Antwort auf: Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2022)

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Reparud Rudrepa
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@reparud_rudrepa

X – USA/CAN 2022

Mit dem Zitat von filmstarts.de „Wie Texas Chainsaw Massacre – nur mit mehr Sex“ wird der Film beworben – wir alle wissen, was man von derartigen „Auszeichnungen“ halten soll. Und doch wird das bei „X“ nochmal getoppt; ob der Verursacher dieses Ausspruchs „Texas Chainsaw Massacre“ gesehen hat, weiß ich nicht, und was den Sex angeht, …

Erst mal vorab: Ich hasse Filme, die mit einer Schlussszene beginnen, dann „x Stunden/Tage usw. zuvor“ einblenden und dann mit der Geschichte beginnen; diese Vorgehensweise zeugt erfahrungsgemäß nur von mangelnder Dramaturgie. Und genau so ist der gesamte Film, einfach langweilig, es fehlt jegliche Spannung, weil man als Zuschauer in jedem Moment weiß, was passieren wird. Ja, auch das „Traumschiff“ oder „Rosamunde Pilcher“ sind nicht anders, sondern von vornherein vorhersehbar, aber dort wird man wenigstens unterhalten, hier ist auch das Fehlanzeige. Die Handlung von „X“ kann man sich auf den Handrücken tätowieren, mit einem Presslufthammer wohl gemerkt. Worum geht es? Ein paar junge Leute wollen einen kommerziellen Porno drehen und fahren dazu aufs Land, wo sie bei einem alten Farmer eine Hütte gemietet haben. Da das 1979 spielt, kann man noch sagen „nette Kulisse“, aber im Grunde ist es doch nur … gäääähn. Die Figuren sind genauso vielschichtig wie die Geschichte, sprich egal. Die – hihihi – Sexszenen sind zum Schnarchen, viel zu sehen gibt es wirklich nicht – falls sich jemand darauf gefreut haben sollte, guckt lieber „American Pie“… der Film trägt nicht ohne Grund nur eines statt drei X im Titel.
Die blutigen Szenen sind wie gesagt genreübliche 1:1-Kopien und bieten daher null Überraschung, handwerklich wirken sie immerhin solide. Das war es dann auch. Ach, halt, nein, stimmt nicht, die Musik war gut (und immerhin kann man sich mit etwas Mühe bei Blue Öyster Cult kurz zu einem Schmunzeln hinreißen lassen).

Nach 30 oder 45 Minuten hab ich das erste Mal auf die Uhr geschaut, um zu wissen, wie lange ich noch aushalten muss. 107 Minuten insgesamt, die anstrengend sind. Die nerven. Auf jeden Fall nicht unterhalten. Oder gar gruseln oder aufschrecken lassen.

Warum ich nicht vorher ausgeschaltet hab, wie ich es normalerweise machen würde (meine Maxime lautet: Wenn ein Film es im ersten Drittel nicht schafft, den Zuschauer bei Laune zu halten, dann haben die Macher was falsch gemacht.)? Die UHD war für mich nun ein willkommener Test für den neuen Fernseher (Samsung OLED, 55 Zoll).
Zugegeben, ich hab das Bild nicht manuell optimiert, sondern vorerst nur die Grundeinstellungen belassen, aber die liefern ein tolles Bild bei Kabelfernsehen, externem Mediaplayer, Sky oder der Xbox One. Letztere habe ich mangels eigenem UHD-Player auch fürs Abspielen genutzt.
Dabei ist das Bild alles andere als gut oder das, was ich als UHD bezeichnen würde (und da meine ich nicht die Super-8-Film-Sequenzen); bei Landschaftsaufnahmen fehlt die Schärfe, Details sind da nicht zu erkennen und Gesichter … meine Güte, die sind total verrauscht – natürlich, jetzt kommen die Argumente „aber das soll so sein als Reminiszenz an die 70er Jahre“, so einfach kann man es sich aber nicht machen, denn dann kann man hier auch DVD-only machen. Ob solches Bild nur bei dieser UHD der Fall ist bzw. an fehlendem Feintuning liegt, wage ich zu bezweifeln – Sky Bundesliga UHD am Wochenende war besser (und da dürfte die Datenrate nicht so hoch sein), selbst Sendungen aus der Mediathek in 720p habe ich bessere gesehen… Jo, klar, der Schwarzwert ist toll, aber das ändert nichts am schlechten restlichen Bild; beim kurzen Reinzappen hatte ich sogar das Gefühl, dass die in „X“ gedrehten Filmaufnahmen schlechter sind als der bei den Extras enthaltene Bonusfilm. Nun ja.

Film mit X, das war wohl nix.

4/10 Farmerstöchter