Heute habe ich mir folgenden Film angesehen… (2025)

Homepage Forum Community Small Talk Heute habe ich mir folgenden Film angesehen… (2025)

Dieses Thema enthält 473 Antworten und 15 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von Profilbild von DerSchweiger DerSchweiger vor 1 Tag, 3 Stunden.

Ansicht von 15 Beiträgen - 421 bis 435 (von insgesamt 474)
  • Autor
    Beiträge
  • #254560
    Profilbild von The-Lion-King
    The-Lion-King
    Community Mitglied
    Beiträge: 3892
    @the-lion-king

    The Smashing Machine (Kino)

    Die zwischen 1997 und 2000 spielende Filmbiografie erzählt die Geschichte des US-amerikanischen Ringers und Mixed-Martial-
    Arts-Kämpfers und UFC-Champions Mark Kerr, der mit seiner Drogenabhängigkeit und dem Drang nach sportlichen Erfolgen kämpft.

    Benny Safdie gelingt hier als Regisseur ein sehr ernstzunehmendes & persönliches Sportlerdrama mit starker Besetzung.
    Mit seinem Bruder Josh wurde er in der Vergangenheit mit Filmen wie Good Time und Der schwarze Diamant bekannt.

    Vor allem einen echt schauspielernden Dwayne Johnson in der Hauptrolle zu sehen, hat mich zeitweise fast umgehauen.
    Der Medienbuzz von dem Film & seiner Performance waren riesig und zu großen Teilen auch vollkommen berechtigt.
    Ich glaube sagen zu können, das das mit Abstand die beste Rolle, wenn nicht sogar die BESTE bisher, von Dwayne Johnson ist.

    Zwischen den vielen gezeigten Ups & Downs in dieser Phase schafft er es ein menschliches Abbild dieses Charakters darzustellen.
    Zu jeder Zeit spürt man den Schmerz, die Wut, aber auch die Freude in seinem Auftreten & das in jeder Einstellung.
    Die Range zwischen am Boden zerstört, weinend, aber auch komplett zerstörerisch um sich schlagend wurde bestens eingefangen.

    Emily Blunt als Frau an der Seite von UFC-Champion Mark Kerr hat mich teilweise an den Rand des Wahnsinns gebracht,
    aber ich denke darin lag auch der Fokus ihrer Rolle. Von daher Hut ab & eine erneut starke Leistung als Nebendarstellerin.

    Überrascht haben mich auch Bas Rutten & Ryan Bader, die dem Sport selbst auch noch mehr Authentizität verleihen konnten.
    Hinzu kommt ein wunderbarer Soundtrack, der sich perfekt in gewisse Momente einklinkt & diese so nur noch mehr unterstreicht.

    Als Kameramann fungierte Maceo Bishop, der The Smashing Machine auf 16-mm-Film drehte. Das steht dem Film hervorragend.
    Auch das Ende wurde schön integriert, indem man den echten Mark Kerr nochmal ein paar Abschlussminuten gönnt.

    The Smashing Machine ist kein The Fighter, The Wrestler oder Warrior, aber immer noch ein verdammt starkes Sportlerdrama.

    8.5/10 Schläge

    #254567
    Profilbild von The-Lion-King
    The-Lion-King
    Community Mitglied
    Beiträge: 3892
    @the-lion-king

    Steve (Netflix)

    Der Schulleiter Steve kämpft um das Überleben seiner Schule und hat gleichzeitig mit seiner psychischen Gesundheit zu
    kämpfen. Gleichzeitig kämpft der gestörte Schüler Shy mit seinen gewalttätigen Tendenzen und seiner Zerbrechlichkeit.

    Steve zeigt eine Schule am Rande des Kollaps & einen Cillian Murphy, der schauspielerisch mal wieder alles gibt.
    Der Mann kann einfach alles spielen & seine Filmvita ist beeindruckend und immer wieder eine Neusichtung wert.

    Ob in Inception, Oppenheimer oder der herausragenden Peaky Blinders Serie. Auf ihn ist immer Verlass !

    So auch hier. Der Film zeigt ein Schulsystem am Rand der Gesellschaft, welches von der Politik bereits aufgegeben
    erscheint und dessen Lehrer & Psychiater eine unglaubliche Kraft aufbringen müssen um die Schüler zu bändigen.

    Besonders 2 Kamerapassagen sind sehr gut eingefangen worden und wirkten als Stilmittel besonders toll in Szene gesetzt.
    Eine kurze Fahrt über den Campus, teils auf dem Kopf stehend & eine Szene im Raum der Waschküche – Das war beeindruckend.

    Je mehr Laufzeit der Film bekommt, desto mehr merkt man an allen Ecken & Enden die Verzweiflung der Fachkräfte.
    Steve offenbart immer mehr seine Laster und stellt so nur den Teil der Gesellschaft dar, der immer weiter machen muss.

    Das Ende zeigt etwas Privatleben & Hoffnung, dennoch sieht man einfach nur pure Verzweiflung an einem gescheiterten Schulsystem.

    7.5/10 Auswege

    #254569
    Profilbild von The-Lion-King
    The-Lion-King
    Community Mitglied
    Beiträge: 3892
    @the-lion-king

    The Lost Bus (Apple TV+)

    Um für seinen 15-jährigen Sohn Shaun & dessen krebskranke Mutter Sherry sorgen zu können, muss Kevin unbedingt Geld verdienen.
    Er arbeitet als Busfahrer und erhält eines Tages im November 2018 von der Disponentin Ruby einen ungewöhnlichen Auftrag.

    Paul Greengrass inszeniert hier einen nervenaufreibenden Katastrophenfilm mit Matthew McConaughey in der Hauptrolle,
    welcher eigentlich eine Kinoauswertung verdient gehabt hätte. So lief er anfangs leider nur beim Toronto International Film Festival.

    Der Katastrophenfilm basiert auf dem Buch Paradise: One Town’s Struggle to Survive an American Wildfire von Lizzie Johnson.
    Der als „Camp Fire“ bekannte Waldbrand gilt als der tödlichste und zerstörerischste in der Geschichte Kaliforniens und zwang
    fast die gesamten Gemeinden Magalia, Concow und Paradise zur Flucht.

    Es gibt so wenige gute Katastrophenfilme & das ist einer davon. The Lost Bus lebt von seinem ständigen Adrenalinrausch,
    den einprägsamen Aufnahmen & Momenten, aber eben auch von der Performance von Publikumsliebling Matthew McConaughey.

    Hier geht es weniger um die Action, sondern mehr um die menschlichen Konflikte innerhalb der Katastrophe.
    Die Schicksale der Familien & der Wille der Einsatzkräfte in einer doch so ausweglosen Situation sind symbolhaft.

    Der Figur Kevin McKay wird Leben eingehaucht, indem man auch etwas über seine Vergangenheit & die Gegenwart erfährt.
    Die letzten Bilder & Einstellungen sind wahnsinnig ergreifend & auch ein wunderbarer Abschluss von The Lost Bus.

    08/10 Brände

    #254614
    Profilbild von DerSchweiger
    DerSchweiger
    Community Mitglied
    Beiträge: 847
    @derschweiger

    Jane Austen und das Chaos in meinem Leben [Sneak Preview]

    Jetzt, wo die Tage früher enden und von draußen der Wind und Regen gegen die Fenster prasselt, sehnt man sich doch gerne nach seinen Lieblingssessel am Kamin, auf dem Beistelltisch ein schönes Buch – gerne feinzüngig und spitzfindig wie aus der Feder von Jane Austen.
    Was liegt näher, als sich eine französische Komödie über eine Frau anzuschauen, die einen Hang zur klassischen Literatur zu pflegen scheint…

    Agathe arbeitet in einer Bücherei für klassische Literatur in Paris, fühlt sich jenseits der Zeilen ihrer Lieblingsautorin aber nicht sehr wohl. Zwar hat sie eine Sehnsucht nach der großen Liebe und der Nähe zu einem Mann, ist aber gespickt mit Komplexen, Selbstzweifeln und tarnt sich hinter der Mauer der Überheblichkeit.
    Ihre Fantasien möchte sie im Schreiben von Romanen zur Erfüllung bringen lassen – doch auch hier kommt sie nie über die ersten Kapitel hinweg.
    Als ihr bester Freund Felix einige Seiten ihrer neuesten Geschichte liest, bewirbt er sie für eine Schriftstellerreise nach England. Vor Ort hofft sie, dass sich ihre Blockade legen wird, doch bis dahin sind einige Irrungen und Wirrungen zu überwinden.

    Ein stiller Film, in dessen Zentrum eine komplexe und damit anstrengende Hauptfigur steht.
    Einige Dinge werden im Laufe des Films enthüllt, z.B. warum sie in kein Auto steigen möchte, andere bleiben dabei bloß Behauptung. Doch das ist völlig in Ordnung, so lange keine allgemeingültige Lösung ihrer Probleme offenbart werden soll.
    Wie es in Komödien ja durchaus der Fall ist, wimmelt es von skurrill anmutender Personen und Situationen.
    Und hier liegt wohl die größte Herausforderung.
    Als Agathe nämlich Oliver kennenlernt, ahnt der gesamte Kinosaal im Grunde, wohin die Reise geht. Daraus macht der Film auch keinerlei Geheimnis. Seine Charakterzeichnung macht aber keinerlei glaubwürdige Annäherung möglich – und doch wird sie forciert.

    Der Film läuft in unterkühlten Farben, stets in Distanz zur Hauptfigur, obwohl wir ihr doch immer nah sind.
    Alle Szenarien sind behaglich und leise aufgebaut, der Herbst steht den Engländern auch recht schön. Und immer, wenn man glaubt, sich Agathe ein Stück genähert zu haben, knallt eine andere Szene herein, die in ihrer Unruhe ihr Gefühlschaos begreifbar machen will.
    Das ist zugegeben nicht sehr schön anzuschauen. Etwa zur Hälfte des Films fragte ich mich, warum man diese oder jene Szene so unglaublich hässlich inszeniert.
    Nähert man sich dem Thema leicht „philosophisch“, dann scheinen die Dinge klar zu sein. Völlig logisch, dass man diese oder jene Szene so „verkackt“.

    Völlig deplaziert ist aber der Humor. Wenn wir ihn nun auch in die Hauptfigur hineininterpretieren wollen, dann finden wir heraus, dass die aberwitzigen Momente möglicherweise auf der Leinwand der Brüller sein können, im wahren Leben aber höchst peinlich und schamvoll. Insofern… ja, vermutlich ist auch das so gewollt.
    Warum dann aber das Thema dementer alter Mann ohne Hose so genüsslich ausgespielt werden will, kann ich nicht ganz begreifen.
    Genausowenig, was denn diese Lamas für eine Aufgabe haben.
    Aber ich kann mich immerhin damit retten, zu behaupten, nicht die Zielgruppe zu sein ;)

    „Jane Austen und das Chaos in meinem Leben“ ist ein stiller, im Grunde dramatischer Film, der sich im Mantel der Komödie verstecken will. Dabei will er unbeholfen herumstolpern wie Agathe im Wald, verirrt sich in dem einen oder anderen Nebenstrang und endet beinahe so, wie er hätte enden müssen.
    Obwohl einige Szenen wie entrückt wirken, ist der Film über fast die gesamte Länge hinweg sehr schön gefilmt. Unaufdringlich und sehnsuchtsweckend – wenn man es denn mit guten Büchern hat.
    Schauspielerisch von den drei Protagonisten sehr gut auf den Punkt gebracht. Etwas mehr Facetten wären schön gewesen, so ist es aber auch ok.

    Obacht: Mancherorts spricht man über Vergleiche mit „Bridget Jones“ und das eine Männerfigur sehr stark an Hugh Grant erinnere… lasst euch nicht blenden! Der Humor in diesem Film wirkt wie ein Fremdkörper und lässt hier oftmals das Timing vermissen. Wo in anderen Filmen die Violinen klingen und Herzchen über die Leinwand flimmern, wirkt „Jane Austen…“ zäh, gehemmt und unbeholfen. Ein Abbild von Agathe – also durchaus richtig gemacht.
    Schön anzuschauen ist dann aber anders. Erst als man im letzten Drittel einen „Ach Mensch!“ Moment über sich ergehen lassen muss, spielt er richtig groß auf. Hier hätte er auf der (für mich) perfekten Note enden können… aber ja, das Leben schlägt nunmal seine Haken, egal ob wir wollen, oder nicht ;)

    6/10, wenn man darüber nachdenken und sich austauschen möchte. Für einen schönen Kinoabend vielleicht nicht zwingend zu empfehlen.

    P.S. Die Bewertung ist männlich gelesen.

    #254616
    Profilbild von Shane54
    Shane54
    Community Mitglied
    Beiträge: 354
    @shane54

    The Lost Bus (Apple TV+)
    08/10 Brände

    @the-lion-king Volle Zustimmung! Tatsächlich spielen in den Familienszenen die echte Mutter (Kay McConaughey) und der echte Sohn (Levi McConaughey) von Matthew im Film an seiner Seite.

    Vorallem die letzten Szenen im Bus waren krasse Bilder in der filmischen Flammenhölle.

    85 Menschen kamen 2018 tatsächlich in den Flammen um.

    Paul Greengrass hat hier großartige Arbeit geleistet und Matthew McConaughey zeigt erneut, dass er zur absoluten Oberklasse der Schauspieler gehört – und das nicht erst durch seine unglaubliche Leistung in Dallas Buyers Club (2013).

    The Lost Bus lief tatsächlich auch in einigen ausgewählten Kinos und ich hoffe, dass er vielleicht doch noch physisch auf 4K UHD erscheinen wird.

    Bildgewaltig und kompromisslos!

    09/10

    #254668

    Reparud Rudrepa
    Community Mitglied
    Beiträge: 490
    @reparud_rudrepa

    The most mysterious song on the internet (ARD 2025, ARD Mediathek)
    Ihr habt bestimmt schon mal vom „most mysterious song“ gehört; zumindest dürfte das ziemlich wahrscheinlich sein, wenn ihr schon länger im WWW unterwegs seid. Aber auch Zeitungen haben über das Phänomen berichtet.
    Wem das erstmal nichts sagt: Es geht um ein Lied aus den 1980er Jahren, das von einer unbekannten Band stammt. Dieser Song wurde in Wilhelmshaven aus dem Radio auf Kassette mitgeschnitten. So war es damals üblich, wenn man an Musik kommen wollte. Die Frage, wie das Lied heißt und vom wem es ist, blieb jahrelang unbeantwortet.
    Nach einem Upload im Internet und weiteren Jahren kam es dann zu einer irren Lawine, die ins Rollen kam. Über Jahre hinweg entstand eine weltweite Community, die versuchte, das Rätsel zu lösen. Und, ohne zu spoilern, denn das ist auch bekannt, dieses Mysterium wurde vergangenes Jahr nach jahrzehntelanger Suche gelüftet.

    Die ARD zeichnet hier in 60 Minuten die Geschichte von den Ursprüngen bis zur Lösung nach; inklusive falscher Spuren, vermeintlicher Urheber, vieler Interview-Partner und einer Portion Nostalgie. Das Einzige, was mich gestört hat, sind die Spielszenen der beiden erwachsenen Geschwister, die von der Suche erzählen; es wäre authentischer gewesen, wenn diese selbst aufgetreten wären, was sie lt. Einblendung aus persönlichen Gründen jedoch nicht wollten.
    Nichtsdestotrotz ein superinteressanter Film, eine fesselnde Spurensuche und vor allem auch ein Wink, was im und mit dem Internet möglich ist.

    Empfehlenswert für jeden, der davon gehört hat, ein Faible für Musik hat, der in den 80er Jahren aufgewachsen ist oder sich einfach nur für mal was ganz anderes interessiert. Tiptop!

    10/10 Musik-Kassetten

    Link:
    https://www.ardmediathek.de/film/the-...

    Und wer sich noch tiefer in die Materie eingraben möchte, hier der Link zu Reddit:
    https://www.reddit.com/r/TheMysteriou...

    #254670

    Reparud Rudrepa
    Community Mitglied
    Beiträge: 490
    @reparud_rudrepa

    Der talentierte Mr. F. (mdr 2025, ARD Mediathek)
    Die Geschichte hinter dieser Dokumentation ist so unglaublich, dass man irgendwann nicht mehr weiß, ob das echt ist oder nicht. Worum geht es? Zwei junge deutsche Filmemacher produzieren in unzähligen Stunden Arbeit einen Animations-Kurzfilm und stellen den für kurze Zeit ins Netz. Als sie mit ihrem Film an Festivals teilnehmen möchten, werden sie disqualifiziert und erfahren, dass dieser Film einem US-Amerikaner zugeschrieben wird und bereits Preise gewonnen hat.
    Was macht man in so einer haarsträubenden, verrückten Situation?
    Wer es wissen möchte, schaut „Der talentierte Mr. F.“ und wird neben dem Hintergrund auch quasi ein Roadmovie erleben. Den beiden jungen Filmmachern muss man dabei enormen Respekt zollen für die Art und Weise, wie sie mit der Situation umgehen. Absolute Hochachtung meinerseits!

    Der Film war vom mdr bereits für Ende August angekündigt, wurde dann aber erst Ende September in die Mediathek gestellt und im linearen Fernsehen ausgestrahlt. Die Thematik fand ich so spannend, dass ich schon vorab darauf hingefiebert hatte; das Warten hat sich in jedem Fall gelohnt, sehenswerte knapp 80 Minuten.

    10/10 Roboter

    Link:
    https://www.ardmediathek.de/video/der...

    #254672

    Reparud Rudrepa
    Community Mitglied
    Beiträge: 490
    @reparud_rudrepa

    Heldin (CH/D 2025, Videobuster-Stream)
    In „Heldin“ erzählt Regisseurin Petra Volpe in 90 Minuten den Krankenhausalltag einer Pflegekraft. Auch wenn das vielleicht erst einmal nicht ansprechend klingt und wenn das kein seichter Film ist, ist es doch ein großer Film. Wer es nicht schon mal mitbekommen hat, wie hart der Alltag für Personen im Gesundheitswesen ist, der bekommt hier einen kleinen, komprimierten Eindruck davon. Probleme, Sorgen, Ängste, Hektik, Stress, Chaos von Anfang bis Ende einer Schicht – aber immer fröhlich und gut gelaunt. Es ist bewundernswert, mit welchem Engagement manche Menschen an eine solche Arbeit gehen.

    Der Film zollt, wie auch der Titel verrät, all den Personen, für die während Corona einmal kurz geklatscht wurde und die danach ignoriert wurden, Respekt für ihre Leistung, ihr Engagement und ihre Arbeit. Arbeit, die für manche selbstverständlich ist, die aber gemacht werden muss und die vor allem auch wertgeschätzt werden muss. Traurig, dass dies viel zu wenig passiert.

    Leonie Benesch war schon in „Das Lehrerzimmer“ stark, hier bestätigt sie in der Hauptrolle ihre Leistung einmal mehr; für mich derzeit eine der besten deutschen Schauspielerinnen. Die Kamera folgt ihr permanent, so dass man nah am Geschehen ist und ihr über die Schulter schauen kann.

    In meinen Augen ein wichtiger Film, den man sich unbedingt anschauen sollte. Wie die Heldinnen und Helden im wahren Leben verdient dieser Film sehr viel Aufmerksamkeit.

    10/10 Krankenhausbetten

    Link zur Blu-ray:
    https://www.amazon.de/dp/B0F2YJFFJJ

    #254713
    Profilbild von The-Lion-King
    The-Lion-King
    Community Mitglied
    Beiträge: 3892
    @the-lion-king

    A Big Bold Beautiful Journey (Kino)

    Eine fantasievolle Geschichte über zwei Fremde und die unglaubliche Reise, die sie miteinander verbindet.

    Regisseur Kogonada, bekannt u.a durch die Serie Pachinko & den Filmen Columbus und After Yang,
    findet hier ein absolutes filmisches Traumpärchen mit Colin Farrell und Margot Robbie.

    Zu beiden muss man nicht viel sagen, außer das ein Film mit den beiden eigentlich sehr oft ein Volltreffer ist.
    Wer beide Schauspieler mag & der Trailer auch gezündet hat, der sollte sich den mindestens mal notieren für eine spätere Sichtung.

    A Big Bold Beautiful Journey ist eine schöne Reise im Leben zweier so unterschiedlicher Personen geworden.
    Gerade die Umsetzung mit den Türen und die damit verbundene, gemeinsame Reise in die Vergangenheit funktioniert einwandfrei.

    Jede Tür ist ein neuer Moment, aus manchmal neuer Perspektive, welche am Ende zu einem schönen Finale zusammenlaufen.
    In vielen Gesprächen & Aussagen habe ich mich selbst angesprochen & hineinversetzt gefühlt, denn die Realität ist nicht so fern.

    Neben dem hervorragenden Cast & der schönen Story konnte auch der Soundtrack überzeugen & bewegende Momente perfekt untermalen.

    08/10 Lebensabschnitte

    #254718
    Profilbild von hal9000b
    hal9000b
    Community Mitglied
    Beiträge: 1908
    @hal9000b

    Twisted Metal – Staffel 2 (Prime)

    Die erste Staffel war überraschend topp. Nun fehlt die Überraschung. Daher empfand ich die einen Ticken schlechter. Aber immer noch spaßig. Vieles passt. Story ist ok. Das Hauptaugenmerk auf die Fahrer ist gut. Der Bösewicht ist mir zu unrealistisch. Aber das ist ja die ganze Seite auch. Was interessant ist, ist vor allem der Schluss. Abspann der letzten Folge also ganz gucken.

    7,5 / 10 Bälle

    #254729
    Profilbild von The-Lion-King
    The-Lion-King
    Community Mitglied
    Beiträge: 3892
    @the-lion-king

    Good Fortune (Kino)

    Ein sich abmühender Mann, der durch eine mystische Kraft sein Leben mit dem seines reichen Freundes tauscht.
    Er erbt den verschwenderischen Lebensstil seines Freundes, während sein Freund seine finanziellen Nöte erlebt.

    Good Fortune ist eine wahnsinnig kurzweilige, sehr unterhaltsame & zu teilen gesellschaftskritische Komödie
    geworden mit einem sehr charismatischen Keanu Reeves in der Rolle von Gabriel, getragen von einem pfiffigen Drehbuch.

    Regie, Drehbuch & Hauptrolle hat Aziz Ansari hier alles selbst übernommen.
    Davor ziehe ich mein Hut, denn man merkt einfach, wie sehr ihm das Projekt am Herzen gelegen haben muss.

    Good Fortune erfindet das Rad nicht neu, aber in dem Rad, wo er sich befindet, funktioniert er auf besonders gute Weise.
    Der Umgang mit der Gesellschaftskritik wird dir nicht aufgezwungen, sondern gekonnt in die Story integriert.

    Keanu Reeves als Gabriel ist der Publikumsmagnet & die Rolle füllt er so gut aus.
    Ich denke wirklich niemand hat Keanu Reeves mal in so einer Rolle gesehen, aber das was er hier macht, ist großes Kino.

    Der Cast ist insgesamt richtig stark, auch Nebendarsteller wie Keke Palmer, Seth Rogen & Sandra Oh machen das solide.
    Wer herzhaft lachen möchte & nicht mit Scheuklappen durch die Welt rennt, der hat hier einen rundum gelungenen Kinofilm.

    08/10 Abschlepper

    #254733
    Profilbild von Shane54
    Shane54
    Community Mitglied
    Beiträge: 354
    @shane54

    Black Phone 2

    Mich hat der Film leider gar nicht begeistert, dabei war die Vorfreude nach dem mehrmaligen Sehen des Trailers (auch im Kino) echt gross.

    Vielleicht liegt es auch daran, dass die Fortsetzung auf mich wie eine Mischung aus ES (1990) und Nightmare (1984) gewirkt hat – mit den Filmen konnte ich auch immer nur bedingt etwas anfangen.

    Mein persönliches Highlight war daher schon fast, dass FEX mit Subways of Your Mind Teil des Soundtracks waren.

    Vielleicht hätte Hollywood nicht eine Telefonzelle auf einen gefrorenen See stellen, sondern direkt die alte Kirche auf dem Reschensee mitten im Wasser als Location nutzen sollen. :D

    Habt aber alle ganz viel Spaß mit Black Phone 2.
    Ich gebe auch keine Bewertung ab, das wäre unangemessen.

    #254745
    Profilbild von DerSchweiger
    DerSchweiger
    Community Mitglied
    Beiträge: 847
    @derschweiger

    Sie Leben / They live [Kino – Best of Cinema]

    Als im Frühling die Filmliste der Best of Cinema Reihe veröffentlicht wurde, war sofort klar, dass ich „Der weiße Hai“ und „Sie leben“ sehen muss. Eigentlich auch „Terminator 2“, aber da war ich leider verhindert.

    Lange Vorfreude und nun ist es zugegeben auch schon wieder ein paar Tage her.
    Rund um den Termin herum gab es zahlreiche Lobeshymnen auf diesen Film zu lesen und zu sehen. „Meisterwerk“, „Klassiker“, „Wegweisend“… ja, das hätte ich so auch alles unterschrieben. Das letzte Mal hatte ich ihn vor über zehn Jahren gesehen, ich wusste also, von was ich schwärme…

    John Nada kommt in die große Stadt. Geld und Wohnung hat er nicht, dafür eine Menge Zuversicht und kräftige Hände. Die verhelfen ihm schnell einen Job auf einer Baustelle, wo er Frank kennenlernt.
    Dieser zeigt ihm nach Feierabend, wo man auch ohne Geld gut schlafen könne.
    In einer nahgelegenen Kirche stößt er zufällig auf einen Karton voll mit Sonnenbrillen, doch ehe er sich der Sache widmen kann, wird das Lager von Polizisten gestürmt und gesäubert. John entkommt knapp, findet dann aber doch einen Weg, sich eine Brille auf die Nase zu setzen – und siehe da: eine außerirdische Rasse hat die Menschheit untergraben und strebt ungesehen die Ausbeutung der irdischen Ressourcen an.
    Das will John so nicht stehen lassen und nach einer kurzen Diskussion mit Frank, schließt sich dieser ihm an.
    Schnell wird klar: Nur eine Seite kommt durch – entweder die oder wir.

    Tja, mehr muss man nicht wissen. Die ersten dreißig Minuten des Films schauen sich wunderbar weg. Langsamer, aber zielführender Aufbau einer Szenerie, die später spektakulär die Dinge auf den Kopf stellen wird.
    Der Moment, in dem John die unterschwelligen Botschaften der Aliens erkennt, ist für heutige Sehgewohnheiten einerseits immer noch bockstark, andererseits aber auch irgendwie hundert mal gehört… zumindest, wenn man die eine oder andere Werbeunterbrechung im TV oder Internet verfolgt hat.
    Die Keilerei mit Frank, als dieser sich weigert, eine Brille aufzusetzen (muss man sich mal geben), ist sehr lang und genauso gut. Wichtig zu wissen: Darsteller „Rowdy“ Roddy Piper war seinerzeit Berufswrestler (Damals WWF?). Was liegt näher, einen Kampf in der Choreographie eines Wrestling-Kampfes zu gestalten. John scheint überlegen, dann kloppt ihn Frank nieder – John rappelt sich auf, scheint über Frank zu dominieren, dieser bringt dann John in die Bredouille und als er eigentlich fix und fertig scheint, mach er Frank platt. Wäre es ein Ringkampf, hätte die Menge gejohlt. So findet es irgendwo auf einem Hinterhof statt – keine Zuschauer in Sicht.

    Ab hier kann man dann aber auch ausschalten. Die gemeinsame Nacht im Hotel ist dann noch einmal richtig gut inszeniert, ab da geht es aber leider bergab. Hatte sich John schon vorher in zweifelhaften Szenen mit „irdischem Recht“ durch die Schar von Aliens geballert (Erst Schießen, dann fragen), geschieht es nun im Doppelpack.
    Dabei wird die geheime Zentrale der Aliens unter Beschuss genommen, bis es einige Minuten später zum Showdown kommt.

    Halten wir mal fest: Der Einstieg ist ruhig und für mich sehr gut gestaltet. Mit Einsetzen der Action wird es merkwürdig. Der besonnene John mutiert zum Sprücheklopfenden Alienkiller. Hat man so nicht kommen sehen und wird man bis Ende auch nicht zwingend in Verbindung bringen können. Egal, 80er Jahre Action eben.
    Viele Dialoge sind richtig übel. Im Saal wurde mehrmals kräftig gelacht, wenn John harte Sprüche raushaut und um sich ballert. Seine Nähe zu Holly ist mehr als dämlich geschrieben und auch als Dosenöffner zur „Problemlösung“ mehr als doof.
    Anstatt sich im letzten Drittel auch mal ein wenig Ruhe zu gönnen, geht es Schlag auf Schlag – in einer Weise, die erzählerisch äußerst dünn daherkommt.
    Geschenkt, ist ja ein 80er Jahre B-Movie.

    Die Botschaft war damals wie heute schnell zu verstehen. Maßloser Kapitalismus ist die Wurzel allen Übels. Da darf man nach linker Logik doch alle über den Haufen schießen, die sich ein paar Dollar dazuverdienen möchten.
    Tatsächlich würde ich hier eine eher selten thematisierte Kritik an Amerika lesen wollen: Wenn es nicht so läuft, wie man möchte, wird geballert. Vielleicht war es auch eine Metapher aufh die weiterhin brodelnden Rassenunruhen in den USA.
    Im Film geht es aber leider nicht nur um die Botschaft, da lässt man hier leider einiges liegen.

    Darstellerisch macht es Roddy Piper tatsächlich sehr gut, insbesondere die erste Hälfte ist gut gespielt. Das Overacting im Ballern und Töten muss man dann allerdings ausklammern. Ähnliches gilt für Keith David als Frank. Meg Foster als Holly hat außer Augen dann doch eher wenig zu bieten.

    Geht es euch auch manchmal so? Man schaut einen ewigen Klassiker aus seiner Jugend und hofft vorher, dass er heute immer noch so gut wirkt wie damals? Bei Hellraiser 1+2 war ich ja sehr erleichtert, dass es so ist. Auch bei Nightmare 1, Critters noch immerhin solala.
    Immer wieder als einen meiner liebsten 80er Jahre Sci-Fi Action Filme genannt, steht „Sie leben“ heute irgendwie auf sehr wackelingen Beinen da. Man muss es schon sehr lieben um davon zu schwärmen (irgendwie so, wie bei „Highlander“).
    Und ja, Nostalgie und der immer dagewesene Platz in meinem Herzen hilft über die eine oder andere Ernüchterung hinweg.

    Nix Meilenstein, aber wer hat mich auch gefragt?
    7/10 (weil das Herz nunmal mitbewertet)

    #254747
    Profilbild von hal9000b
    hal9000b
    Community Mitglied
    Beiträge: 1908
    @hal9000b

    So ist es. Nostalgie ist was schönes. Hässlich kann es werden, wenn man damit konfrontiert wird und sie nicht erfüllt wird. Aber diesen Reiz und auch Sorge einen geliebten Film nochmal zu gucken, oft nach Jahrzehnten, kenne ich auch. So einen habe ich heute beendet. Morgen mehr dazu.

    #254749
    Profilbild von Shane54
    Shane54
    Community Mitglied
    Beiträge: 354
    @shane54

    @derschweiger Warst du auch am 07. Oktober drin? Neulich lief bei uns auch schon Prince of Darkness. Die beiden John Carpenter Klassiker standen definitiv noch auf meiner Kino to do Liste. 🎃

Ansicht von 15 Beiträgen - 421 bis 435 (von insgesamt 474)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.