Antwort auf: Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2017)

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DerSchweiger
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@derschweiger

Alien: Covenant

Ich hab mich lange nicht getraut, den Film anzuschauen. Gestern wurde ich dann doch nochmal angesprochen und ich sagte zu (bei der Hitze geht man gerne mal in klimatisierte Kino ;) )

Nachdem der Humbug, Prometheus habe nix mit Alien zu tun (Haha!) nun auch mit dem Filmtitel ad absurdum geführt wird, ist die Erwartung beim geneigten Kinogänger und Kenner der Meilensteine „Alien(s)“ entsprechend gestiegen.
Zuvor sei noch angemerkt, dass mich der Vorgänger „Prometheus“ zwiegespalten zurückgelassen hatte. Die Frage nach Gott oder einem anderem „Schöpfer“ und die sich angedeutete Suche nach ihm, fand ich sehr interessant. Leider hatte man sie mit der altbekannten Alien-Mixtur (Übrig bleibt nur Eine) verwässert.

„Covenant“ versucht nun also die Brücke zwischen Prometheus und Alien zu bauen – in dieser Hinsicht scheitert er leider aus erzählerischer Sicht.
Auch hier finde ich die Grundidee als solche gar nicht schlecht – es ist nicht das erste Mal, dass wir einen Androiden erleben, der seinen eigenen Weg gehen möchte.
Die Art und Weise, wie diese dann präsentiert wird, ist doch leider zu effekthascherisch.
Weniger wäre hier, meiner Meinung nach, mehr gewesen.

*spoiler*
warum muss man in Rückblenden zeigen, wie David die Urzivilisation (und Schöpfer seines Schöpfers) des Planeten infiziert? Nachdem die Crew den seltsam anmutenden Landeplatz betritt, sieht man noch die Spuren der Vernichtung – kann man das nicht besser in Dialogen klären?

Android gegen Android mutet im körperlichen Konflikt dann doch zu sehr nach Terminator an und wirkt in diesem Filmkosmos merkwürdig albern und deplaziert.

Die zweite Hälfte des Films versucht sehr viele Fragen zu beantworten (auch Fragen, die nicht gestellt wurden??), das urprüngliche Thema „Woran glaubst du“ wird auch hier nur als Stichwortgeber genutzt.
Schade, schade!!
So sieht man dann doch wirklich nichts Neues, außer vielleicht der Tatsache, dass das Ur-Alien einer Freundschaft zu seinem „Schöpfer“ nicht abgeneigt gewesen wäre?? (LOL)

Das Tempo, das in der Entwicklung der Geschichte und dem Prozess zwischen Infizierung und Ausbrechen der Fremdkörper angeschlagen wird, ist aberwitzig.
Mal ehrlich: Inzwischen vermute ich, dass der Facehugger aus „Alien“ irgendeine Altersschwäche oder ähnliches besaß, da hat es doch einige Wochen gebraucht, ehe es ausbrechen konnte und schließlich heranwachsen konnte (auch in Teil 3 war der Wachstumsprozess durch irgendwelche Alien-Demenz stark verzögert – oder wie?)

Liebhabern des ursrünglichen Alien-Kosmos wird hier dann doch etwas arg an den Kopf gestoßen. Fassbenders Spiel ist leider auch nicht so imposant wie noch in „Prometheus“, aber ja, so ist das, wenn man immer noch mal eins draufsetzen will, obwohl es doch eigentlich schon gut ist…

Braucht es noch einen weiteren Film vor „Alien“? Eigentlich nicht, das Thema ist durch und inzwischen arg absurd. Der Mythos der unbekannten Herkunft des Monsters wird zudem auch zerstört (den einen stört es mehr, den anderen weniger).

Als Fazit: Der Film ist keine Gurke, aber er macht auch nicht satt.
6/10
(Wäre ich streng, müsste ich wegen der peinlichen Duschszene noch zwei Punkte abziehen. Was bitte soll denn der Mist? -> bestenfalls als humorvolle Homage an 80er Jahre slasher-Kino zu betrachten, und selbst dann nicht „Witzig“)