DerSchweiger
@derschweiger
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26. März 2021 um 10:41 #213222
Running with the devil
Auf dem Weg von Venezuela nach Amerika werden regelmäßig eine große Menge Kokain gestreckt. Der Boss des betroffenen Kartells (einfallsreich: „The Boss“) möchte dem auf die Spur kommen und schickt „The Cook“ [Cage] auf „verdeckte“ Mission um herauszufinden, wo die Sache hakt.
Gleichzeitig bekommen Drogenermittler in den USA Wind von der Sache…Habe ich neulich noch erwähnt, seit langem keinen annähernd guten Nicolas Cage Film gesehen zu haben (wobei ich zugegeben auch keine Darstellersuche wähle), wird sich nach diesem Film an meiner Meinung nicht viel ändern. Zwar agiert er hier nicht mit schrecklich deplazierter Mimik und/oder Theatralik (The Watcher, Primal, Kill Chain) oder schlicht gelangweilt (The Trust, Frozen Ground), sondern bringt den Film recht solide zu Ende (immerhin.)
Begünstigt wird die Sache womöglich dadurch, dass er nicht der Hauptcharakter ist, sondern die übrigen Darsteller in Nebenhandlungen ebensoviel Zeit „zur Entfaltung“ bekommen, wie er.Ein Blick auf das Cover lässt eine actiongeladene Story vermuten, tatsächlich aber ist es eine langatmige Erzählung über den Handelsweg von Kokain aus Südamerika in die USA.
Hier und da wird jemand erschossen, erliegt dem Rausch der Drogen oder wird anderswie um die Ecke gebracht – von Action braucht man hier aber nicht reden.Mit Leslie Bibb als US-Agentin haben wir einen weiteren Charakter, der nicht wirklich negativ auffällt, aber leider auch nicht positiv. Keinerlei Nuancen im Spiel und das plumpe Overacting in einer Trauerszene… puh.
Einen Ausreißer nach unten gibt es derweil doch, und der kommt nicht gänzlich unerwartet: Lawrence Fishburne als konstant berauschter Oberdealer. Da stimmt irgendwie gar nichts.
Schaut man also Cage Filme nur noch deshalb, weil er die Augen groß aufreißt, Grimassen zieht und mit Sabber im Mund herumplärrt, dann ist man hier definitiv falsch. Mich hat das tatsächlicher eher beruhigt.
Jedoch ist „Running with the devil“ ohne jedwede Idee geschrieben worden. Da findet man mehr Spannung bei den „Mighty Ducks 3“, den ich kürlich mit meiner Tochter geschaut habe.5/10
21. März 2021 um 14:02 #213092Red Tails
Nochmal 2. Weltkrieg – wieder Amis gegen Nazis… aber auch Ami gegen Ami.
Eine „schwarze“ Fliegereinheit wird 1944 in Italien geparkt, weil offizielle Studien belegen, dass Schwarze auf Grund ihrer Genetik für den erfolgreichen Einsatz im Krieg ungeeignet sind.
Einige Piloten der Einheit kämfpen jedoch für gewichtigere Einsätze, die sie sich dann auch mit gewagten+erfolgreichen Einsätzen verdienen.Für Zeiten, in denen Schwarze nicht mal an der selben Haltestellen stehen durften wie Weiße (wobei die entwürdigende Diskriminierung natürlich noch schlimmere Szenarien aufwies) erhalten wir hier ein ziemlich aufgeräumtes Meinungsbild. Differenzen zwischen schwarz und weiß werden eher am Rand behandelt (um am Ende in großen Szenen der Versöhnung „auszuarten“), was zugegeben nicht Story des Films ist… aber die Einstellung und Perspektive der Fliegerjungs konkretisieren könnte.
Tatsächlich will man hier sehr viel reinpacken – Heldenepos, heldenhafter Tod, heldenhafte Flucht, heldenhafte Liebe, heldenhafte Standhaftigkeit gegenüber rassistischen Vorgesetzten…
Heldenhaft deshalb, weil der Score derart stümperhaft und uninspiriert eine Fanfare des Heldenmuts nach der Anderen vom Stapel reißt, ganz ungeachtet der jeweiligen Szene, in der sie eingesetzt wird. Da kommt die selbe Hiphip-Hurra Fanfare beim verheißungsvollen Aufstieg des Luftgeschwaders, beim Tod einiger Kameraden und natürlich beim Überbringen der schlechten Nachricht an die „Hinterbliebene“ Italienerin (oh jemine).Gelingt es, die gräßliche musikalische Untermalung auszublenden, dann hat man einen Film ohne Höhen und Tiefen, mit Stereotypen vom Reißbrett und einer eher wirr zusammengeschusterten Gesamtstroy. Filme über klassischen und modernen Rassismus in den USA gibt es ja zu Hauf, und inmitten dieser Masse ist „Red Tails“ irgendwo im Mittelfeld zu finden.
Hier wird nicht angeklagt, aber auch nicht wirlich mitgefiebert. Nicht, weil es „Schwarze“ sind, die da teilweise abstürzen, sondern weil die Charakterzeichnung definitiv nicht stattgefunden hat.
Ein gutes Motiv allein macht leider keinen guten Film – dennoch auch hier:Flutscht ganz gut, wenn man nebenbei puzzelt, bügelt, die CD Sammlung neu sortiert…
5/10
21. März 2021 um 13:40 #213088Ghosts of War
Während des 2. Weltkriegs wird eine eine Gruppe US-Soldaten dazu abgestellt, ein altes Herrenhaus (und ehemaliges Hauptquartier der Nazis) in Frankreich gegen die Deutschen zu verteidigen.
Klingt nach einer leichten Aufgabe, zumal die Vorrätsräume gut gefüllt sind.
Doch schon in der ersten Nacht drängt sich der Verdacht auf, dass es nicht die Nazis sind, vor denen die Soldaten Angst haben sollten…Ein „Gruselfilm“, im Ambiente des 2. Weltkriegs, der durschschnittlicher schon nicht mehr sein kann. Und trotzdem unterhält er gut, spielt alle Trademarks aus, die es für das Genre benötigt und bringt zugegeben einen Twist im Twist, den ich in der Form nicht erwartet hätte – der aber macht meiner Meinung nach das Ganze dann doch eher lächerlich.
Cast, Szenerie, Effekte sind allesamt in Ordnung. Das Drehbuch wagt (bis auf den letzten 5 Minuten) auch keine besonderen Wagnisse und so schippert man als Zuschauer durch einen eher weniger als mehr gruseligem Geisterfilm.
Macht aber nichts, für den Feierabend bestens geeignet.6/10
21. März 2021 um 13:31 #213086Ja, Unhinged hab ich die Tage auch geschaut:
Der Vergleich mit „Falling Down“ lag für mich auch beinahe offensichtlich auf der Hand: Frustrierter Mann hat einen schlechten Tag und lässt mal etwas Luft ab -> hier dann tatsächlich in einer anderen Tonart als es (der deutlich bessere) Michael Douglas seinerzeit tat. Der Fokus auf das Storygerüst ist auch eine andere, so ist das „Motiv“ Crowe´s nur mal eben in einem Satz in die Kamera geschleudert und das Täter/Opfer Szenario ist deutlich klassischer als im genannten „Falling down“.
Tja, für mich ein Film für nebenbei – böse formuliert vielleicht noch als Pladoyer für mehr Verständnis und Besonnenheit im Straßenverkehr zu verstehen.
Ich vermute, ich verstehe die Motivation hinter dem Film und das Anklagen der Teilnahmslosen und/oder notorisch aggressiven Alltagsgesellschaft, ist für mich aber filmisch so plump umgesetzt wie eine mögliche Asylpolitik mit den Worten „Ausländer raus“ zu beginnen. Passt nicht, macht nicht wirklich Spaß und dann eine Handlung die sich mit jeder Minute von der annehmbaren Logik mehr und mehr entfernt.Solide gespielt (Crowe kann es besser), nette „Verfolgungsjagden“ – wobei bei mir in der Summe wohl auch negativ ins Gewicht fällt, dass ich Autos als Hauptdarsteller in Filmen nicht wirklich mag.
Gibt von mir eine 6/10 – weil er trotz seiner Schwächen ganz gut runterläuft.
14. März 2021 um 17:07 #212918Fantasy Island
„Da ist das Flugzeug“ ruft es zu Beginn des Films… wäre es doch am besten einfach weitergeflogen.
Mr. Roarke empfängt auf „seiner“ Insel nun 5 Menschen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, außer, dass sie an einem Wettbewerb gewonnen haben.
Das glückliche Los bescheinigt jedem von ihnen das Wahrwerden einer Fantasie – diese muss aber konsequent zu Ende gebracht werden (und vorsicht, nicht jede entwickelt sich so, wie man glaubt), wird ihnen bereits kurz nach dem Empfang um die Ohren gehauen. Der aufmerksame Zuschauer weiß ab nun natürlich, wie der Hase laufen wird, aber was wären solche Film wert, würden die Charaktäre auf Warnungen hören?
Schließlich muss jeder für sich feststellen, dass jede Fantasie ihren Haken hat und für sie mehr als schlaflose Nächte bedeuten werden.Der Film ist zugegeben nicht komplett schlecht, leidet aber an einem mieserablen Drehbuch. Einige der sich umgewandelten Fantasien lassen sich schön ansehen, bringen tatsächlich einen Beunruhigungsfaktor mit sich, aber verpuffen in einer sinnlösen Blödelei des Autors, wenn zum Ende der finale Twist aufgeklärt wird.
Optisch bewegt man sich in sehr ordentlichen Bereichen. Die Insel sieht schön aus, die einzelnen Settings sind in ihrer (noch voneinander abgegrenzten) Form auch völlig in Ordnung – aber das hilft alles nichts, wenn die Spukgeschichten in gefühlt 100facher Form wiederholt werden. Auch wenn möglicherweise nicht jeder gesund nach Hause kommen wird, ist der spannungsfaktor ob der absurden Entwicklung der Geschichte nicht wirklich vorhanden.
Dass man zum Ende die Tür für eine Fortsetzung offen hält, ist einerseits genreüblich, aber nicht wirklich einladend.Betrachtet man die Prämisse (und lässt die Geschichte der klassischen Fantasy Island Serie auch außer Betracht), hat man hier tatsächlich einiges an Potential, das sich über vielleicht 90-100 Minuten erstrecken könnte.
Dass es dem Regisseur gelungen ist, die 107 Minuten zu einer gefühlten Ewigkeit anschwellen zu lassen, ist indes wirklich ein Kunststück.Die Darsteller: Sowei in Ordnung, wobei Michael Pena sehr unglücklich gecastet wurde. Ist er der berechnende Gastgeber, selbst ein Sklave der Insel, unbeteiligtes Orakel oder gutmütiger Direktor? Ausdruckslos und ohne jedwedes Schauspiel spaziert er denselben Auftritt gleich in jede seiner Szenen herein, erzählt etwas, das sich wie wirklich ungeheuerliche Wahrheiten anhören sollen, wobei es sich aber nur um „blabla“ handelt.
Da haben einige „SchleFaze“ auf Tele5 mehr Tiefe.Ein Film, der viel versprechen möchte, aber im Grunde nichts davon halten kann. Als Horror unbrauchbar, für Spannung zu lahm. Einige nette Szenen sind dennoch an Bord, was aber nur zu Punkten in der B-Note reicht.
4,5/10
11. März 2021 um 16:47 #212872Arctic
Der Forscher Overgard sitzt nach einem Flugzeugabsturz in der Arktis fest. Noch kann er sich am Leben halten, doch die Rettung sollte nicht zu lange warten. Doch mit dem ersehnten Helikopter kommt es zu einem weiteren Crash…
Der Plot ist schnell erzählt, die gut 90 Minuten sind auch ganz bequem zu Ende geschaut.
Hier versucht man, der Realität sehr nah zu kommen – die Landschaft ist nicht malerisch schön, der „Held“ nicht unendlich stark, der Schurke (ein Eisbär) nicht omnipräsent. Dafür aber das Wetter, das Klima und der Kampf um das Überleben.
Dabei geht alles sehr ruhig daher, wenig Action, kaum Dialoge (eher seltene Selbstgespräche).
Das finde ich im Grunde durchaus gut, aber leider wirkt der Film nicht länger als die jeweilige Szene auf mich.
Irgendwo verpasst es der Regisseur, eine Bindung zu Overgard aufzubauen – das Drama in der weiteren Entwicklug will auch nicht so richtig zünden.
So lässt mich das Finale leider auch völlig kalt, ganz egal ob er nun den „rettenden Hafen“ erreicht, oder nicht.Dass der Film an sich nicht sonderlich teuer wirkt (und womöglich auch vergleichsweise „günstig“ war – das CGI ist tatsächlich fast grenzwertig), ist geschenkt. Leider spart man hier auch an der nötigen Kreativität. Den Mut zu solchen Filmen, honoriere ich aber jederzeit.
6/10
10. März 2021 um 21:38 #212852Channel Zero (Staffel 2) No-End House
„Beware the Cannibals – Vorsicht vor den Kannibalen“ bekommt Margot in einer skurill anmutenden Villa ins Ohr geflüstert. Gemeinsam mit ihren Freunden und einer Partybekanntschaft betreten sie das Gruselhaus, das nur für kurze Zeit an einem Ort auftaucht um dann für ein Jahr zu verschwinden.
Ausgestattet mit 6 Räumen wird es den Besuchern das Gruseln lehren, und tatsächlich – kaum jemand dringt bis in Raum 6 vor.
Ob Margot und ihre Freunde so weit kommen, oder den Notausgang nehmen? Gewiss ist bloß, dass ihr bisheriges Leben gehörig auf den Kopf gestellt wird…Nach Candle Cove hatte ich nicht die allergrößten Erwartungen an diese Staffel, doch recht bald wurde ich gefangen und konnte die 6 Folgen auch recht rasch zu Ende schauen.
Was ich bei Staffel 1 noch bemängeln musste (diese Längen) gibt es auch hier, allerdings nicht als permanentes Stilmittel sondern einfach, weil man sich irrtümlich an einigen Szenen / Hintergründen zu intensiv austoben möchte.Die Darsteller hier agieren lebendig, den Situationen entsprechend (und falls nicht, ahnt man schnell, woran das liegen könnte) und handeln entgegen der Horror-Etikette meist nachvollziehbar.
Zwar weiß man schnell, wohin der Hase läuft, aber das geht ziemlich in Ordnung.Das Zusammenspiel der Darsteller funktioniert auf beinahe allen Ebenen, der eingesetzte Grusel gelingt auch in beinahe allen Fällen (wenngleich es die eine oder andere Poolszene weniger hätte sein können) – auch die Frage nach Trauer, Sehnsucht und „unverhofftem Glück“ bringen mich der Serie ein Stück näher.
Insgesamt erfindet man hier das Rad des Grusels nicht neu, streut aber hier und da erfrischende Twists ein, die in Gänze eine beinahe kurzweilige, 6-teilige Mini-Serie hervorbringt.
Tolle Sache – einzig das ständig drüber gelegte Synthiegeschwurbel (wer die ständige Bedrohung nicht spürt, soll sie dann doch bitte hören…nonstop!) nervt.Für mich der einzige Lichtblick der Channel Zero Reihe… Staffel 3 (Butchers Block) habe ich nach Folge 2 fallen gelassen. Dann doch lieber „American Horror Story“ (hüstel
)7/10
10. März 2021 um 21:17 #212846Channel Zero (Staffel 1) – Candle Cove
Mike, vom Beruf Kinderpsychologe, kehrt in seinen Heimatort zurück. Dort war sein Bruder vor 28 Jahren auf ungeklärte Weise verschwunden. Kurz nach seinem Eintreffen sieht er seine Befürchtung bestätigt: Eine Kindersendung, die seinerzeit ausgestrahlt wurde (und danach nie wieder) ist wohl am Verschwinden verwantwortlich.
Denn mit ihm kehrt die Serie zurück ins TV und die Kinder / Teens des Ortes beginnen, sich merkwürdig zu benehmen…„Candle Cove“ beruht wohl auf eine Creepypasta – keine Ahnung, welcher Trend das sein soll

Im Grunde ist mir aber auch egal, woher die Idee stammt.
Optisch gibt es hier nichts zu bemängeln und der Grusel im Kopf im Wechsel mit den „Blutszenen“ ist gut gesetzt.Den Zuschauer erwarten hier 6 Folgen mit jeweils ca. 45 Minuten Laufzeit. Und da ist schon ein Fehler im Detail: Die Geschichte ist meiner Meinung nach mindestens eine Folge zu lang. Das liegt nicht zwingend an der Grundidee, vielmehr konnte ich mich bestenfalls mit Charaktären in Nebenrollen anfreunden.
Paul Schneider als Kinderpsychologe spielt derart eintönig, man glaubt hinterher er habe in den 6 Folgen einzig einen Gesichtsausdruck spielen dürfen / können.
Zwar dürfen einige der Nebendarsteller Gefühle zeigen, was die Serie tatsächlich erheblich auflockert, und erlangen dadurch eine anbahnende Beziehung zu mir als Zuschauer, doch über all den Folgen liegt eine Schwere, die mir zu aufgesetzt und steril ist.
Erinnert mich in Gänze zu sehr an „modernen“ Sci-Fi Serienzeugs, das sich als Reinkarnation der Twillight Zone oder Outer Limits beweisen will.Das gelegentlich auftretende „Ungeheuer“ ist mir einfach zu eklig, allerdings nicht im gruseligen Sinne

Die übrigen schaurigen Auftritte (etwa die Fleisch gewordenen Puppen aus der TV-Serie) sind zuweilen gut in Szene gesetzt. Leider verpuffen die Effekte dadurch, dass die betreffenden Szenen häufig zu lange ausgespielt werden.Irgendwie plätschert dann alles vor sich hin, bis in der letzten Folge nochmal die Katze aus dem Sack geholt werden soll. Diese Art der Enden sind natürlich immer Geschmacksache und nicht selten bin ich mit solchen Auflösungen „zufrieden“… hier habe ich mich aber schon spätestens seit Folge 4 emotional verabschiedet.
Schaurig schön hätte es werden können, aber ein beinahe komplett durch die Bank gezogenes hölzernes und uninspiertes Schauspiel (ja – es fängt die Trostlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, das Gefühl des Verlorenseins etc. der Charaktäre ein… und doch [Achtung SPOILER!!] darf die Mutter, nachdem sie erfährt, dass einer ihrer Söhne den Anderen getötet hat, ein wenig „emotionaler“ reagieren als mit der Frage, ob jemand Tee möchte [SPOILER Ende]
Eigentlich hätte ich nach dieser Erfahrung nicht auf Staffel 2 setzen dürfen, ich tat es aber dennoch.. zum Glück
4,5/10
4. März 2021 um 18:19 #212685The Rhythm Section – Zeit der Rache
Stephanies Familie stirbt bei einem Flugzeugabsturz. Für sie ist es das Ende eines beschaulichen Lebens und sie stürzt in die Verwahrlosung und Prostitution ab.
Jahre später wird ihr offenbart, dass der Absturz ein vertuschter Terror Anschlag war.
Stephanie schwört Rache und will die Drahtzieher zur Rechenschaft ziehen…Die ersten Minuten des Films zeigen sehr eindrucksvoll den tiefen Absturz Stephanies aus dem wohlbehüteten Familienleben hin zu Drogen, Schmutz und Prostitution. Eine sehr starke Einleitung, die ich so nicht erwartet hatte.
Dann kommt es zur schrecklichen Enthüllung und die Ausbildung zur Killerin beginnt – zwar wird darauf geachtet, dass Stephanie nicht zur „Superheldin“ wird (ihr erster Kampf findet gegen einen Mann mit Handicap statt), doch irgendwie hebt mir die Story ab hier zu sehr ab. Die Trauer, die noch zu Beginn nachvollziehbar war, wird hier gegen Kälte und Kalkül getauscht. Zudem ist ihre Entrüstung beim Beklagen von Collateralschäden ihrer Aufträge doch sehr dürftig in Szene gesetzt.Schade, es hätte ein Film mit besonderer Note werden können.
Schauspielerisch ist man gut aufgestellt, auch Jude Law kann man sich hier mal wieder anschauen. Wer aber das Besondere an diesem „Rache“ Film sucht, wird enttäuscht zurück bleiben. Dann doch lieber den hundertsten Liam Neeson oder Denzel Washington.5/10
2. März 2021 um 22:30 #212619The Hunt
Hui, was wurde im Vorfeld Wind um diesen Film gemacht. Da muss ein verwirrter Präsident herhalten um Werbung für einen Film zu machen, der sofort nach dem Ende schon vergessen ist.
Eine Gruppe fremder Menschen wird gefangen genommen und irgendwo auf einer Lichtung ausgesetzt. Recht bald wird klar, dass sie nicht zum Geocaching dort sind. Nun wird in bester „Husch husch“ Manier einer nach dem anderen aus dem Film entfernt, bis eine handvoll Minuten später die äußerst unbeeindruckt wirkende Crystal die Dinge schnell durchschaut und die Jäger zu Gejagten macht.
So weit, so normal. Natürlich darf der handelsübliche Gore nicht fehlen, dazu mäßig um Kult bemühte Settings, in denen über alles andere, als das Ermorden von Menschen gesprochen wird… um dann das Blut fließen zu lassen. Das Ganze gipfelt dann äußerst peinlich im sinnfreien Dialog-Metzel-Dialog Finale, das der Regisseur möglicherweise in einem Tarantino Film entdeckt haben möchte. Alles, was von der Lichtung in die Villa der Schurkin führt, ist vergessen, kaum dass der Schnitt gesetzt wurde.
Gesellschaftssatire? Gesellschaftskritik? Puh…. da würde mir eher die Neuverfilmung von „Ghostbusters“ einfallen, als das hier. Die Enthüllung der Motive geschieht immerhin auf dem Niveau des übrigen Films und wirkt auf mich ebenso unsinnig wie das aus „Escape Room“.
Der angepriesene Humor ist dabei überhaupt nicht mein Fall, womit dann möglicherweise das Einzige Argument flöten geht, den Film zu schauen. Dabei wirkt man hier zugegeben weniger um schlechte Gags bemüht als z.B. in „Zombieland 2“.Ehrlich gesagt ist dies ein Film, den ich ohne das große Tratra im Vorfeld vielleicht dann geschaut hätte, wenn er mir irgendwann auf Tele5 erschienen wäre. Aber so wollte ich dann doch wissen, was den Hype des Streifens ausgemacht hatte.
Wer Spaß an Rob Zombies „31“ hatte, dem wird auch das hier gefallen. Für mich liegen beide Jenseits von Sinnig und Gut.
Am Ende muss ich aber auch berücksichtigen, dass es nicht mein Genre ist und ich ihn dennoch zu Ende geschaut habe.4,5/10
2. März 2021 um 21:11 #212616Der Unsichtbare (2020)
Als großer Freund der Classic Monster habe ich die Meldung um eine „Neuverfilmung“ des Unsichtbaren mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Nun gut, eine Weile hat es nach Veröffentlichung gebraucht, ehe ich mich an den Stream gewagt habe.
Sehr positiv: Blumhouse hat hier einen guten Thriller mit dem nötigen Ernst und ohne die häufige (so finde ich) „Lets Party“ Attitüde geschaffen. So war ich hinterher eine große Sorge los.
Die Story an sich hat relativ wenig mit der Vorlage von H.G.Wells und der Verfilmung aus 1933 zu tun. Einzig, dass der männliche „Protagonist“ nicht zu sehen ist, legt eine lose Verbindung nahe.Frau Moss macht ihre Sache ordentlich, ohne mich aber vom Hocker zu reißen (hier hatte ich meinerseits tatsächlich etwas mehr Sehvergnügen erhofft). Die übrigen Darsteller (sofern zu sehen) arbeiten dem Genre angemessen gut.
Insofern alles gut, oder wie?Handlungsverlauf und Spannungsbogen hätten etwas mehr Esprit haben können. Den einen oder anderen „Shocker“ ausgeklammert, verläuft der Film im Grunde so, wie man es hätte vorhersagen können. Das muss nicht schlecht sein, dann benötigt es aber mehr Klarheit im Motiv und an nachvollziehbaren Handlungen.
Oder anders: Der Film verlässt sich beinahe alleine auf eine Figur, die – wie schon gesagt – sehr ordentlich gespielt wird, in diesem Zusammenhang dann aber doch den letzten Pfiff vermissen lässt.
Das Setting der „übernatürlichen“ Bedrohung hat man z.B. bei „Wir“ deutlich besser zustande gebracht – wobei mir der Film insgesamt nicht besser gefallen konnte, als „Der Unsichtbare“.
Andererseits sprechen wir hier auch nicht von einem Selbsternannten Oscar Anwärter, insofern ist alles so in Ordnung.„Der Unsichtbare“ kann hier und da für Überraschung sorgen, bleibt auf Strecke aber erschreckend Spannungsarm. Nehmen wir nun noch das „Finale“ in die Wertung, zeigt die Kurve leider doch deutlich nach unten.
Abschließend bin ich froh, dass es keine Neu-Adaption des Klassikers von H.G.Wells wurde. Für eine Interpretation des „unsichtbaren Mannes“ hätte es aber schon etwas mehr Charakterzeichung sein dürfen – selbst wenn der Twist die Dinge in ein anderes Licht setzen möchte, bleibt die Umsetzung dessen doch eher mau.
Abgesehen davon erhält man aber einen gut anschaubaren Film und ein insgesamt recht ansprechendes Setting. Zudem kam er mir deutlich kurzweiliger als die tatsächlichen 2 Stunden vor. Gut so!7/10
23. Februar 2021 um 19:13 #212328Heute ist meine Bestellung von voriger Woche angekommen – zur Bestellung war eine Lieferung ab dem 25.02. angekündigt, also quasi schneller als der Blitz
Artikel war auch tadellos.Nochmal Danke für euer Feedback – ich hätte den Laden beinahe links lassen
16. Februar 2021 um 13:42 #212007Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Das überrascht mich jetzt tatsächlich, da die überaus negativen Bewertungen bis in den letzten Dezember verbucht sind.
Ich werde dann mal da zuschlagen und danach gerne meine Erfahrung mitteilen.Der Freibetrag liegt bei 22 EUR? Vermutlich erklärt das viele Preise zu 21,99 EUR
25. April 2020 um 16:57 #153798Der Goldene Handschuh
Meine Herren, was war das denn??
Ich kann mich noch erinnern, wie ich zum Start des Films in die Kinos einige Interviews des Regisseurs und des Hauptdarstellers gesehen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war mir die „Lust“ an dem Film vergangen. Zugeben muss ich außerdem, dass er mich also deutsche Produktion zum Thema „Serienmörder“ völlig kalt gelassen hat.
Was will man uns hier schon bieten?…Vor ein paar Wochen habe ich dann aber doch eher zufällig gesehen und wurde schon beim Schauen in die Sofakissen gepresst.
Fritz Honka lebt ein von Alkohol und Einsamkeit geprägtes Leben in einer Dachgeschosswohnung im Hamburger Stadtteil Ottensen. Schielend, buckelnd und mit einem Sprachfehler behaftet scheint sein Wesen mit Wut und Scham ausreichend beschrieben zu sein.
Wir lernen Fritz in dem Moment kennen, in dem er Gertrud Bräuer ermordet. Fortan sehen wir ihn trinkend, pöpelnd, obdachlose „Prostituierte“ anbaggernd im „Goldenen Handschuh“ sitzen – eine Kneipe in St.Pauli.
Die gesamte Szenerie ist trostlos, abschreckend, teilweise widerlich und mit Worten nur schwer zu beschreiben.
In dieser Kneipe trifft sich ein Mikrokosmos aus vergessenen, verlorenen und nicht tageslicht tauglichen Gestalten. Ihre gesellschaftliche Lage als „hoffnungslos“ zu schildern, würde ihnen womöglich schmeicheln.
Einige Jahre vergehen, in denen wir Honka beim Versuch beobachten, trocken zu werden (bzw. zu bleiben) und wie er sich in eine hübsche, gleichaltrige Kollegin verliebt.
Doch weitere Damen werden ermordet, zerstückelt und hinter einer dünnen Holzwand versteckt.Kritisiert wird Regisseur Fatih Akin in erster Linie dafür, Honkas Werdegang zum ersten Mord und damit die Begründung seiner persönlichen wie sexuellen Störung nicht zu erklären.
In meinen Augen aber handelt Akin hier goldrichtig. Auch wenn hier ein klassischer Fall von „schwere Kindheit, der kann doch eigentlich nix dafür“ vorliegt, wird das keines seiner Opfer und möglichen Angehörigen als Entschuldigung akzeptieren (soweit sollte das auch irgendwie logisch sein).
Honka wird in seiner selbstzerstörerischen, ausweglosen Tätigkeit als Trinker, Sadist und „Schlappschwanz“ gezeichnet, in der man ihm zu diesem Zeitpunkt begegnet wäre.
Eben dies wird ihm zum Vorwurf gemacht – er habe Honka und auch dessen Opfern keinerlei Würde gelassen. Das zu beurteilen, mag dem Zuschauer überlassen sein. Mir hat dieses radikale und ungeschönte Zeichnen der Ereignisse zugegeben arg zugesetzt, doch macht es den Film gleichermaßen wertvoll.Gelockert wird die Szenerie von einer sehr vagen Nebenhandlung, in der ein junger Mann seine Herzdame zu erobern versucht und glaubt, ihr als Draufgänger imponieren zu müssen. Dies geschieht u.a. bei einem Date im „Goldenen Handschuh“.
Hier hatte Heinz Strunks Buchvorlage wohl einen größeren Nebenplot aufgeboten, der durch das Auftreten dieser beider Figuren immerhin eine Referenz erfährt.„Der goldene Handschuh“ ist nichts für zartbesaitete – nicht, weil das Blut in stömen fließen würde, sondern weil Honka und dessen Morde ungleich schmutzig und ungeschönt in Szene gesetzt werden. Dazu jedwedes Fehlen an Empathie und Sympathie gegenüber dem „vom leben geprügelnden Hund“.
Neben Akin´s Regie ist natürlich noch Jonas Dassler als Honka hervorzuheben. Was er – gleichwohl mit der großartigen Maskenabteilung – zu leisten imstande ist… Hut ab!8,5/10
24. April 2020 um 20:21 #153746Philip K. Dick´s Electric Dreams
10 unabhängig voneinander stehende Episoden aus dem Sci-fi Universum, wie wir es schon von der „Twilight Zone“ oder (eben moderner) bei „Black Mirror“ erleben können.
Der Vergleich zu beiden Serien ist absolut berechtigt, spielt „Electric Dreams“ jedoch nie in der Klasseliga einer Twilight Zone, reicht aber an das Niveau der „Black Mirror“ durchaus heran.
Um bei 10 Folgen dann auch den Eindruck zu hinterlassen, etwas Gutes gesehen zu haben, sollten mal mindestens die Hälfte der Episoden eine Wirkung hinterlassen, der über den Abspann hinaus geht.Dies gelingt dem „Electric Circurs“, zumindest bei mirm nur bei zwei Folgen. Trotz großer Namen in einigen Episoden zieht das Konzept „Böse Zukunft“ nicht. Immerhin: Entgegen weitläufiger Meinung hielt ich hier die dargestellten Personen in einigen Teilen „lebhafter“ als die ständig depressiven Querdenker aus „Black Mirror“.
Das hilft aber auch nur wenig, wenn die Storys wirklich wenig zu liefern haben. Vergleiche ich das mit Episoden aus der klassischen „Twilight Zone“, so hatte man damals in knapp 30 Minuten mehr verblüffendes zu erzählen, als diese langatmigen Episoden hier.
Einzig „Der Pendler“ hätte mit einer abgespeckten Fassung in ähnlicher Form der „Twilight Zone“ angehören können. Dazu noch „der unmögliche Planet“, die mir merkwürdiger Weise trotz der simpelnsten Story aller 10 Episoden nach dem „Pendler“ am besten gefällt.Immerhin – und das empfinde ich tatsächlich als Wohltat – wird hier nicht in jeder Folge ein Chip im Menschen „beworben“.
5/10
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