Heute habe ich mir folgenden Film angesehen…. (2024)

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Dieses Thema enthält 310 Antworten und 10 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von Profilbild von The-Lion-King The-Lion-King vor 1 Tag, 9 Stunden.

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  • #242068
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    Shane54
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    @shane54

    @reparud_rudrepa Vielleicht interessant für dich zu wissen, dass es alles Laiendarsteller waren die aus einem offenen Casting (5000 Teilnehmer) ausgewählt wurden. Keiner vom Cast stand jemals davor überhaupt vor einer Kamera. Als ich die Jungs letztes Jahr begleitet habe, empfand ich vorallem Regisseur David Wnendt als sehr sympathisch und wir haben uns lange unterhalten abseits der Meet and Greet Geschichte. Aktuell verfilmt David den Bestseller Athos 2643.

    „Sonne und Beton“: Preview im Cineplex

    #242071

    Reparud Rudrepa
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    @reparud_rudrepa

    It’s a wonderful knive (USA/UK/CAN 2023)
    Der Film beginnt so schrecklich abrupt, dass man ihm an sich dankbar sein müsste für sein Tempo, gleichzeitig fehlt dem Zuschauer dafür aber jeder Bezug und ein storytechniches Grundgerüst. Erst nach einigen Minuten und den ersten (aufgelösten) Slasher-Sequenzen wird man dann schlauer, sofern man sich nicht vorher schon über den Titel gewundert hat.

    Denn natürlich ist der Titel nicht zufällig und ohne Grund so gewählt, sondern eine Anspielung auf „It’s a wonderful life“, den Weihnachtsklassiker von Frank Capra schlechthin, mit einem brillanten James Stewart. Wooooooow! Wenn man sich einen derart bedeutenden Film als Referenz nimmt, dann ist arg mutig, um nicht zu sagen völlige Hybris. Da retten auch die Referenzen nichts.

    Der Zuschauer weiß natürlich um die Grundidee des Vorbilds, und da ist es dann kein Wunder, dass hier sämtliche Spannung flöten geht. Es ist wirklich abstrus, einen Was-wäre-wenn-Slasher zu drehen. Theorie, Gedankenspiele, Langeweile. Alles nur ein Trugbild.
    Dazu gesellen sich so dermaßen unsympathische Figuren, und das durch die Bank weg, dass die Stimmung regelrecht dystopisch scheint. Paradoxerweise keinerlei Höhepunkte in einem absolut blutleeren Slasher – und das ist dann doch schon wieder eine beachtenswerte „Leistung“.

    Bis zum Ende habe ich zwar durchgehalten, aber je länger dieser Film lief, desto schlechter wurde mein Eindruck und meine Wertung. Mit Ach und Krach vergebe ich gnädige
    4/10 stumpfe Messer

    #242073

    Reparud Rudrepa
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    @reparud_rudrepa

    @shane54
    Da hattest du ja echt Glück, so einen besonderen Einblick zu bekommen! Tiptop!
    Danke für den Hinweis (ich schau Filme gern, ohne vorher irgendwas zu wissen), das merkt man – also im positiven Sinne, weil die Darsteller durchaus authentisch wirken. Und die Leistung ist eben sehr gut.

    Auch wenn ich seinen Tatort vermutlich gesehen habe (mich daran aber explizit nicht erinner), kenne ich von Wnendt sonst nur „Er ist wieder da“ und den fand ich eher so lala, von daher ist „Sonne und Beton“ für mich sein bester Film. Mir fehlt hier aber einfach noch was, das den Film zu etwas ganz Besonderem macht. Entweder drastischer oder mehr Komödie und nicht so „austariert“, so dass der Film nach dem Schauen noch lange zum Nachdenken einlädt.

    Vielleicht interessant für dich zu wissen, dass es alles Laiendarsteller waren die aus einem offenen Casting (5000 Teilnehmer) ausgewählt wurden. Keiner vom Cast stand jemals davor überhaupt vor einer Kamera. Als ich die Jungs letztes Jahr begleitet habe, empfand ich vorallem Regisseur David Wnendt als sehr sympathisch und wir haben uns lange unterhalten abseits der Meet and Greet Geschichte.

    #242083
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    hal9000b
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    @hal9000b

    Severance – Staffel 1

    Die Story ist schön schräg. Hört sich nach Blödsinn an aber sie funktioniert sehr gut. Mitarbeiter einer großen Firma können sich einen Chip einpflanzen lassen, der sie in 2 Persönlichkeiten auftrennt: eine für die Arbeit und eine für die Freizeit. Keine Persönlichkeit weiß von der anderen. Alles ist komplett getrennt.
    Wer macht sowas, warum macht man das, was für Folgen hat das, was ist, wenn man es bereut… Alles existenzielle Fragen. Das wird in eine tolle Mysterieserie gepackt. Die Schauspieler sind spitze, das Setting ist genial, die Musik ist superb. Und das Ende! Großartig!

    9,5 / 10 Melonen-Belohnungen

    #242086
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    Shane54
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    @shane54

    @shane54
    Da hattest du ja echt Glück, so einen besonderen Einblick zu bekommen! Tiptop!
    Danke für den Hinweis (ich schau Filme gern, ohne vorher irgendwas zu wissen), das merkt man – also im positiven Sinne, weil die Darsteller durchaus authentisch wirken. Und die Leistung ist eben sehr gut.

    Auch wenn ich seinen Tatort vermutlich gesehen habe (mich daran aber explizit nicht erinner), kenne ich von Wnendt sonst nur „Er ist wieder da“ und den fand ich eher so lala, von daher ist „Sonne und Beton“ für mich sein bester Film. Mir fehlt hier aber einfach noch was, das den Film zu etwas ganz Besonderem macht. Entweder drastischer oder mehr Komödie und nicht so „austariert“, so dass der Film nach dem Schauen noch lange zum Nachdenken einlädt.

    @reparud_rudrepa Das war sehr stressig an dem Abend mit zwei Vorstellungen und 1000 Leuten, wenn du alles gleichzeitig machen musst (Fotos Handy/Kamera, Videos etc. und Artikel im Anschluss). Zu Lobrecht sage ich mal nichts, aber David ist wie gesagt sehr cool. Seinen Film Kriegerin kann ich dir sehr empfehlen, in dem Jella Haase die Hauptrolle spielt. Jella habe ich erst neulich mit der restlichen Crew auf der Chantal im Märchenland Premiere begleitet. Ist immer sehr nett, wenn Constantinfilm mich einlädt und die Betreiber vom Cineplex Münster sind eh mega!!! Das ist so ein bisschen vor- und hinter den Kulissen von Sonne und Beton https://www.instagram.com/reel/CpN1fc...
    PS: Natürlich habe ich den CEO von Constantinfilm Torsten Koch neulich vor Ort auf die 4K Premiere von Der Name der Rose angesprochen. ;-)

    #242113
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    Fallende Blätter

    Ansa und Holappa aus Helsinki treffen sich erstmals in einer Karaokebar, es bleibt bei schüchternem Blickwechsel, aber das Interesse aneinander ist deutlich zu bemerken. Nach einem Kinobesuch verliert Holappa ihre Telefonnummer, aber (aufatmen) sie begegnen sich wieder. Wie und ob wir hier auf ein Happy End zusteuern, dass nicht voller Hollywood Klischees ist, wird nicht verraten. Allerdings findet Kaurismäki hier Bildeinstellungen und durch die Gesten der Hauptdarsteller wunderschöne, zärtliche Momente.
    Ansonsten haben wir für den Regiesseur typisch nicht viele Dialoge, häufige Musiksequenzen, karge Szenerien und das Zeigen der Arbeiterklasse.

    Mir hat der Film sehr gefallen, dieses ruhige Erzähltempo, die Annäherung der beiden Protagonisten, der lakonische Humor.

    Fazit: 8/10 Filmposter

    #242117
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    hal9000b
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    @hal9000b

    Birds of prey and the fantabulous emancipation of one Harley Quinn

    Was für ein Schrottfilm. Schrott-Geschichte, Schrott-Charaktere, Schrott, Schrott-Regie, alles Schrott. Aber das allerschrottigste ist der gezwungene Versuch möglichst cool und lässig zu sein. Das ist noch schlimmer als zu versuchen witzig zu wirken. Völlige Zeitverschwendung.

    3 / 10 Hyänen

    #242120
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    The-Lion-King
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    Adagio – Erbarmungslose Stadt (OmU)

    Der sechzehnjährige Manuel kümmert sich um seinen Vater, der eine kriminelle Vergangenheit hat & nun an Demenz leidet.
    Bald wird der Junge von einer Gruppe korrupter Carabinieri wegen der früheren Aktivitäten seines Vaters erpresst.

    Ein typischer Stefano Sollima Film. Düster & schauderhaft erzählt im Setting eines Gangsterthrillers.
    Wer Sicario 2, Gomorrha & Suburra mochte, der wird sicherlich auch mit Adagio seine Freude haben.

    Toni Servillo spielt klasse, aber vor allem Pierfrancesco Favino als Cammello ist fast nicht wiederzuerkennen.
    Eine richtige Kante mit Glatze, geduckter Haltung aufgrund seinem Leiden, das er ertragen muss.

    Adagio glänzt mit starken Bildern, düsterer Atmosphäre & seinem zeitweise melancholisch einsetzendem Soundtrack.
    Die Story ist simpel gehalten, fügt sich aber gut ein & ist spätestens in den letzten 30-40 Minuten richtig spannend.

    Es handelt sich um den letzten Teil einer Trilogie über die Kriminalität in Rom, die der Regisseur
    mit der Fernsehserie Romanzo criminale (2008–2010) und dem Spielfilm Suburra (2015) begonnen hatte.

    7.5/10 Brennende Städte

    #242127

    Reparud Rudrepa
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    @reparud_rudrepa

    Der Doktor und das liebe Vieh (derzeit 4 Staffeln, UK 2020-)
    Was soll man hierzu groß sagen? Ja, es gab schon eine etwas ältere Serienverfilmung. Und dennoch ist die neue Fassung uneingeschränkt lohnenswert. Obwohl es nur 7 Folgen pro Staffel gibt, ist „Der Doktor und das liebe Vieh“ einfach das Beste, was es derzeit am Serienhimmel gibt.
    Keine andere Serie hat mehr Charme und Esprit, ist liebenswerter und herzlicher als das, was einem von diesen Schauspielern und mit diesen Figuren geboten wird. Abtauchen und wohlfühlen.

    10/10 gesunde Tiere

    #242129

    Reparud Rudrepa
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    Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry (UK 2023)
    Ein Brief bringt das Leben des Rentners Harold Fry durcheinander. Ein Brief, der ihn spontan zur Entscheidung führt, auf eine lange Reise zu einer alten Bekannten zu gehen. Die Reise wird in mehrerlei Hinsicht zu einem Weg der Läuterung.

    Klar, das Buch ist um einiges besser als die Verfilmung, doch auch diese birgt Unterhaltungswert.
    Mit Jim Broadbent hat man einen passenden Sympathieträger gefunden, um der namensgebenden Hauptfigur Glaubwürdigkeit einzuhauchen. Stellenweise geht dem Zuschauer etwas der Überblick über die Reise verloren; mir war die Farbgebung der Bilder etwas zu kalt.

    Insgesamt erinnert „Harold Fry“ ein wenig an „Der Engländer, der in den Bus stieg und bis ans Ende der Welt reiste“.

    7/10 Pilgerreisen

    #242131

    Reparud Rudrepa
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    Voll ins Leben (F/B 2023)
    Der 50-jährige Tridan Lagache hat sein gesamtes Leben in Mexiko in einem Club Med zugebracht. Doch nun möchte er in die Heimat seiner Eltern und macht sich auf den Weg nach Paris. Da ist natürlich einiges vorporgrammiert, wenn zwei Extreme aufeinanderprallen.
    Danny Boon als liebenswerter Hinterwäldler kommt in die Metropole, um … ja, weshalb überhaupt? Das soll hier nicht verraten werden. Sein Partner ist einmal mehr Kad Merad, man kennt das Duo ja aus „Willkommen bei den Scht’is“ oder auch „Der Super-Hypochonder“. Den flotten Dreier vervollständigt Charlotte Gainsbourg.
    Unterm Strich ist „Voll ins Leben“ stellenweise unterhaltsam, aber weit entfernt von den ganz großen Lachkrachern, die man immer und immer wieder schauen kann. Alles wirkt bemüht und zu aufgewärmt; lediglich wenige Sequenzen von Danny Boon wissen zu überzeugen.

    5/10 Uber-Fahrer

    #242133

    Reparud Rudrepa
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    Ultimatum – Die Bombe tickt (E 2023)
    Mal wieder ein Film aus der Kategorie „nichts erwartet und überrascht“. Positiv überrascht in dem Fall.
    Der Taxifahrer Santi ist gerade am Flughafen Madrid, als es zu einem Terroranschlag mit mehreren Explosionen, Toten und Verletzten kommt. Doch als Folge seiner Hilfe schliddert er immer tiefer in die Scheiße rein.
    Das Ganze ist zwar nicht höchst-, aber immerhin spannend, kommt mit verschiedenen Wendungen daher und lässt so die ca. 100 Minuten Spieldauer schnell verstreichen.

    Durchaus einen Blick wert.

    7/10 Bombenentschärfungen

    #242135

    Reparud Rudrepa
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    Wer ist Felix Lobrecht? :D Mehr als den Namen hab ich nicht gehört, aber das muss es ja auch nicht, wenn es um den Film geht (und falls das einer von den Influencer-Kids von heute ist, dafür bin ich definitiv zu alt).
    „Kriegerin“ steht jetzt auf der To-watch-list, muss mal die Augen offenhalten, wenn es den irgendwo im Abo inklusive gibt. Aber man kommt ja vor lauter Filmen und anderen Hobbies zu gar nichts… ;)

    Das war sehr stressig an dem Abend mit zwei Vorstellungen und 1000 Leuten, wenn du alles gleichzeitig machen musst (Fotos Handy/Kamera, Videos etc. und Artikel im Anschluss). Zu Lobrecht sage ich mal nichts, aber David ist wie gesagt sehr cool. Seinen Film Kriegerin kann ich dir sehr empfehlen, in dem Jella Haase die Hauptrolle spielt. Jella habe ich erst neulich mit der restlichen Crew auf der Chantal im Märchenland Premiere begleitet. Ist immer sehr nett, wenn Constantinfilm mich einlädt und die Betreiber vom Cineplex Münster sind eh mega!!! Das ist so ein bisschen vor- und hinter den Kulissen von Sonne und Beton https://www.instagram.com/reel/CpN1fc
    PS: Natürlich habe ich den CEO von Constantinfilm Torsten Koch neulich vor Ort auf die 4K Premiere von Der Name der Rose angesprochen. ;-)

    #242155
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    @derschweiger

    Nightwatch 2 – Demons are forever

    Vor 30 Jahren legte Ole Bornedal ein Knallerdebut mit „Nightwatch“ hin. Wie stark der Thriller tatsächlich war, konnte man am vermurksten US Remake bestätigt sehen.
    Nun will Bornedal noch einmal in die Leichenhalle zurück. Welche Geschichten wissen die Toten dieses Mal zu erzählen?

    Viele Figuren von damals sind weiterhin an Bord und werden von ihren damaligen Darstellern gespielt. Kalinka jedoch hat vor Jahren Selbstmord begangen. Zu schwer litt sie an den Geistern, die nach den Geschehnissen an ihr nagten.
    Martin ist entsprechend traumatisiert und kann sich bis heute nicht von diesem Schicksalsschlag erholen. Dadurch ist die gemeinsame Tochter Emma entsprechend gezeichnet – wie soll man sich „gesund“ entwickeln, wenn der Vater schwer depressiv zu Hause hockt?
    Als sie erfährt, dass der totgeglaubte Killer von damals in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht ist, will sie ihren Vater von seinem Trauma befreien…

    Hätte ich geahnt, dass die Nummer läuft, hätte ich mir nochmal das Original angeschaut. Viele Jahre ist es her und so konnte ich nicht mehr alles so zusammenführen, wie es sich für diese Fortsetzung möglicherweise begünstigt angefühlt hätte.
    Der „Clou“ einige Darsteller von damals in tiefe Depressionen getaucht zurückzubringen hätte gelingen können. Das Erbe Emmas wiegt schwer und die Suche nach Befreiung für sich und ihrem Vater hat großes Potential.
    Was hier aber daraus gemacht wird, ist stellenweise schwer zu ertragen.

    Gut möglich, dass man sich beim Drehbuch für die Synchronisation nicht sehr viel Mühe gegeben hat. Das, was man hier (leider) oftmals um die Ohren gehauen bekommt, ist schon wirklich übel anzuhören.
    Andererseits mag es auch die „moderne“ Erzählweise skandinavischer Thriller sein. Zumindest erkannte ich bei den teils schlechten Expositionen, mit Worten künstlich erzeugter Spannung und merkwürdigen Comic relief Parallelen zu einigen Krimis, die ich vor einigen Jahren angefangen und nie beendet hatte.
    Der Plot um Emma ist nachvollziehbar, aber die Wege dahin sind teils zum Kopfschütteln… es sei denn, man legt in Dänemark tatsächlich keinerlei Wert auf Sicherheit. (Wozu gibt es denn einen(!!) Wachmann in der Psychiatrie, wenn man doch überall hingehen kann, wohin man will?)
    Einige Callbacks aus dem Erstling dürfen natürlich auch nicht fehlen – die Rückkehr in die Nachtwache einer Leichenhalle wirkt dabei aber leider eher bemüht als erzählerisch clever gelöst.

    Im weitern Verlauf erhält man merkwürdig offensive Anleihen an (Horror)Klassiker der 80/90er. Das gelingt mal hier, fällt aber an anderer Stelle merkwürdig stilfremd auf.
    Allerdings sind die Morde sehr blutig inszeniert und „gut“ anzuschauen. Hier hat der Film tatsächlich seine Stärken, auch wenn aus diesen Momenten im nächsten Augenblick oftmals denkwürdig dumme Szene folgen. Schade.

    Am Ende spürt man, wohin Bornedal gehen wollte. Die finale Szene ist interessant gewählt, aber der Weg dahin ist mit allerlei Merkwürdigkeiten gespickt.
    Wer den Film ohne Wissen um den Vorgänger (verständlich, bei 30 Jahren Abstand) anschaut, der wird sich bei einigen Gesprächen überrascht fragen, was das denn bitte soll.
    Auch die teils unpassenden Momente, in denen Klamauk inmitten eines spannenden Umfelds eingesetzt werden, schmälern bei mir den Sehgenuss.
    Schauspielerisch bietet man Fanny Leander Bornedal (Tochter des Regisseurs) als Emma die Bühne. Alle anderen agieren irgendwo dahinter. Teils, weil das Drehbuch nichts anderes wünscht (Martin, Jens, Kommissarin), andere scheitern an der diktierten Ambivalenz ihrer Figuren. Einzig der Mörder aus Teil 1 hat hier noch seine Momente… solange bis er erzählt, was er da eigentlich machen will…. eieiei

    Manchmal ist weniger mehr. Lass die Leute hier weniger erzählen, nimm den einen oder anderen Nebenstrang raus (die in Summe ohnehin nur Stichwortgebermomente sind) und schwuppdiwupp liegt der Fokus direkt auf Martin und Emma, die dann den Film und die Geschichte sicher hätten tragen können.
    So bleibt das verschleuderte Potential ein Ärgernis, denn das Resultat ist in Summe unstimmig und schwach erzählt.
    Da waren die vergangenen zwei Wochen in der Champions League deutlich spannender.

    3,5… 4/10

    #242157
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    DerSchweiger
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    @derschweiger

    Past lives – in einem anderen Leben

    Die 12jährigen Na Young und Hae Sung sind sehr eng befreundet. Vielleicht auch etwas mehr.
    Als Na´s Familie nach Kanada auszieht, liegt die Welt beider Kinder ersteinmal in Scherben.

    12 Jahre später erfährt die Studentin Nora (einst Na Young), dass Hae Sung im Internet nach ihr sucht. Da war doch mal was… und sie wagt den Schritt nach vorne. Trotz unterschiedlicher Zeitzonen gelingt es ihnen zunächst, regelmäßig per Videocalls in Verbindung zu treten.

    Weitere 12 Jahre später ist Nora mit Arthur verheiratet. Hae Sung indes findet die Gelegenheit, sie in New York zu besuchen.
    Wird dies Gefühle aus der Kindheit wecken?

    Ein Film, der so still und unscheinbar daherkommt, dass er den Zuschauer schnell langweilen könnte. Sollte sich jemand dabei ertappen, „Past lives“ nicht zu mögen, dem ist unvoreingenommen verziehen.
    Wer aber rasch einen Zugang zu dieser Geschichte und ihren Figuren findet, der wird reich belohnt.
    Beim ersten Wiedersehen per Internet erwartet man beinahe, dass das Kinderpaar wieder zueinander findet… und somit einen Konflikt der Liebe über verschiedene Kontinente auslöst.
    Stattdessen zieht Nora hier die Handbremse. Das Einrichten gemeinsamer Onlinezeiten mit Beruf und Studium in Einklang zu bringen, ist zu schwer und belastend.
    Uff!

    Doch dann taucht Hae Sung in New York auf. Das muss doch ganz offensichtlich knistern und dieser amerikanische Ehemann könnte doch sicher humoristisch die Hose runtergezogen bekommen?
    Auch das passiert nicht.
    Vieles steckt in kleinen Gesten, Blicken und ganz vielen Worten. Kein Blabla, sondern intensive und (wie ich finde) intime Gespräche über die Liebe.
    Das alles spielt sich nicht alleine zwischen den zwei Hauptdarstellern ab, auch Arthur wird hier sehr stark eingebettet. Beinahe ihm gehört der stärkste Moment des Films (womöglich auch eine Frage der Sichtweise). Auch das erste Aufeinandertreffen der drei ist so wuchtig wie unaufdringlich.

    Dazu, und das beinahe nebenbei, zeigt der Film wunderschöne Bilder und Szenenschnitte. Das Schauspiel ist auf dem Punkt, und das Spiegeln der Kulturen gelingt in der ersten Hälfte des Films traumhaft gut.
    Wenn Romantik Realität umarmt – ist das großartig!

    9/10

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