Antwort auf: Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2017)

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DerSchweiger
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@derschweiger

The Green Inferno

Ich muss zugeben, dass nicht jeder Horror- und Terrorhype der 70er/80er an mich gegangen ist. Von den vielen Kannibalen-Filmen wusste ich, habe aber bloß einen oder zwei gesehen („Mondo Cannibale“? Kann das sein??)
Damit ist mal klargestellt, dass es sich nicht um mein liebstes Genre handelt – die Idee, ein weiteres Relikt der (Kino)Urzeit neu zu beleben, fand ich grundsätzliches nicht verkehrt. Nun steht Eli Roth ja auch in Verdacht, in Punkto Horror ein „glückliches“ Händchen zu haben…. bei den Filmen, die ich von ihm gesehen habe, muss ich aber voran schicken, dass ich seine Herangehensweise zu schätzen weiß, sie aber leider nie konsequent zu Ende gebracht wurden.
Ähnliches wird ihm auch hier zum Verhängnis.

Die Optik des Films biedert sich an die Sehgewohnheiten des modernen Horror-Slasher-Fans an, die Dialoge hingegen sind in Art und Inhalt ähnlich trashig wie die der Originale. Die Handlung an sich ist auch schnell erzählt: Öko-Aktivisten wollen die Vertreibung eines Eingeborenenstammes im Regenwald verhindern. Leider erleben sie auf dem Weg zu ihrer Mission einen Helikopterabsturz und lernen fortan die Gastfreundschaft des Kannibalenstammes kennen.
Spätestens ab hier wird mit 08/15 Manier durch den Film gemetzelt. Originalität mangelware – der Gore-Gehalt (für jene, die tatsächlich gesteigerten Wert darauf legen) liegt dann doch unter dem, was man erwarten dürfte.

Das, was in Folge geschieht ist im Grunde ein Zombieaufguss in der Dschungelvariante. Und zieht man erst diesen Vergleich, dann hat der Film gänzlich verloren (wobei das Thema „Zombie“ zuletzt ja auch mehr Murks als Glanz verbreiten konnte).

Mit Nachos, Bier und Kollegen kann man hier sicherlich seinen Spaß haben. Alleine ertappt man sich jedoch dabei, das Rauschen des Windes in den Bäumen vor dem Fenster intensiver zu verfolgen als den Film.
Was soll´s.

3/10