeitet ein Bergungsteam nun daran, ein Loch in die Nähe Jeong-Su´s zu bohren und ihn dann zu retten – doch wer glaubt, Pfusch am Bau und tendenziell freie Interpretationen von Bauplänen in Fernost tabu, der reibt hier verwundert die Augen.

Der Film indes schaut sich recht flüssig. Es gibt sogar Anlässe für ernstgemeintes Schmunzeln, das hat mich bei der Thematik dann doch ein wenig überrascht.
Die Darsteller arbeiten sehr ordentlich, die Szenerie ist hochwertig – nun ja, CGI kommt auch vor, und davon bin ich auch im Jahr 2021 kein großer Freund.
Einziges Manko für mich: Der Film verläuft gefühlt „zeitlos“. Zwar gibt es immer wieder Einblendungen, am wievielten Tag man sich gerade befindet, aber die Dramaturgie um die zu Neige gehenden Ressourcen werden fast beiläufig zur Seite gewischt. Auch sieht man an Jeong-Su keine merkliche Veränderung – das ist mir eindeutig zu schön gezeichnet.

Keine Kritik hieran, aber beinahe störend fällt das ständige „Entschuldigen Sie“ aller sprechenden Personen auf. Da entschuldigt sich Jeong-Su anfangs tatsächlich beim Notruf, dass er mal kurz stören müsse. Auch der Rettungsdienst ist höflich genug, bei der Kontaktaufnahme um Verzeihung zu bitten.
Ja sicher, kulturelle Förmlichkeiten – aber das wirkte auf mich beinahe beklemmender als die übrige Szenerie.
„Ich bin in einem eingestürtzem Tunnel gefangen – entschuldige bitte, dass ich nicht nach Hause komme.“…joa

Dennoch ein positiv in Erinnerung bleibender „Katastrophenfilm“.

7/10