Antwort auf: Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2019)

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DerSchweiger
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@derschweiger

Ready or not – Auf die Plätze, fertig, tot

Grace ist überglücklich! Sie heiratet ihre große Liebe Alex, der seinerseits als Kind der Le Domas Familie einigen Reichtum erfahren durfte. Großvater (wenn ich nicht irre) Le Domas machte Karriere mit dem Erfinden und veröffentlichen von Spielen. Das Vermögen sowie einige merkwürdige Traditionen wurde in die kommenden Generationen mit übernommen.
Kaum hat das Brautpaar die Eheschließung hinter sich gebracht, wird es in den Spielsaal der Familie geladen, wo sie ein zufällig gewähltes Spiel (aus einer mystischen Box) spielen werden. Erst wenn dies geschehen ist, wird Grace in die Familie aufgenommen.

Der Zufall möchte, dass die Familie mit ihr Verstecken spielen muss. Der besondere Clou: Die Finder müssen die Braut töten. Überlebt Grace die Nacht, wird andererseits der Familie Böses zustoßen… sagt man sich.

Somit ist der gesamte Plot im Grunde erzählt. Als Grace von ihrem Unglück erfährt, sind auch bald die ersten Opfer zu betrauern.
„Ready or not“ bewegt sich irgendwo zwischen Angst und Humor. Alleine die überzeichneten Charaktäre der Le Demas Familie machen früh deutlich, dass man es nicht allzu ernst nehmen wird.
Dennoch wird mit ihnen nicht zu spaßen sein. In ihren Ambitionen sind sie konsequent wobei dann insbesondere die Art und Weise des Ablebens einiger Figuren zum schmunzeln oder Schenkelklopfen einladen (je nachdem, wie man es mag).
Grace indes zeigt ehrlichen Ehrgeiz, die Flucht zu ergreifen. Ihre Szenen der Angst und der Schmerzen sind durchaus Horrorfähig. Begegnen sich die Familienmitglieder untereinander ist dabei der Humorfaktor überwiegend („Google sag: Wie benutzt man eine Armbrust?“)

Der Humor ist dabei, mit Ausnahme einer handvoll Szenen, nicht allzu plump und der Spannungsfaktor solide (Ob Grace die Nacht überleben wird, ist tatsächlich nicht sicher). Das Setting (altes Familienanwesen, ausladender Garten mit angrenzendem Wald) ist beliebig wie uninteressant. Das Zusammenspiel der Charaktäre ist durchschnittlich – im Grunde lebt der Film von der Performance von Samara Weaving, die als Braut optisch zwar keine Pluspunkte sammelt, dafür im mehr und mehr zweckentfremdeten Brautkleid zunehmend intensiver agiert.

Bleibt noch das Finale und hier werden einige ein lautes „Hurra“ rufen, während andere beklagen, hätten sie doch schon vorher abgeschaltet.
Insgesamt gefällt mir der Film tatsächlich etwas besser als andere jüngere Horrorkomödien wie „Happy Deathday“ oder dieser Flaschendrehen Spukfilm, kann mich am Ende jedoch auch nicht völlig zufrieden entlassen.

6/10