DerSchweiger

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  • #230821
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    Shark bait

    Ah, junge Menschen auf dem Wasser. Ein Hai. Was da wohl passieren mag?

    Nat und ihre Freunde feiern in Mexiko ihre Semesterferien. Dabei ist man eben jung, betrunken, laut, wild… bis Nat auf einen, im Rollstuhl sitzenden, Mann trifft. Mit Händen und Füßen verständigen sie sich. „Hai biss mir die Beine weg – pass auf, pass auf!“
    Allein diese Szene zeigt sehr deutlich, auf welchem Niveau man sich befindet. Hätte ein späterer Twist ergeben, dass er nun Besitzer des Hais ist und ihn auf die naive Studentenclique losgelassen hätte.. ja, dann :D

    Am Morgen ihrer Abreise passiert aber, was eben passieren muss. Mit etlich Restalkohol im Blut und noch gefüllten Bierflaschen am Mund kommt man auf die Idee, zwei geparkte Jetski´s zu stehlen und damit auf das Meer hinauszufahren.
    Zwar stehen hier keine Bäume, aber man findet recht schnell einen Weg, die Dinger zu schrotten.
    Cool? Absolut! Und die ständige Unterwasser-Cam macht von Sekunde eins an deutlich, dass da bald Besuch vorbei kommt.
    Aber hier läuft alles streng nach Vorschrift.

    Hai und Mensch ist leider etwas, dass sich nur schwer als spannenden Film verkaufen lässt. Hier und da bekommt man mal eine „Perle“ zu sehen, die Summe ist aber bestenfalls nebenher zu gebrauchen.
    „Shark bait“ ist dabei zugegeben nicht so grottig wie „The Requin“, den ich mir vor ein paar Wochen „gegönnt“ hatte. Bei den fünf Charaktären findet man zwar auch nach langer Suche niemanden, den man mögen könnte, außer zwei Jungs möchte man aber auch niemanden heftig schütteln.

    Was im Laufe des Films passiert ist zugegeben kurzweilig, aber fern jedwedem Realitätssinn. Wie gesagt: So Zeug lässt sich eben nur schwer umsetzen. Ehrenvoll, wenn es jemand versucht – aber dann muss man auch damit rechnen, ordentlich baden zu gehen.
    Zu allem Überfluss hält der Film auch nur sehr schwer wach.

    3,5/10

    #230819
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    Barbarian

    Huch, da wird kurz vor Jahresende noch ein Horrorfilm hochgelobt. Dabei ist er auch ganz frisch auf Disney+, da lohnt sich doch sicher eine Sichtung.

    Tess fährt zu einem Vorstellungsgespräch nach Detroit, wo sie für die Nacht eine Wohnung bei Airbnb gemietet hat.
    Dabei staunt sie nicht schlecht, als der Schlüssel zur Wohnung bereits vergriffen ist und Keith ihr die Tür öffnet.

    Während bei Tess´ Anfahrt beim Zuschauer schon die Alarmglocken schrillen müssten und man spätestens beim Auftreten Keith´s zurücksinkt und sagt „Ab jetzt läuft der Film so und so…“, wird man schon bald feststellen, dass es nicht zwingend so geschehen muss.

    Zach Cregger spielt als Regisseur besonders im ersten Drittel des Films mit den Ahnungen und Klischees des Genre und gönnt sich hier auch das eine oder andere Späßchen. Das ist zugegeben wohltuend, nimmt dem Film aber auch einiges an Schärfe. Zudem tappt er nachfolgend oft genug in die Genrefalle und bringt einige „Ach, echt?“ Momente auf den Zuschauer los.
    Im letzten Drittel erhalten wir dann eine Auflösung, die leider keine ist. Hier vergallopiert sich der Film zusehends, was aufgrund der vorangegangenen zwei Drittel wirklich schade ist.
    Zwar hat Cregger auch hier wieder Einfälle, die herrlich konsequent sind – lässt sie aber beinahe schon in der nächsten Szene verpuffen.

    Schauspielerisch ist man hier im (wohlwollend) soliden Horrorbereich. Georgina Campell als Tess ist hier aber deutlich hervorzuheben. Sie ist (für mich) der Fixpunkt des Films. Authentisch geschrieben und überaus pointiert gespielt. Die Szenen mit ihr waren eine echte Freude.
    Bill Skarsgard und Richard Brake sind irgendwie mit dabei.
    Als Justin Long die Bühne betrat dachte ich erst „och nö“, wurde im weiteren Verlauf aber positiv überrascht. Das lag aber möglicherweise mehr an seiner (konsequenten) Charakterzeichnung und weniger an seinem Schauspiel.

    Kamera und Szenenbilder sind sehr gut anzusehen. Der Soundtrack ist an einigen Stellen eine Spur zu aufdringlich, aber es stört im Gesamtbild nicht. Insgesamt wurde hier handwerklich sehr gute Arbeit geleistet.

    „Barbarian“ hat zwei, drei Momente die mich wirklich positiv überrascht haben und glänzt nebenbei mit einer eher unüblichen Erzählweise. Hier stimmt vieles, aber leider auch nicht alles.
    Den angeprießenen Kultfilm der kommenden Jahre konnte ich nicht erkennen, aber da bin ich wohl auch mit zu vielen Kultfilmen „zugeparkt“.
    Zwei Tage nach Sichtung kehrt eher das Gefühl „Ja, hab ich gesehen“ ein, als dass ich mit großer Freude daran zurückdenke.

    Dennoch ist er (nicht nur) für sein Genre mit wirklich erfrischenden Ideen und Augenzwinkern aufgetreten, die sich sehr stimmig in die Geschichte integriert hatten – man hat also nie das Gefühl eine Horror-Satire zu sehen.
    Orte und Auflösung sind mir dann aber wieder zu sehr Klischee und hätten beim sehr guten Start des Films tendenziell besseres verdient.

    Gut? Ja!
    Kultfilm? Eher nein
    Nochmal schaubar? Ja

    Insgesamt also ein guter Vertreter des Genres, der ohne Gerogina Campell aber auch weniger intensiv hätte ausfallen können.

    7,5/10

    #230618
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    The old man

    Lange habe ich nicht mehr auf Disney+ reingeschaut – ob es da etwas Neues gibt?
    Wie „neu“ The old man wirklich ist, weiß ich nicht. Mir war er jedenfalls vorher nicht aufgefallen.

    Dan Chase lebt nach dem Tod seiner Frau allein zu Hause. Geblieben sind seine zwei treuen Hunde, die ihm auf jeden Schritt folgen.
    Getrieben von der Angst, dement zu werden, schluckt er Pillen und nutzt Artzbesuche, um sich zu beruhigen. Tatsächlich aber scheint die Krankheit schon Fuß gefasst zu haben.
    Mit seiner Tochter hat er überdies nur telefonisch Kontakt- und dieser ist auch arg unterkühlt.
    Doch eines Abends wird sich für ihn alles ändern, als ihm ein Einbrecher gegenüber steht…

    Jeff Bridges ist tatsächlich wie gemacht für Dan Chase! Insbesondere seine Darstellung in den ersten zwei Folgen lässt mich sämtliche Hüte ziehen. Toll.
    John Lithgow als Gegenspieler weiß ebenfalls lange Zeit sehr zu überzeugen. Dazu die Atmosphäre in den ersten zwei Folgen, die Chemie zwischen den Darstellern (selbst wenn sie sich nicht tatsächlich gegenüber stehen) ist großartig.
    Häufige Flashbacks in die Vergangenheit von Chase stören mich hier tatsächlich gar nicht, auch wenn ich oftmals betone, wie sehr mich dieses Stilmittel nervt.

    Hinten raus wird die Mini-Serie dann leider doch sehr beliebig. Was man da zu sehen bekommt, ist zwar qualitativ auf sehr hohem Niveau (auch bei Bond Anleihen sieht man recht gut aus), doch inhaltlich wird es immer beliebiger – obwohl man vorgibt, so viel Tiefe erzeugen zu wollen.

    Sehr viel spannender hätte ich es empfunden, wäre man beim Setting der ersten beiden Folgen geblieben. Die da stattgefundenen Gespräche waren (für mich) keine Füller, sondern verliehen den Figuren Tiefe und erlaubten, dass sie sich nähern.
    Später wird auch sehr viel geredet und geredet… nur empfinde ich dabei nichts mehr.
    Auch der Charakter-Twist einer Figur lässt mich tendenziell kalt.
    Wer damit klar kommmt, wenn Liam Neeson im hohen Alter immer noch junge Leute durch die Wand kloppt, der kann sich auch hier entspannt zurücklehnen. Tatsächlich hatte ich damit keine größeren Probleme, auch wenn ich in einigen Kampfszenen durchaus eine gewisse Problematik in der Sinnhaftigkeit sehe.

    Dennoch hat „The old man“ Spaß gemacht, ehe die Mini-Serie mit Folge 7 darauf verzichtet, eine Folge 8 hinterher zu schieben (damit wäre sie doch gut zu Ende erzählt). Nein, es muss Staffel 2 her!
    Oh je… das nimmt mir tatsächlich einiges an der Freude, die ich hatte.

    Starke Darsteller, ein starker Beginn in die Serie und Figuren, die dem Zuschauer nahe kommen. Toll!
    Leider verlieht man sich auf dem Weg zum Ende in unnötiges Hin- und Her, die Flashbacks erzählen in Summe dann doch zu wenig und das geklaute Finale um Staffel 2 erklären zu können… puh. Dabei hätte es, ein paar Korrekturen in den vorherigen Episoden, ein Knaller Ende werden können.
    Schade, sehr schade.

    6,5/10

    #230616
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    Nightflyers

    – Achtung: es folgen „kleine“ Spoiler –

    Nachdem ich mit einer Sendung zu Ende war, wurde mir diese Serie empfohlen.
    Da ich vorige Woche ein paar Geschenke zum Einpacken hatte, lief die Serie ab Mitte Folge 2 „nebenher“ – ich glaube, nur so kam ich da ohne größere Schmerzen durch.

    Im Jahr 2100 (ca.) ist die Menschheit am Ende. Sämtliche Ressourcen sind aufgebraucht, Überbevölkerung und ständige Seuchen setzen den Menschen zu. Die letzte Hoffnung liegt bei einer jüngst entdeckten Alien-Rasse – möglicherweise bieten sie ja Asyl an? Dabei ist noch gar nicht so sicher, ob die empfangenen Signale von Aliens stammen (jedenfalls äußern sich einige Figuren dahingehend), nun ja, sei´s drum.
    An Bord des nun startenden Raumschiffs sind etliche interessante Figuren. Zunächst der Wissenschaftler, der als Kennenlernexperte für die Aliens gilt und von den Geistern seiner Vergangenheit verfolgt wird. Ständig. Und wenn nicht, dann sucht er sie im Erinnerungsraum des Raumschiffs.
    Ein Zwitterwesen (Mensch/EDV) kann sich mit dem Bewusstsein (!) des Raumschiffs verbinden um es in kritischen Situationen zu „steuern“. Ab hier ruft es schon nach „Schalt aus!“, aber weiter geht´s:
    Eine zweite Wissenschaftlerin (oder Fachkraft für Betreutes Wohnen) schließt sich der Crew an, denn man hat sich entschlossen, einen Next-Evolution Menschen mitzunehmen. Seine telepatischen Kräfte stellen aber eine Gefahr für die Menschen um ihn herum dar, deswegen sollte er sicher verschlossen bleiben und erst bei Kontaktaufnahmen mit den Aliens rauskommen.
    Zu doof, dass er schon nach 5 Minuten munter durch das Raumschiff schlendert und alles und jeden bedroht, der ihm in die Quere kommt (Aber ich will doch nur spielen).
    Einen Kapitän hat das Raumschiff auch. Stets auf der Brücke oder in seiner Koje, seiner Crew zeigt er sich fast ausnahmlos per Hologramm. Warum? Fragt ihn mal, versteht eh kein Mensch.
    Eine taffe Alleskönnerin ist auch dabei, bloß doof, dass alles kaputt geht, was sie anpackt.
    Am meisten kann ich mich noch mit dem Biowissenschaftler an Bord verbinden.
    Der Kapitän hat noch einen Begleiter, Vorgesetzten, Botschafter an seiner Seite, der im Grunde nur da sitzt und wichtig in die Ecke guckt – bis er dann in der voletzten Folge mal völlig sinnfrei loslegen darf. Herrjeh!

    Ansonsten gibt es natürlich eine Crew, die irgendwie zufällig auf das Raumschiff gestolpert kam. Links und rechts von ihnen sterben Menschen, aber so what – man schlendert gemütlich weiter durch das Bild.

    Inhaltlich ist die Serie echt Müll. Na gut, die Prämisse ist ok, könnte auch spannende Elemente bieten, aber was hier geboten wird, ist wirklich unter aller Kanone.
    Zur Erklärung: Ich mag so gut wie keine Filme, in der Maschinen vermenschlicht werden (also mit Gewissen, Gefühlen, eigenem Willen blablabla). Ausnahmen sind hier märchenhafte Filme wie „Star Wars“, „A.I. oder der „200 Jahre Mann“. Der Terminator hat für mich in den relevanten Filmen kein Gewissen und keine Gefühle / Robocop ist zum Teil eben Mensch, deswegen dürfen diese Figuren nicht dazu zählen.

    Das Eigenleben einer Maschine kann man dann ja doch irgendwie ertragen, die Form wie es hier dargestellt wird, ist aber wirklich übel. Zwischenzeitlich gibt es fast ganze Folgen, die nicht auf dem Raumschiff, sondern in einem alten Haus mit Geistern spielt. Klar, wird ja lang und breit erklärt warum… aber DARUM kann man es eben nicht für voll nehmen.

    Das Schauspiel ist grottig. Highlights sind der Kapitän und der wichtige Wissenschaftler (Hauptfigur).
    Das Drehbuch ist noch schlimmer.
    Hier herrscht keinerlei Logik. Dass der eben angesprochene gefährliche Mensch in jeder Folge munter durch die Räume schlendert, ist ja schon schlimm genug. Natürlich möchte man ihn schnappen – und wenn man ihn hat, kommt die Sozialarbeiterin und mahnt, man solle ihn mal in Ruhe lassen – er meint es doch nicht böse!
    Ja dann…
    Dennoch sterben mehr und mehr Menschen an Bord. Als man herausfindet, warum das ist, wird es richtg gaga.
    Plötzlich auftauchende Fähigkeiten werden damit begründet, sie seien doch schon immer da gewesen. Hä?
    Insgesamt hat die Serie zwei gute Momente. Die ersten 5 und die letzten 5 Minuten. Alles dazwischen ist zum Vergessen.

    Optisch macht man hier allerdings keine Fehler. Alles sieht richtig gut aus, auch wenn inhaltliche und optische Anleihen an Größen des Genres nicht zu leugnen sind. (2001, Event Horizon!!!!).
    Natürlich erreicht man inhaltlich nicht eine Sekunde lang die Tiefe und Bedeutung ihrer Vorbilder, aber nun ja, Träume will ich ja niemanden wegnehmen.

    2/10

    #230449
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    For all Mankind [Staffel 3] (appletv+)

    Ich habe hier vor einiger Zeit mal meine Gedanken zu Staffel 1+2 bekannt gegeben. (1= prima, 2= … naja)
    Dass mein Probeabo seinerzeit auslief und ich Staffel 3 nicht mehr schauen konnte, habe ich gut verkraften können.
    Dann gab es die nächste Probezeit und nun doch geschaut.

    Als Erstes: Staffel 2 bleibt mit Abstand die Schwächste (bisher), da hat man sich in Staffel 3 zum Glück wieder auf einige Stärken besinnt.
    Möglicherweise aber auch deswegen, weil es inhaltlich nicht sehr weit von Staffel 1 entfernt ist.
    Die NASA, Russland und ein privates Unternehmen streiten sich um den Wettlauf zum Mars. Wer wird der erste Mensch sein, der seinen Fuß auf den Roten Planeten setzt? Dazu kommt eine „spannende“ Entdeckung auf dem Mars, der die Gier der Menschen ins Unendliche treibt.

    Mit dabei sind alle Bekannten aus Staffel 1+2 (sofern noch am Leben) – das schafft Vertrauen zu den Figuren, stellt aber auch unangenehme Fragen. Warum schon wieder ein „Verrückter“ ins All geschossen wird, darf in Punkto Drehbuch schon mal hinterfragt werden.

    Dazu gibt es einige Geplänkel auf der Erde, Wechsel beim Arbeitgeber, wem vertraut man, wem nicht… ach ja, der ungeliebte Sohn möchte dann auch noch ein paar Dinge klären.

    Insgesamt bleibt man in dieser Staffel schwerpunktmäßig doch bei den spannenderen Geschichten. Kommen die Nebenplots ins Spiel, sank bei mir auch gleich die Aufmerksamkeit. Lag es an den trägen und langweiligen Figuren, oder an dem, was die Geschichte hier erzählen wollte?

    Schauspielerisch macht niemand Sprünge nach oben, nach unten zum Glück nicht sehr viele. Optisch bleibt man auf gewohnt gutem Niveau, das magere CGI ist hier eben auch an vielen Ecken und Enden zu bestaunen.

    In Punkto Story ist man nun im Kosmos gewöhnlicher Sci-Fi Serien angekommen. Natürlich darf der heutige Zeitgeist in einer Serie, die eine alternative Version der 90er Jahre erzählt, nicht fehlen. Kann man sicher mögen, mir war diese erzählerische Episode allerdings nicht relevant genug zum Gesamtplot der Serie.

    Also nochmal kurz: Inhaltlich besser als Staffel 2, schwächer als 1. Optisch gleichbleibend, einige gewinnende Figuren aber auch einige, die man nicht braucht. Storylines von gut/spannend bis ach/langweilig.
    Alles schon mal gesehen – im Kosmos der Gesamtgeschichte allerdings durchaus wohltuend.

    Kommt da eine vierte Staffel? Man könnte es glauben.
    Doch auch dann wäre die Serie kein Grund für mich, ins bezahlte Abo zu wechseln.

    6/10

    #230445
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    Puppet Master

    Schon irre wieviele Teile es in der Serie gibt. Nach dem ersten Teil hätte man nicht davon ausgehen müssen. Der ist nicht wirklich spitze aber auch nicht ganz schlecht. Man glaubt, dass es besser geht und die Prämisse ist interessant. Puppen werden zum Leben erweckt und treiben ihr Unwesen. Leider sieht man die aus Mangel an Geld nur wenig. Die Geschichte drumherum ist sehr konstruiert aber trägt die Geschichte ganz ok. Nicht immer logisch.
    Empfehlenswert, wer in die Serie einsteigen möchte. Wer nicht, braucht den nicht gucken.

    6,5 / 10 Driller

    Hach, danke für die Erinnerung :D
    Den Film kenne ich aus jüngeren Jahren, und wie Du es beim „rosaroten Panther“ angemerkt hast, ist hier Zeitgeist ein Faktor. Der Horrorfan war damals nicht wirklich verwöhnt, bzw. hatte seine Freude an „Nightmare“, „Chucky“, „Friday“ und „Halloween“ – da bewegte man sich so ziemlich auf einem Niveau, andere Horrorfilme dann gerne auch ein wenig drunter. Man vergesse dabei die Flut an „Stephen King“ Filmen nicht, von denen locker 2/3 direkt für die Tonne gedreht wurden.
    Vielleicht denke ich heute noch gerne an den Film zurück, weil eben die Konkurrenz nicht Lichtjahre entfernt war.

    #230222
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    Liftoff – Mit Dir zum Mars

    Ende diesen Jahrhunderts hat der Mensch auf dem Mars Fuß gefasst und plant nun die „Kolonialisierung“. Zugelassen sind nur Elitemenschen, der höchst durchschnittliche Walt ist nach der 26. Bewerbung immer noch nicht dabei.
    Tendenziell unzufrieden bleibt er somit Assistent eines Barista-Roboters.

    Einen Tag vor dem Start einer neuen Passagierrakete lernt er seine „große Liebe“ kennen und macht sich daran, ihr heimlich zum Mars zu folgen. Erwischt wird er aber von Sophie, die ihm zunächst höcht widerwillig dabei hilft, inkognito zu bleiben.

    Inhaltlich ist der Film ein Film wie viele andere. Aber, obwohl er dann doch eher jüngere Zuschauer ansprechen dürfte, er macht zugegeben Spaß.
    Das liegt vor allem an dem selbstironischem Ton, stille Pointen im Hintergrund (Der Mensch als Assitent eines Roboters – ich mag es) und den beiden Hauptdarstellern. Zwar spüre ich nicht die Chemie zwischen den beiden, die das Drehbuch vorgibt, aber sie haben sichtlich Spaß an dem, was sie da tun, und das erfreut mich als Zuschauer dann eben auch.

    Kulisse und Effekte sind überraschend nett, da habe ich keinen Grund zu meckern.
    Plot und Twist sind da, wo sie hingehören. Es gibt zwar die eine oder andere Minute zu viel, raubt dabei aber kaum Filmspaß.

    Fernab von allen ernsten, gruseligen, apokalyptischen Zukunftsvisionen dann hier mal Eine mit Herz. Ich brauche das nicht ständig, dieses Mal kam es aber zur rechten Zeit.
    „Liftoff“ ist sicher mal einen Blick wert, ob man ihn letztlich im Regal stehen haben möchte….

    6/10

    #230220
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    Von mir gibt es ein Kesselchen Buntes:
    1. Das Jerico Projekt (Mediabook)
    2. Logan Lucky (Steelbook)
    3. Butch Cassidy und Sundance Kid (Future Pack)

    Alle noch OVP – die Schrumpffolie ist dabei leicht beschädigt.

    #230124
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    Resident Evil: Welcome to Racoon City

    Tja, wo soll ich anfangen…
    Die Spielereihe habe ich nie intensiv gespielt, ich glaube Teil 1 und 2 vor langer langer Zeit – ich gehörte eher zur Fraktion „Silent Hill“.
    Über die ursprüngliche Filmreihe habe ich hier schon das eine oder andere Wort verloren, zumeist waren es keine Guten.
    Dann kam es zur wirklich schlimmen Serie (auf Netflix?)…
    Letztlich hört man von allen Seiten, dass dieses Reboot auch ein ziemlicher Griff ins Klo sei – also, warum schaue ich mich mir das an?

    Zum Einen gefiel mir das Titelbild, zum anderen schaue ich zum Abschalten lieber einen schlechten Grusler, als ein mittelmäßiges Drama – und bezüglich der Kritiken wollte ich dann doch mit eigenen Augen sehen, was da schief gelaufen ist ;)

    Zur Story muss nicht viel gesagt werden: Frau kommt nach einigen Jahren in ihre Heimatstadt zurück. Niemand mag sie, sie mag niemanden. Virus bricht aus, Puff Peng Bumm.

    Das Szenenbild gefällt mir an einigen Orten recht gut, dazu mag ich auch die Form, in der die Zombies (Infizierten, Mutanten… wasauchimmer) dargestellt werden. Außerdem bietet der Film ein paar spannende Momente.
    Erstaunt war ich, dass die Schauspieler mit einer gewissen ernsthaftigkeit unterwegs waren (OK, Ausnahmen bestätigen die Regel), baff hingegen über wirklich blöde Dialoge und/oder inhaltliche Zusammenhänge.

    Inwiefern nun Rollen im Film den Figuren im Spiel gerecht werden, kann ich nicht beurteilen. Möglicherweise fehlt mir dadurch das allergrößte K.O. Kriterium zum Film.
    Ohne dieses Wissen ist es ein solider, nicht bahnbrechender aber, an einigen Stellen, unterhaltsamer Film. Genau richtig für zwischendurch – Kopf aus, Kekse raus.

    Schon komisch: Irgendwie ist das „Resident Evil“ Label für mich sehr ikonisch und weckt stets mein Interesse – auch wenn ich auf dem TV nur mit Mist konfrontiert wurde. Dieser Film geht ein gutes Stück in die richtige Richtung, unter anderem Label würde ich aber vermutlich weniger wohlwollend argumentieren.

    Also, kein großer Wurf – bestenfalls durchschnittlich und dennoch das Beste, was das Franchise in Filmform rausgebracht hat.

    5/10

    #230014
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    Im Westen nichts Neues (2022)

    Den Film habe ich schon vor ein paar Wochen geschaut. Hinterher war ich enttäuscht und verärgert.
    Aber warum?
    Für mich zählt die Fassung aus 1930 von Lewis Milestone zu den, bis heute, prägensten und besten Filmen. Ja klar – Kulisse, Schauspiel, Erzähltempo und hastenichtgesehen möglicherweise nicht mehr zeitgemäß… aber ehrlich, das Ding ist im Grunde unantastbar.

    Die Verfilmung von 1979 habe ich nur dunkel in Erinnerung, hielt ihn nicht annähernd so stark wie den 30er, dafür in Farbe. Ist häufig tatsächlich ein wichtiges Kriterium.

    Nun sind schon, wie gesagt, ein paar Wochen seit dem Anschauen vergangen. Verärgert bin ich nicht mehr, dennoch stellen sich für mich noch wesentliche Fragen im Umgang mit der Vorlage.

    1917 melden sich Paul Bäumer und seine Klassenkameraden zum Waffendienst – angestachelt durch patriotische Reden ihres Lehrers.
    Die Vorfreude ist groß, Hurra Hurra, bald töten wir Franzosen und sind Helden – doch die Ernüchterung bei Ankunft an der Front ist dann groß. Schmutz, Nässe, Kälte, Unrat wohin man schaut. Leichen über Leichen, und Soldaten, die eigentlich als Helden gefeiert werden sollten sitzen mit leerem Blick da. Von Glanz und Gloria ist nichts zu sehen.

    Inmitten der Kriegstage freunden sich Bäumer und der „Senior“ Kat an. Gemeinsam geht es auf Spaziergänge, auf Hühnerjagd und was man eben so an der Front alles machte.

    Insezantorisch bewegt man sich hier auf sehr hohem Niveau. Hut ab, das sieht wirklich sehr oft sehr gut aus!
    Die gute schauspielerische Leistung von Kammerer als Bäumer und Schuch als Kat hätte mit einem besseren Drehbuch deutlicher in Szene setzen können.
    Der übrige Cast agiert gut, sollte aber keine Preise erwarten. Einzig Edin Hasanovic fällt deutlich unter Niveau der übrigen Schauspieler. Das ist mir zu viel Imporvisationstheater, als dass sich jemand in die Rolle hereingefühlt hat. Ganz schlimm in der Szene zum Kartoffelschälen oder bei „Fuchs du hast die Gans gestohlen“.

    Viele Momente gehen unter die Haut, sind bildgewaltig dargestellt. Etwa im letzten Drittel des Films wird dann die Front von der Leine gelassen und der Bombast drückt einen förmlich in den Sessel.
    Erinnerungen an „1917“ werden wach und man wird nicht leugnen können, sich sehr viel aus diesem Film abgeschaut zu haben.
    Dennoch gut so, aber…

    Der Titel ist „Im Westen nichts Neues“, bezieht sich auf Remarques Roman und muss sich auch fast 100 Jahre später mit Milestones Klassiker vergleichen bzw. messen lassen.
    Heutige Romanverfilmungen scheinen dann doch zunehmend sehr frei interpretiert zu sein – was für mich ok ist, wenn der Ton und die (hoffentlich) Vielschichtigkeit gewahrt bleibt. Hier schießt der Film leider am Ziel vorbei.
    „Im Westen nichts Neues“ ist eben nicht bloß ein (Anti)Kriegsfilm, der die Schrecken des Kriegs aufzeigen will, sondern bezieht Erwartungen der Politik und Gesellschaft mit ein, beleuchtet das Wesen Mensch in einem scheinbar unmenschlichem Lebensraum.

    Als Kriegsfilm funktioniert die Neuverfilmung gut. Es gibt viele starke Szenen, beeindruckende Szenenbilder und zwei starke Hauptdarsteller. Leider gibt es auch einige „Auweia“ Momente, aber gut… welcher Film lässt das vermissen?
    Allerdings scheint die Idee für einen guten Titel gefehlt zu haben, weshalb man aufreißerisch den großen Klassiker bedienen will. Hierfür fehlt es (mir) dann tatsächlich an der nötigen Tiefe.
    Zwar hat man hier eine starke Anfangsszene, die auch recht ungeniert den Ausgang des Films prophezeit – dann fehlt aber die wichtige Zeit in der Kaserne. Bäumers fehlender Heimaturlaub kann ich verschmerzen, die emotionale Bindung zu Bäumer vermisse ich dann doch sehr.
    Er ist einer von vielen, zufällig oft im Fokus der Kamera, falls er sterben sollte.. ja was dann?

    „Im Westen nichts Neues“ hat große Fußspuren hinterlassen. Man möchte dann gerne mitziehen, mangels passender Schuhgröße geht man dann eben doch eine andere Richtung und wundert sich, dass „ältere“ Menschen monieren, dass da was nicht passt.
    Jüngere Zuschauer scheinen sehr angetan von diesem Film zu sein, was absolut nicht schlecht zu reden ist.
    Allerdings – und ja, so kleinlich bin ich dann auch mal – dann nennt den Film doch anders. So wird etwas beworben, dass nicht in der Verpackung steckt.
    Nicht alle Veränderungen sind doof – die Friedensgespräche sind meiner Meinung nach gut eingebettet, das Finale ist… na ja, kann man so machen – aber was ist daran „nichts Neues“? Ist ungefähr so, wie wenn ich einen Film „Alien“ nenne und darin Godzilla aufmarschieren lasse – ist ja egal, der haut ja auch alles klein und quikt so komisch.

    Insofern bin ich tatsächlich gespalten: Hier haben wir einen guten Film (ob Oscarverdächtig mag ich noch bezweifeln), der allerdings seiner Vorlage nicht gerecht wird. Anderer Titel = anderes Lob.

    Nennen wir ihn „Bäumers Tagebuch von der Front“: 8/10
    Im Westen nichts Neues: 6/10

    #230012
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    Vielleicht kennt ihr das: Da ploppt ein Filmvorschlag auf und eigentlich denkt ihr „Ach… weiß nicht.“ Im Falle einer x-ten Fortsetzung dann möglicherweise noch größere Zweifel… hm, aber Teil 1 war doch so gut…

    Matrix 4 (irgendein“ection“)

    Kurz zusammengefasst: Was ein Murks! Hatte das Ding überhaupt ein Drehbuch? Jede Szene wird von irgendeinem Wesen lang und breit und monoton erklärt, dazu in fast der Hälfte des Films Szenen aus den Teilen 1-3 ins aktuelle Bild gezerrt. Ja, vielleicht stylish…
    Schauspielerisch ist das unterste Schublade (Im A-Movie Bereich – aber dennoch nicht weit vom SchleFaZ entfernt). Da werden Dramen inszeniert, die keine sein dürften (na gut, vielleicht Fan-Service) und Gott ist jetzt endlich eine Frau. Oder ein Paar.
    Auch wenn ich immer wieder höre, dass Teil 2 und 3 verkannte Meisterwerke sind, bleibt für mich nur Teil relevant für den Film-Kosmos erhalten.
    Da ich mich absolut nicht als Zielgruppe wähne (kein Hacker, kein Programmierer oder Informatiker) fairerweise keine Wertung – ansonsten lägen wir deutlich unter 2/10

    #229810
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    Cabinet of Curiosities [Netflix]

    Eine Serie, in der 8 Regisseure 8 Kurzfilme zum Thema Grusel / Horror präsentieren dürfen.
    Dabei ist es zuweilen blutig, eklig, manchmal spannend, manchmal ein Hauch von Grusel und etwas fürs Herz darf auch nicht fehlen.

    Im Prinzip mag ich ja solche Veranstaltungen: dass hierbei einige Folgen besser als andere (und folglich wieder andere schlechter…) sind, gehört zum Grundprinzip.

    Das Cabinet eröffnet mit „Los 36“ standesgemäß. Eine der besseren Folgen der Serie – zwar etwas schrullig, aber ok.
    Mit „Friedhofsratten“ folgt ebenfalls eine der besseren Folgen. Ein Grabräuber erhält beim versuchten Zugriff auf ein reich gefülltes Grab unliebsamen Besuch.
    „Die Autopsie“ und „Das Äußere“ sind dann meiner Meinung nach die Folgen mit dem höchsten Ekelfaktor. Inhaltlich weiß „Die Autopsie“ tatsächlich mehr zu gefallen, „Das Äußere“ ist für mich die mit Abstand schlechteste Folge.

    Auf die Folgen 5+6 war ich schließlich sehr gespannt. Die Vorlage lieferte einst H.P. Lovecraft und „Pickmanns Model“ ist meine Lieblingsfolge der Gruselkabinett-Reihe. Wenn da nun die Umsetzung ähnlich gelingt….
    leider nein, denn hier werden bloß die Namen der tragenden Figuren übernommen – natürlich auch das grobe Gerüst der Malerei, aber der Bogen vom Kern der ursprünglichen Geschichte zu dem, was hier geboten wird, ist mir zu blöd.
    Für Zuschauer, die die Vorlage nicht kennen ist es möglicherweise eine nette Folge (mit zugegeben harten Ende), ich fühlte mich leider bald ein wenig verschaukelt. Schade…
    „Träume im Hexenhaus“ agiert hier ähnlich. Die Protagonisten findet man namentlich in der Vorlage, das Heckmeck drumherum ist irgendwie nicht ganz stimmig. Inhaltlich dann tatsächlich besser als „Pickman“, im Vergleich zur Vorlage leider hinter meinen Erwartungen.

    Abgeschlossen wird die Staffel mit „Die Besichtigung“ und abschließend mit „Das Rauschen“.
    „Die Besichtigung“ ist stellenweise langatmig, wandelt sich dann aber sehr skruril, um dann huschhusch den Abspann zu haben.
    „Das Rauschen“ ist dann die Herzschmerzfolge der Serie. Zum Gruseln ist hier irgendwie nichts, wenn denn hier die Chemie zwischen den Darstellern zumindest den Kern der Story spürbar machen könnte… ne, da passt leider nicht viel.

    Die Kulissen sind allesamt gut anzusehen, auch wenn hier und da die Computerprojektionen überhand nehmen.
    Schauspielerisch gibt es Höhen und Tiefen, einige Stories muten sehr skuril an (und können mich leider nicht erreichen), andere sind sehr geradeaus.

    Am Ende wird vermutlich jeder Gruselfan eine Folge für sich finden, die ihm gefällt. Einen größeren Mehrwert hat sie dann allerdings auch nicht.
    Zum Einmalschauen völlig Ok, eine vollumfängliche Top-Empfehlung dürfte hier aber nicht ausgesprochen werden.

    5/10

    #229797
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    @derschweiger

    Hallo,
    wie schön, dass diese Tradition weiter aufrecht gehalten wird :)
    Eine Verschärfung der Einschränkungen wird ja tatsächlich alle Jahre diskutiert – grundsätzlich hätte ich nichts dagegen, wobei ich als „Ex-Aktiver“ nur noch arg reduziert kommentiere, bzw. im Forum poste, und damit wohl aus dem Teilnehmerkreis fliegen könnte.

    Voriges Jahr hatte ich ja schon angekündigt, die Augen offen zu halten wenn es um Spenden für das Gewinnspiel geht. Gerne schaue ich dafür in meinen Kisten nach, ob ich etwas Schönes finden kann.

    Bei Gewinnspielfragen bin ich eher von der Fraktion „Think positive“, den Vorschlag von hal9000b finde ich aber ganz ok. Vielleicht in der Art: Welche Top Bewertete Fime/Filmreihen/Serien hast du (noch) nicht gesehen. (Wo ich es lese, klingt es blöd, aber sicher wisst, in welche Richtung es geht).
    Oder: Welchen (Klassiker) Film möchtest Du einmal im Kino sehen?

    Ich werfe dann weiterhin einen Blick auf den Thread und melde mich mit meiner Spende die nächsten Tage zurück

    #229489
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    @derschweiger

    Pepsi, wo ist mein Jet? (Netflix)

    In den 90er Jahren gab es einen harten Werbekampf zwischen Coke und Pepsi in den USA. Pepsi wollte dringend an der Marktherrschaft des roten Riesen kratzen – dafür sollte auch ein Bonusprogramm mitsamt entsprechenden Werbeclip sorgen.
    So kam man auf die Idee, für jedes Six-Pack Pepsi entsprechend Points zu vergeben. Diese konnten dann mit Hilfe eines Katalogs in tolle Prämien getauscht werden.

    Der Student John staunt nicht schlecht, als er den Spot zu sehen bekommt. Neben T-Shirts, Sonnenbrille und Lederjacke wird doch tatsächlich ein Militär-Jet für 7 Mio Pepsi Points angepriesen.
    Schnell bastelt er an einem Bussinessplan und stellt fest, dass er knapp 17 Mio Dosen Pepsi kaufen müsse, um die nötigen Punkte für den Jetz zu bekommen. Umgerechnet seien dies ca. 4 Mio Dollar.
    Ein Schnapper für einen Jet, der mit 23 Mio Dollar gelistet war.
    Mit Hilfe einer Hintertür im Kleingedruckten könnte der Jet sogar noch günstiger zu holen sein.
    Ein befreundeter Millionär bietet John finanzielle Unterstützung an.

    Eine Geschichte, die so auch nur im Prozessland USA hatte stattfinden können. Kunden einer Fastfood Kette verklagten diese, weil der Kaffee zu heiß sei (stehe ja nirgends drauf) und bekamen etwa 20 Mio Dollar. Ob die berühmte Katze in der Mikrowelle ebenfalls fakt oder Legende ist… es wäre bloß eine weitere skuriele Episode im „Dumm verklagt Firmen wegen fehlendem Kleingedruckten“.

    Dass Pepsi den Jet nach Ausfüllen des Bestellscheins (der John schon damals hätte stutzig machen sollen) nicht ausliefert, sollte niemanden überraschen.
    Was als witzige Posse um einen „versprochenen“ Jet beginnt und in den Episoden 1 und 2 auch für einige Schmunzler sorgt, endet im harten Rechtsstreit in dem auch zwiellichtige Anwälte den Giganten Pepsi ans Bein pinkeln wollen.
    Sehr schön dabei sind teils sehr ehrliche Stellungnahmen damals beteiligter Personen – etwa der Marketingchef des Konzerns oder dem freundlichen Millionär, dem der Spaß dann doch zu weit ging.

    Die Doku bemüht sich um Objektivität. Schuldet Pepsi dem Studenten tatsächlich einen Jet, oder ist offensichtlich, dass dieser wohl die Realität verkennt?

    Eine Doku, die den „Nostalgie“-Markt mit Freuden aufgreift. Das ist nicht schlimm, nicht super-sexy, nicht durchgängig süß und am Ende auch nicht wirklich erhellend. Oder vielleicht doch?
    Ob der gesellschaftliche Glaube, eine Privatperson könne mal eben einen Militärjet im Garten parken, tatsächlich so präsent war, wird nicht beleuchtet – würde aber evtl. kein allzugutes Licht auf den Studenten werfen.

    Für „David gegen Goliath“ taugt das Ganze zugegeben nicht, aber die Doku unterhält in großen Teilen auf sehr harmlose weise.

    Nett, dazu teils ehrlich anmutende Protagonisten und lässt sich gut in einem Rutsch gucken.
    6/10

    #229322
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    @derschweiger

    @peda
    Das mache ich auch gelegentlich – ist für mich ein Top-Bonus beim Streamen. Schließlich „muss“ man es ja nicht zu Ende gucken, weil man es gekauft oder geliehen hat.
    Was mich hier an der Stange gehalten hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber sicherlich werde ich den nächsten „Hai jagt im Meer verunglückte Menschen“ Film mehr Wertschätzung entgegen bringen können ;)

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