Antwort auf: Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2022)

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DerSchweiger
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@derschweiger

Stowaway

Eine bemannte Rakete startet zum Mars, um den Roten Planeten für die anstehende Kolonialisierung vorzubereiten.
An Bord sind die Pilotin Marina, die Ärztin Zoe und der Biologe David.
Bereits kurz nach dem Start fällt eine Abweichung zur Simulation auf – ein Abbruch der Mission wird dennoch nicht empfohlen.
Bald jedoch kommt die böse Überraschung und der Flug zum Mars entwickelt sich zum Kampf ums Überleben…

Das klingt nach Spannung und Nervenkitzel und auch der Cast macht Lust auf einen zweiten Blick (Toni Collette, Anna Kendrick, Daniel Dae Kim, Shamier Anderson).
Die „Innen-“ und „Außenaufnahmen“ sehen gut aus…. und damit hat es sich leider auch schon.

Ich bin sicher kein Experte, was Raumflüge, NASA Trips, Sonnenstürme, Ersatzteile auf Raumfahrten etc etc angeht, aber das, was uns hier serviert wird, scheint mit Logik nicht ganz so viel zu tun zu haben.
Damit meine ich nicht, dass z.B. Aliens in „Alien“ für meinen Alltag logisch sind – sie sind es aber im abgesteckten Kosmos des Films. „Stowaway“ möchte ein Film aus dem Hier und Jetzt sein, und da erbitte ich ein wenig mehr Sorgfalt.

Lässt man diesen Aspekt dann doch großzügig außer Acht, liegt der Fokus auf dem Kammerartigen Stil, den diese Art Film nunmal mit sich bringt. Wir haben hier mindestens drei sehr begabte SchauspielerInnen, doch hier wird man das Gefühl nicht los, sie arbeiten bloß streng nach Vorschrift.
Die Chemie, die zwischen den Charaktären in dieser Story und in dieser Situation einfach da sein muss, fehlt an allen Ecken und Enden. Sicher hat jeder hier sein persöniches Päckchen zu tragen, und selbst wenn man die Diskussion um den Faktor Lebenserhaltung ernst nehmen möchte, fehlt mir einfach der Bezug zur jeweiligen Person. Jede/r spricht viel in diesem Film, aber spürbar wird leider nichts.
Ein Fehlschlag folgt dem Nächsten… immerhin passt die Optik des Films.

„Stowaway“ zeigt, wie schwierig dieses (Sub)Genre zu verfilmen ist und verdeutlicht, warum Filme wie „Gravity“, „Ad Astra“ und von mir aus auch „Passengers“ richtig gut sind – auch wenn man in ihnen einige Schwächen erkennen mag. „Stowaway“ gehört ganz klar nicht in diese Kategorie, auch wenn das Potential sicher vorhanden ist.

Dennoch ließ sich der Film „angenehm“ schauen, doch trotz emotionalem Finale verpufft die Erinnerung an den Film, sobald der TV ausgeschaltet ist.
Vielleicht bin ich hier auch zu pingelig, aber für Hirn-aus-und-Spaß-dabei fehlt das Tempo und die Action.

Trotz aller Kritik mochte ich hier die Optik, die Schauspieler (auch wenn sie mit gezogener Handbremse agieren) und das Setting.

5/10