DerSchweiger

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    Das Leben ist ein Fest

    Die französische Welle in der Sneak setzt sich fort – was nicht jedem Zuschauer zu gefallen mag.

    Max ist seit vielen Jahren Hochzeitsplaner und geht nun langsam auf die berufliche Zielgeraden ein.
    Er ist bemüht, die Wünsche seiner Kunden exakt und mit viel Liebe zum Detail auszuführen. Die Hochzeit, zu der wir ihn in diesem Film begleiten dürfen, wird jedoch überschattet von den vielen Stolperfallen, die auf dem Weg zur Perfektion auftauchen können.
    Diese führen über eine cholerische Assistentin, eine zu platzen drohende Affäre, schwarz arbeitenden Aushilfen, dem talentfreien Ersatz der gebuchten Band und ein Fotograf, der vordergründig als Raubein auffallen mag, zu einem Bräutigam, dem das Arrangement sichtlich missfällt und keinen Zweifel daran lässt, dass nicht die Hochzeit sondern er der Star des Abends ist.
    Lässt sich das drohende Fiasko abwenden?

    Wir werfen hier einen Blick hinter die Kulissen einer teuren und aufwändigen Hochzeitsfeier, erleben ein wenig die Hektik und die ständige Arbeit, die geleistet werden muss und erfahren, dass hier auch nur Menschen mit ihren Sorgen, Problemen und eigenen Arten des Humors stehen.
    Ein Film, der beinahe ohne einen einzigen richtigen Höhepunkt ins Ziel gefahren wird und der keine große Wahl darin lassen wird, ob man ihn mag oder nicht.
    Der eingestreute Humor ist manchmal arg plump, funktioniert hin und wieder jedoch ganz gut – allerdings nicht wirklich, wenn die notorisch arbeitslose Aushilfe die Champagnerflöten bringen soll…

    Jean-Pierre Bacri trägt den Film so souverän und herzensgut, wie seine Figur im Film. Es ist ein Genuss ihm dabei zuzusehen, wie er die Feier wie ein Dirigent zu führen weiß und in vielen aussichtslosen Momenten ein Hintertürchen findet.
    Jean-Paul Rouve gefällt als sich selbst überschätzender Fotograf, dem leider eine Storyline aufgezwungen wird, die doch etwas deplaziert wirkt.
    Beinahe alle anderen Darsteller wissen in ihren Rollen zu gefallen, auch wenn sie mit Ausnahme von Eye Haidara keine sehr große Bedeutung für den Film haben. Hier sehe ich die größte darstellerische Schwäche des Films. Weder Charakter noch Darstellung der Figur können mir gefallen.

    „Das Leben ist ein Fest“ sind viele Szenen, die häufig als ohne roten Faden aneinandergereiht empfunden werden können – doch finden sie alle gegen Ende zu einem Knoten zusammen, der sowohl peinlich wie auch wundervoll in Szene gesetzt wird. Ein Jammer, dass der Trailer diese Szene vorweg nimmt.

    Unter dem Strich bleibt hängen, dass es für eine Komödie recht wenig zu lachen gibt, aber auch wenn die Schenkelklopfer fehlen, weiß Jean-Pierre Bacri den Zuschauer einzufangen und ihn mit auf die Reise zu nehmen.
    Nicht alles erscheint logisch, und das Ende mag dabei vielleicht auch nicht so ganz ins Bild passen.
    Ein Film, der womöglich nicht viele Freunde haben wird, was möglicherweise mit dem Schlingerkurs der Heiterkeit zu tun haben mag. Hätte die Komödie den Weg in die Tragödie gefunden, wäre sie vielleicht etwas intensiver hängen geblieben, so jedoch erinnert man sich an einige schöne Szenen, den ein oder anderen netten Menschen und verabschiedet sich mit der Höflichkeitsfloskel „War nett bei euch, vielleicht sehen wir uns wieder“

    Objektiv eine 5, wenn nicht gar etwas darunter – persönlich aber, weil mir die Rolle des Max sehr gefiel und mir einige Zwischentöne des Films sehr zugesagt haben:
    6,5/10

    #133196
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    Hacksaw Ridge

    Uh, welch Pathos, welch Heldenformung, welch Schwarz/weiß Malerei… und überhaupt: Mel Gibson!
    Ne, das empfand ich gänzlich anders.
    Alleine der Name Mel Gibson hinter Kamera (vor der Kamera empfand ich seine jüngsten Auftritte – vermutlich auch dem Drehbuch geschuldet – als wenig erwähnenswert) lässt mich frohlocken.

    Die Verfilmung des Kampfes um den Hacksaw Ridge aus Perspektive des Soldaten Desmond Doss, der aufgrund religiöser Überzeugung (und Angst vor sich selbst) jegliche Form der Gewalt ablehnt.
    Dabei betrachtet er den Krieg gegen die Japaner spätestens seit Pearl Habor als persönliche Angelegenheit, die es zu klären gälte. Seinem Land möchte er weniger mit dem Ermorden des Feindes, sondern vielmehr mit dem Retten von US Soldaten dienen.
    Im Ausbildungslager wird diese Haltung jedoch wenig euphorisch aufgenommen.

    Andrew Garfield empfand ich als glaubwürdig in seiner Rolle, Teresa Palmer sehr hübsch anzuschauen – alle anderen Nebendarsteller (auch Vince Vaughn, dessen Besetzung wohl auch gewisses Wagnis beinhaltet) machen ihre Sache gut bis sehr gut (Großartig: Hugo Weaving!).

    Die Darstellung der Kämpfe um das Plateau sind äußerst explizit. Man kann Gibson durchaus einen Hang zur Gewaltdarstellung zuschreiben (manche nennen das Gewaltverherrlichend), so wurde mit Jesus und einigen Maya schon in vorherigen Projekten wenig zimperlich umgegangen, für mein persöliches Befinden vielleicht tatsächlich 5 Minuten zu lange projeziert.
    Dass Soldat Doss inmitten dieses Chaos 75 Soldaten unter Einsatz seines Lebens retten konnte, mag dick aufgetragen klingen – Augenzeugen berichten jedoch, er habe tatsächlich 100 Menschen gerettet, insofern ist die Kritik an den Haaren herbeigezogen.
    Störend ist hier aber ohne jeden Zweifel der Score, der dem Zuschauer ohne Pardon in die Ohren treibt, was er nun bitte zu empfinden habe.
    Hier hätte ich Herrn Gibson tatsächlich mehr Fingerspitzengefühl zugetraut und die radikale Kampfdarstellung ohne Begleitmusik erhofft.

    Nun gut, etwas mehr als 2 Stunden Filmvergnügen, die sich Dank glaubhafter Chemie zwischen den Hauptdarstellern im ersten Drittel des Films höchstens seine Längen im Bootcamp hat, wo der Konflikt des Waffenverweigerers Doss mit dem Rest der Kompanie noch beinahe freundschaftsbildend dargestellt wird (ich befürchte, die Wahrheit könnte etwas schmerzhafter für ihn ausgefallen sein).

    Hacksaw Ridge ist nicht der beste Kriegsfilm, zeigt ihn jedoch aus einer recht interessanten Perspektive und verleiht dem Genre eine weitere kleine Facette, bleibt jedoch ein Stück hinter den Erwartungen und Möglichkeiten zurück.
    Dennoch recht unterhaltsam.

    8/10

    #133194
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    Hidden Figures

    Als ich voriges Jahr den Trailer sah dachte ich mir noch, oh – der könnte gut sein.
    Gestern dann gesehen und irgendwie ist mir so gar nichts hängen geblieben.

    Sicher, ein ungemein wichtiges Thema (zudem eines das zeigt, wie rückständig man in Punkto Menschenrechte in den USA vor noch gar nicht allzulanger Zeit war), die jedoch ein bisschen zu dick aufträgt und zudem an mangelnder Emotionalität leidet. Damit meine ich gar nicht mal die Tränendrüse, aber vergleichen wir das mal mit z.B. „The Butler“, dann zeigt sich sehr offensichtlich, wo man noch Aufholbedarf hat.

    Vielleicht waren mir die dargestellen Charaktere einfach zu unbedeudent, als dass ich mögliche Sympathien hätte entwickeln können.
    „Dr. Sheldon Cooper“ zeigt außerdem, was er ohne seine Buddies tatsächlich ist – ein humorloser Egomane. (ja klar, andere Rolle, anderer Charakter [hüstel]…), Kevin Costner überraschend fad und teilnahmslos und bei Kirsten Dunst halte ich für mich fest, dass ich sie nur in einer handvoll Filme für mindestens glaubhaft halten konnte (Melancholia, Virgins Suicide, Spiderman und Vergissmeinnicht – ihre Kinderrollen klammere ich mal aus) – hier zeigt sie ganz offensichtlich, dass sie weder mit dem Thema noch der Rolle etwas am Hut hat.
    Sehr schade eigentlich – oder einfach in einer falschen Stimmung geschaut?

    Zugeben muss ich zudem, dass ich dieses Thema nicht bevorzugt im Film schaue – vielleicht noch als Randnotiz in Filmen/Serien die in jener Ära spielen, allerdings zeigt z.B. „The Butler“, dass man mich mit soetwas tatsächlich aus den Schuhen holen kann!
    Vielleicht bekommt der Film nächstes Jahr noch eine Chance, aber vorerst bleibt es mal bei
    5/10

    #133193
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    The Beauty and the Beast

    Gesehen wurde die Realverfilmung. Hat mich völlig kalt gelassen. Der Hauptgrund: das hölzerne Spiel von Emma Watson. Selten in letzter Zeit so eine schlechte Schauspielerin gesehen.

    Beruhigend, dass es nicht nur mir so geht. Ich bin nicht grundsätzlich gegen sie als Darstellerin, doch ihre jüngeren Auftritte (Colonia Dignidad + The Circle) empfand ich beinahe als Belästigung.
    „Die Schöne und das Biest“ habe ich noch nicht geschaut – zum Glück war meine Frau mit einer Freundin im Kino, da wird der Kelch noch eine Weile an mir vorbeigehen :D

    #133062
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    Star Wars – Episode 8

    Ich möchte hier keine inhaltlichen Spoiler loslassen, aber vielleicht besitzen meine Aussagen ein gewisses Maß an Spoilergehalt -> wer den Film nicht gesehen hat und möglichst Vorurteilsfrei reingehen möchte, möge bitte weiterblättern (wer es ohnehin nicht schon längst tut ;) )

    Gerade meinen Gutschein eingelöst, der bis morgen Gültigkeit besaß und dabei mangels Alternativen „Star Wars“ geschaut.
    Ja, ich bin ein Freund (wenn nicht gar Fan) der alten Trilogie, während mich George Lucas mit Episode 1-3 wieder erdete und ich mit Episode 7 einen guten, wenngleich arg nach alten Mustern gestrickten Reboot der Serie schauen durfte.

    Ich hörte ja viel Schlimmes über den Film (böses Disney, böse Comedy Einlagen, usw…), aber vielleicht half dies, nicht mit allzugroßen Erwartungen reinzugehen (die nach Episode 1-3 + 7 ohnehin nicht die Höchsten waren).
    Gesehen habe ich einen solides Science Fiction Märchen der alten Schule, wenngleich es doch beinahe störend auffällig ist, wie sehr sich Motive und Szenen zur alten Trilogie wiederholen. Ist halt der „Circle of life“… oder nicht?
    Daisy Ridley ist weiterhin schön anzuschauen, Adam Driver nicht mehr so lächerlich wie in Episode 7, Mark Hamill hat irgendwas von einem Hobbit und Carrie Fisher ist Supergranny.
    Sorry, ich weiß – letzter Film vor ihrem Tod etc, etc…. aber soll uns Frau Fisher auf Ewig mit einer solchen Szene in Erinnerung bleiben? Da kann ich ja auch anfangen Marvel zu schauen ;) :D

    Na, aber mal ernsthaft: Star Wars wird keine Oscars gewinnen (so hoffe ich), aber er bietet einige nette Szenenbilder, einige recht konsequente Fortführungen, kupfert aber weiterhin zu sehr an bereits Geschehenen ab und hat zudem einen der schlimmsten „OMG“ Momente diesen Filmjahres (womöglich gar der Schlechteste!) in Petto.
    Dazu wertende Aussagen im Anfangstitel?? Was ist denn hier los?
    Achtung Spoiler!! Immerhin ist hier niemanand irgendjemandes Vater!!

    Die jungen Teenager im Film waren begeistert (war ich seinerzeit von Episode 4-6 auch), was wohl auf ewig die eigentliche Zielgruppe des Weltallmärchens bleiben wird.
    Das nehme ich Star Wars und Disney nicht übel, für z.B. „Fluch der Karibik“ bedarf es ja auch einiges an kindlicher Freude (was ich überhaupt nicht gehässig oder beleidigend meine -> ich freue mich für jeden, der seine Begeisterungsfähigkeit behalten kann), andererseits ist die Fallhöhe bei diesem Titel nicht ganz so hoch.
    Um den Eingangs gewählten Bogen zu Ende zu spannen: Nach Episode I muss in Zukunft arg viel schief laufen, damit man behaupten könne, die Serie sei gegen die Wand gefahren – allerdings erwarte ich auch keinerlei Höhenflüge. Ich begnüge mich mit meiner Freude daran, dass derzeit Charaktere/Darsteller mitwirken, die Spaß machen, angeschaut zu werden. Story, Wendung, Ausblick, Rückblick… der ewige Kreislauf.

    Zum Kritikpunkt der übertriebenen Comedy: Jar Jar Bings vergessen? Sicher sind hier einige offensichtlich blöde Gags am Start, aber keiner davon brachte mich derart zum Ausrasten wie dieser Roger Rabbit auf Crack ;)
    7/10 (weil ich eine Szene konsequent aus der Wertung nehmen möchte!!)

    #133046
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    Commuter

    Für die letzte Sneak des Jahres wurden 5 kleinere Säle zur Verfügung gestellt (Der Atmos-Saal bleibt bis auf Weiteres dem Star Wars Universum überlassen), zudem gesellten sich viele Angestellte des Kinos nach Feierabend in die Runde der Gäste, was auf Großes hoffen ließ.

    Auf „Commuter“ hatte ich im Vorfeld getippt, aufgrund der Nachfrage im Stillen auf „3 Billboards…“ gehofft. (Nun ja, was nicht ist, kann noch werden ;) )

    Michael (Liam Neeson) – Ex Cop und nun Versicherungsmakler – pendelt täglich eine Stunde zur Arbeit und zurück. So weit so gut, hat er doch eine Frau, die ihn liebt und einen Sohn, dessen kommende Collegezeit finanziert werden will.
    Von einem Tag auf den Anderen ist es aber plötzlich anders, denn Michael wird entlassen.
    Auf der Heimfahrt begnet ihm die Namenlose Schöne, die sich als Psychologin ausgibt und ein „kleines Experiment“ mit Michael vorhabe.
    Er, der durch sein tägliches Pendeln alle anderen Pendler zumindest vom Gesicht her kenne, solle den Mitfahrer ausfindig machen, der nicht in den Zug gehöre.
    Der Preis für seine Leistung sind 100.000 Dollar. Ein kleines Schmankerl zum Warmwerden läge in der Bahntoillette. Doch wenn Michael das Geld nehme, gäbe es kein Zurück mehr.

    Der Trailer machte mich zu Beginn sehr neugierig, erhofft man hier einen Thriller nach alter Hitchcock Schule. Das Prügeln und Springen zum Ende des Trailers ließ allerdings auch Schlimmes befürchten… was wird es nun also?

    Die erste Hälfte des Films ist (nach dem kurzen Kennenlernen der Personen, die möglicherweise von Bedeutung sein könnten) recht spannend.
    Das Motiv der Unbekannten bleibt ein wenig unklar (die Person habe etwas, was ihr nicht gehöre), die Spurensuche Michael´s bietet Möglichkeiten zum Knobeln und Spekulieren – zudem macht Liam Neeson in „seiner“ Rolle(hatte er jemals eine Andere?? LOL) nichts verkehrt.
    Dann jedoch überschlagen sich die Ereignisse, was im Grunde noch gar nicht so verkehrt wäre, würde sich daraus nicht das gewohnte Neeson-haut-den-Lukas Franchise entwickeln.
    Urplötzlich ist es mit dem Mitfiebern vorbei, man staunt über wundersame Kräfte und billig inszenierte Bahnunglücke – dann eine Auflösung, die derart plump hingeworfen wird… natürlich darf der erhobene Zeigefinger der Moral und des Anstands nicht fehlen. Wird am Ende vielleicht doch alles wieder gut??

    Ja, man kann „Commuter“ mögen, man muss es aber nicht.
    Liam Neeson macht das, was er mit Ausnahme seines Versuchs des Charakterspiels in „The Secret Man“ eben immer macht.
    Dieses Mal etwas gezügelter, mehr Fäuste als Messer und Knarren, dazu vielleicht der ein oder andere Dialog mehr im Film ;)
    Was für mich an dem Film haften bleibt, ist eigentlich die Enttäuschung über eine vergebene Chance. Warum nicht den Suspense der ersten Hälfte aufrecht erhalten, etwas mehr sinnige Dialoge und gerne auch ein Verwirrspiel… aber doch nicht sowas.
    Ex-Cop gut und schön, aber es soll mir keiner erzählen, ein Versicherungsmakler könne das, worum ihn ein Elitesoldat beneiden würde? Nun gut, es gibt auch Pressefotografen die fliegen können, insofern passt es möglicherweise wieder :D

    Im Grunde solide, das übliche „Es wird sich schon keiner beschweren“ Finale ohne Sinn und Verstand und gewollt bombige Effekte, die sich auf dem CGI Niveau der jüngeren Walking Dead Folgen reduzieren. Wenn man schon darauf abzielt, dann bitte gekonnt. Habe ich aber keine Mittel um es filmreif darzustellen, dann kann das Drehbuch doch auch einen anderen Weg gehen… ach, ich verliere mich wieder.

    … und wenn er nicht gesprungen ist, dann pendelt er noch weiter.
    Dank der ersten Hälfte des Films noch gönnerhafte
    5,5/10

    #132791
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    Voll verschleiert

    Und wieder wartete ein Franzose in der Sneak auf das gespannte Publikum und wusste dieses Mal mit etwas mehr Kurzweil zu unterhalten, als es vorige Woche „Lieber Leben“ gelingen wollte.

    Ich bin kein allzugroßer Freund von Culture-Clash Komödien, wurde aber insbesondere in der jüngeren Vergangenheit durch Filme wie „Welcome to Norway“ und „Monsieur Claude und seine Töchter“ davon verwöhnt.
    Leider scheinen in Frankreich die Uhren der Kommerzialisierung nicht anders zu ticken als hier – was einmal gelingt, wird eben 100 mal geklont, die Leute Lachen schließlich gerne und werden es mögen.

    Armand und Leila sind ein Paar und bekommen beide einen Praktikumsplatz bei der UNO – mit großer Freude wollen sie ihre Reise nach Amerika antreten, als Leilas Bruder Mahmoud aus dem Jemen zurückkehrt.
    Nicht nur äußerlich scheint er sich verändert zu haben, auch seine neu gefundene Identifikation als radikaler Salafist lässt Leila verwundert zruück.
    Mahmoud sieht sich fortan als Familienoberhaupt und untersagt Leila jeglichen Kontakt zu Männern. Als Armand etwas schmerzhaft die Einsicht gewinnt, als Mann keinen Zugang zu Leila finden zu können, übt er sich fortan als voll verschleierte Muslima.
    Diese wird von Mahmoud (nicht ohne persönliche Interessen) herzlichst willkommen geheißen, doch Leila mag diesem „Ganzkörperkondom“ nichts abgewinnen…

    Leider ist damit auch schon die ganze Geschichte erzählt.
    Zwar gibt es heitere Augenblicke, die üblichen „Mann als Frau“ Gags, aber die gewisse Würze, die ich mir erhofft hatte, kommt bloß in den ersten Minuten Films auf.
    Hier friert einem mehrfach das Lächeln im Gesicht ein, als Mahmoud radikalisiert neue Lebens- und Gewohnheitsregeln im Haushalt aufstellt und auch vor körperlichen Konfrontationen nicht zurück schreckt.
    Leider verliert der Film diese Spur der Ernsthaftigkeit (und stiller Bedrohung) sehr bald und wir bekommen Slapsticks um die Ohren gehauen, dass man zwar gerne mitlacht (insbesondere mit Armand´s Eltern – köstlich getroffen und irgendwie heimlicher Höhepunkt des Films), die Verballhornung des Radikalen als Farce dastehen lässt, und weniger mit aufgeklärter Satire hantiert.

    Einige Gags wissen zu zünden, andere fallen beinahe beiläufig im Stillen – etwa dann, wenn Armands Eltern von ihrer Studentenzeit sprechen – und sind damit sogar etwas gehaltvoller, doch leider leider erweicht die Darstellung des Mahmoud alsbald ins Lächerliche, was der Figur und der Geschichte als Ganzes nicht gut tut.
    Als kurzweilige Unterhaltung zwischendurch weiß „Voll verschleiert“ durchaus zu unterhalten, zudem ist er stärker als „Hereinspaziert“, verliert aber durch die fehlende Balance zwischen Ernsthaftigkeit (die in meinen Augen das Thema Radikalismus – egal in welcher Glaubensform) zwangsläufig erfordert und humorvoller oder augenzwinkerischer Entlarfung des weltfremden Gebildes (die Anmerkung lasse ich mir hier nicht nehmen, auch wenn ich jede Glaubensrichtung als solche toleriere und in der Summe auch für notwendig halte… aber lasst uns nicht relgiös/politisch werden ;) ) aufgeheitert wird.
    Schade, dass hier dann doch die Klisches die Überhand gewinnen – dennoch bleibt der Film wohlsam aufgrund des fehlenden Zeigefingers, der solche Spielchen gerne mal den Bach runtergehen lässt.

    Gute Unterhaltung nach einer miesen betrieblichen Weihnachtsfeier, insofern alles gut ;)
    5/10

    #132604
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    Live.Die.Repeat – Edge of Tomorrow

    Kennt ihr das? Da steht das Steel im Regal, aber den Film haste nicht geschaut :D
    Keine Ahnung, warum ich mir hier so lange Zeit gelassen habe – vielleicht war ich der Omnipräsenz von Herrn Cruise müde geworden und hielt mich mit dem Schauen zurück.

    Vorgestern dann im Prime Angebot gesehen und einfach mal eingeschaltet. Lust und Laune schienen zu passen, was konnte also schief gehen?
    Inhaltlich schon grenzwertig (aber wir sind im Sci-Fi Kosmos und da kommt das schon mal vor), wird der Film von einem gut aufgelegtem Tom Cruise getragen, der mich hier daran erinnerte, warum ich ihn früher gerne öfter gesehen habe.
    Der Angriff an Frankreichs Küste ist irgendwie putzig (ja, war da nicht mal was Ähnliches??), mit Schrecken schaue ich mir dann aber die Alien an, die mir beinahe die Lust am Film vermießen.

    Live.Die.Repeat bietet die nunmal gängigen „Und täglich grüßt das Murmeltier“ Szenerien und einiges daran stört mich dann zugegeben doch ein wenig, während andere Momente recht gelungen umgesetzt werden.
    Während Cruise in seinem Streben und Handeln mein Interesse weckt, bleibt Emily Blunt dagegen äußerst blass. Danke für den Verzicht einer Lovestory! – mit ihrer Darstellung zeigt sie jedoch ungeniert, dass der Film neben Tom Cruise keinen zweiten Charakter mit „Leben“ erhalten sollte (oder konnte?)
    Das Finale mitsamt Auflösung ist dann auch beinahe recht albern geartet, aber(!): Dem Film gelingt es über die beinahe gesamte Länge zu unterhalten. Tom Cruise agiert weniger narzisitisch als in seiner Mission Impossible Serie, will jedoch auch nicht verhindern, dass der Fokus einzig auf ihn gelegt wird.
    Die Nebendarsteller sind in Ordnung und der Story kann man auch irgendwie folgen – dazu weiß sie auch zu unterhalten.
    Mit einer guten Story wäre meine Freude über den Film durchaus größer gewesen.
    In der Summe fühlte ich mich gut unterhalten, was wohl daran liegt, dass der Film nicht gänzlich steril erzählt wird (von einer „Seele“ mag ich nicht sprechen, aber man strebt danach).

    Erzählt man jemanden, worum es geht, kann „Edge of Tomorrow“ niemals über 5 Punkte hinauskommen. Tom Cruise aber weiß (mir) zu gefallen, auch ist das Tempo gut gewählt und der Wiederholungsfaktor ab Sterben/Aufwachen ist nicht so nervig wie in anderen Genrevertretern. Dazu mag ich dieses „Ressistance“-Feeling (eine meiner liebsten Gaming-Reihen auf der PS3) in vielen Szenen, wodurch mir das Zuschauen schon etwas leichter fiel.

    6,5/10

    #132601
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    Life

    Schon der Trailer hatte mich zu Kinozeiten ziemlich kalt gelassen. Das beworbene Staraufgebot wusste mich auch nicht zu ködern (unterliegt z.B. die jeweilige Darstellungsfreude von Herrn Reynolds beinahe dem Zufallsprinzip).

    Achtung: Mögliche Spoiler enthalten!
    Die Story ist so einfach, dass im Grunde nur gute Twists oder zumindest darstellerische Leistungen die Szenerie retten könnten. Von beidem gibt es aber eindeutig zu wenig. Gyllenhaal spielt 90% die Nicolas Cage Gedächtnismimik und Reynolds… na ja, es liegt die Vermutung nahe, dass beide aus irgendwelchen (finanziellen) Gründen zur Teilnahme am Projekt genötigt wurden.
    Dann handeln alle teilnehmenden Personen derart hanebüchen, dass man glaubt, sie hätten die Teilnahme an der Mission im Lotto gewonnen. Belebung und Aufzucht eines außerirdischem Lebensobjekts (wenn zugegeben zunächst noch blanker Einzeller) vor Ort, danach werden sämtliche Notfallprotokolle mehrfach über den Haufen geworfen und unser Alien ist an Intelligenz kaum zu schlagen… das hat mit Überlebensinstinkt wahrlich nichts mehr zu tun!
    Oftmals fühlte ich mich in die „Outer Limits“ versetzt. Ich glaube, da gab es (zumindest inhaltlich) eine ähnlich gelagerte Doppelfolge.
    Möglicherweise wollte man die Gunst der Stunde nutzen und durch das schwächelnde „Alien“ Franchise zu Lob und Ehr gelangen, mich hat der Film jedoch völlig emotionslos zurückgelassen.
    Auch der beinahe verzweifelte filmische Aufschrei eines „Wtf“ Endes missglückt in meinen Augen.
    Freuen wir uns auf die Fortsetzung ;)

    Diese Art Film kann funktionieren, wenn sie inhaltlich neu ist oder den Personen Leben einhaucht und der Zuschauer zumindest ein wenig mitfiebern kann. So schaue ich und überlege mir im Stillen die Einkaufsliste für den Folgetag.
    Da bleib ich mit Vorliebe bei Sci-Fi mit wenig Krawums und Gore, dafür jedoch mit Stil und Tiefe („Contact“, „Arrival“, „Moon“ „Gravity“[ja, den mag ich irgendwie ;) ] u.ä.).

    Unter dem Strich für mich ein Film, von dem ich wenig erwartete (weil der Trailer im Grunde schon alles verrät) und von dem ich tatsächlich dennoch enttäuscht wurde. Gibt es leider allzu oft, macht das Gesehene aber nicht besser.
    3,5/10

    #132512
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    11.22.63 8/10

    Eine gute Serie, die nicht alles ausgeschöpft hat, was das Buch geboten hat, aber mitunter tolle und wirklich fesselnde Folgen dabei hatte und auch ein wirklich gutes Ende. Hat Spaß gemacht, jetzt greif ich mir erstmal zum zweiten Mal das Hörbuch.

    Das Ende ist gut? Hört sich toll an. Beim Buch hat es mir nicht gefallen.

    Hm, inwiefern unterscheidet sich das Serienende von dem im Buch? Tatsächlich war ich froh, dass die Serie hier noch mal den Bogen gespannt bekommen hat, auch wenn das HuschHusch der letzten Folge selbstredend nicht mit ca. 200 Seiten eines Romans zu vergleichen ist.

    Angesichts dessen, dass es sich um eine Miniserie handelt, sind die Änderungen bzw. Auslassungen noch OK. Die spannende Passage in Derry habe ich zwar vermisst, aber das hätte der Serie eine Wendung gegeben, die sie in ihrer Kürze nicht vertragen hätte.

    Erhalten habe ich die Erkenntnis, dass man King durchaus verfilmen kann – wobei man inhaltlich immer Verzicht üben muss.

    #132241
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    Lieber Leben

    Dank „Star Wars“ wurde die Sneak in den Keller des Kinopolis verlegt. Es hätte durchaus schlimmer kommen können, etwa durch einen echt miesen Film.
    Es kam nun ein französischer Beitrag, mit der ein französischer Rapper namens Grand Corpse Malade seine Krankengeschichte filmisch verarbeitet.

    Ben – am Beginn zur Blüte seines Lebens – angehender Sportstudent und Basketballspieler in der 3. Liga, erwacht nach einem Unfall im Schwimmbad im Krankenhaus. Diagnose: „inkomplette Tetraplegie“. Er kann seinen linken Zeh, ein wenig die Schulter und mit viel Arbeit Finger und Daumen bewegen. Fortan vegetiert er also gelähmt in einer Rehaklinik, umzingelt von allerhand skuril anmutenden PflegerInnen und Patienten.
    Bald knüpft er Kontakt zu anderen Patienten in seinem Alter. Doch die Hoffnung auf etwas Gutes im Leben will sich nicht einstellen.

    Die erste Hälfte des Films ist beinahe quälend langsam erzählt. Wir lernen zunächst die Perspektive des gelähmten Jungen kennen, erleben seinen Einstieg in die Reha und seine Ängste und Kämpfe, ehe er nach Wochen zum ersten mal wieder aufrecht sitzen kann.
    Mit aufkommender Mobilität im Rollstuhl verlagern sich die Inhalte auf das Totschlagen der Zeit, damit man nicht völlig verblöde – wie ein Kumpel von Ben anmerkt.
    Wir erleben den Alltag der 4 (Teil)Gelähmten und verfolgen ihren Kampf beim Halten einer Gabel oder beim Versuch, das Essen zu salzen.

    Was schnulzig, rührselig, und kitschig daher hätte kommen können, wird ohne große Schnörkel berichtet. Eine aufkeimende Romanze wird alsbald auch sehr kühl im Keim erstickt – ich als Zuschauer bedanke mich für den Fakt.

    „Lieber Leben“ (man bedanke sich beim deutschen Übersetzer -> im Original „Patients“, also Patient oder auch Geduld bringt die Thematik des Films treffend auf den Punkt, während unser deutscher Freund reißerisch einen Kalenderabreisspruch kreeieren möchte), punktet in der ersten Hälfte des Films durch die langsame und isolierte Erzählweise über Ben und seinen Umgang mit der neuen Lebenssituation. Mit zunehmender Integration in den Klinikalltag bekommen wir auch die eine oder andere Platitüde vorgesetzt, aber aufgrund fehlender Betonung kann hierüber gönnerhaft hinweggesehen werden.

    Dennoch ist es kein Film für Zwischendurch. „Patients“ erfodert viel Geduld, man erntet als Zuschauer jedoch eine Ernsthaftigkeit, die einem Teeniedrama selten angelegt wird.
    In Folge kann ich mich zu keinem festen Urteil festlegen. Einerseits ein ziemlicher Brocken, der zuweilen mit etwas nervigen Lyrics und solala HipHop des oben genannten Künstlers bestickt ist, andererseits aber auch erfrischend klar an die Sache herangeht. Ich mag es, wenn dem Zuschauer überlassen wird, ob er nun Mitleid, Sympathie oder sonstwas für die Charaktäre entwickeln möchte, und es nicht zwanghaft vom Regisseur ausgelegt wurde, ihn zu mögen (z.B.).
    (an der Stelle verrate ich es mal: Ich mag Ben nicht)
    Dazu kommt eine finale Szene, die den Tenor des gesamen Films mitnimmt und dem aufmerksamen Zuschauer schön eins mitgibt.

    Irgendwo zwischen 5 und 7,5 ist alles drin ;)

    #132115
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    The Walking Dead – Staffel 8

    „Wäre Negan nicht – hätte ich wohl aufgehört mit der Serie !“ – So unterschiedlich kann man empfinden:
    Seit Negan in Erscheinung getreten ist, hat die Serie ihren (Achtung: Wortwitz!) Biss verloren!
    Der Govenor war noch ein Gegenspieler von Format, hatte seine helle und seine dunkle Seite. Dazu war eine Welt erschaffen, die beeindruckte, die neugierig machte und in der es beinahe jede Woche eine Freude war, hinzuschauen (auch wenn mit Andrea die „falsche“ Kampfamazone von uns ging).

    Nun hatten wir seitdem Terminus (ach, ging das schnell – eigentlich schade), Die Wolves (ja gut, Wölfchen trifft es besser), Oceanside, die Müllhalde und ja, Negan. Inzwischen ist es die dritte Staffel, wobei der Herr in der Sechsten ja vornehmlich als Phantom wahrgenommen wurde… ein Aufmarsch mit Paukenschlag und nun?
    Keine Ahnung, was man an ihm bedrohlich finden kann – immerhin scheint er das Charisma eines „Führers“ haben, welches mir beim Schauen der Serie jedoch gänzlich entzog.
    Damit meine ich: Es gab so viele Themen und Orte, die es wert gewesen wären, erzählt zu werden, die aber in 1-2 Folgen abrasiert wurden. Stattdessen der ewige Eiertanz mit Gottmensch Negan… boah.

    Sei´s drum, es gibt wahrlich Schlimmeres zu bemängeln, als da wäre das ständig wechselnde Verhalten unserer altbekannten Überlebenden. Carol, Daryl, Rick, Morgan – irgendwie muss man sich da jede Folge auf etwas Neues einstellen. Wirkt der eine zunächst Heldenhaft, sitzt er in der nächsten Folge voll Verzweiflung in der Ecke um dann in der nächsten Episode Monologe über Ehre und Zukunft zu trällern…
    Dazu haben wir Maggie, die seit Monaten Schwanger scheint und trotzdem noch kein Bäuchlein hat – ja, die Serie geht oftmals wundersame Wege.

    Jeder Moment, der die Serie in ihrer Welt erschüttern könnte, wird in Folge wie Kaugummi in die Länge gezogen. Will man hier das Drama um aufkeimende Hoffnung und das Wissen, dass es sie nicht geben wird, inszenieren? Sorry, da war man in Staffel 2 (weitläufig lange Zeit als schwächste Staffel beschimpft – für mich eine Sahnestaffel!!) und 3 um Längen vorraus. Unverhoffte Abgänge, Ereignisse, die Konsequenzen mit sich zogen und Folgen, die immer wieder schön anzuschauen waren – wenngleich nicht immer alles so spannend war. Aber man hatte etwas zu erzählen: Ich vermute nunmehr, man weiß nicht, wohin der Zug gehen soll. (Nunja, Kirkman will ja das absolute Ende bereits wissen und arbeitet zielstrebig (hüstel) darauf zu).

    Das Midseasonfinale bringt nun eine Wendung ins Haus, die ich (mit dem Restfunken Hoffnung den ich auf keinen Fall spoilern möchte) als arg Sch**** empfinde. Da wird meine Hoffnung auf eine Neuausrichtung der Serie aber komplett geschrottet… wobei dieser Kniff neben Eugene noch das Stärkste aus Staffel 8 bleibt.
    Traurig eigentlich, wenn man sich vor Augen führt, was man als Zuschauer erleiden musste, dann nähert sich TWD mit Riesenschritten dem arg überschaubaren Niveau von FTWD.
    Einzig Folge 7 versprach urplötzlich die Rückkehr zum ersehnten Niveau – gehalten hat es (meiner Meinung nach) nicht.

    Fehlt ja nur noch das Crossover beider Serien.. wenn ich das richtig verstanden habe, sei das wohl auch schon in Planung (gähn).
    Nun denn, Untote soll man ruhen lassen – insofern gar nicht so schlecht, dass erstmal Pause ist

    3,5/10

    #131891
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    @derschweiger

    Das überrascht mich jetzt richtig. Schmiesst Du doch generell nicht gerade mit Punkten um Dich. Lockt mich aber dennoch bisher nicht ins Kino. Mal sehen, was man noch über den Streifen hört.

    Ja, da hast du recht. Vielleicht würde „John Wick 2“ irgendwann den einen oder anderen Punkt mehr bekommen, „Jumanji“ mit etwas objektiverer Sichtweise 1-2 Punkte weniger… so ein bisschen kommt eben auch das Gefühl während dem Schauen zu Tragen – und natürlich, ob er das macht, was er sol – und das hat Mittwoch bei „Jumanji“ ganz gut gepasst.
    Aber mit einem stimme ich Dir zu: Außerhalb der Sneak hätte mich der Film sicher auch nicht gelockt.

    #131814
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    Jumanji (2017)

    Als ich hörte, dass es eine Neuverfilmung des Titels geben würde, war ich alles andere als amüsiert. Die große Ablehnung wich, als ich hörte, dass es kein Remake werde… nun gut, The Rock ist trotzdem dabei, da muss man eben durch.

    Nun, nach gefühlt 100 Trailern während der letzten Kinowochen, konnte ich mich einer leichten Vorfreude nicht erwehren. Und siehe da: Jumanji funktioniert auch 2017 recht gut.
    Sicher, Robin Williams ist nicht dabei – aber ehrlich gesagt, wird er auch nicht vermisst. Der Cast löst seine Rolle ordentlich bis gut, die Chemie zwischen den Akteuren hat jedoch deutlich Luft nach oben.
    Überraschend und wohltuend empfand ich das beinahe zurückhaltende Spiel von Jack Black. So kann er gerne noch öfter vor der Kamera agieren ;)
    Kevin Hart ist Kevin Hart, und Dwayne Johnson darf sein bei FF angedeutetes komödiantisches Talent präsentieren. (Ja, er hat Komödien gedreht, aber welche davon war denn lustig? ;) )

    Die Story ist simpel und wird in die Welt der Videospiele transportiert.
    4 Teenies, die unterschiedlicher nicht sein können, bekommen aus unterschiedlichen Gründen am selben Nachmittag Nachsitzen aufgebrumt. Dort sollen sie im Keller der Schule Altpapier sortieren etc., bis ihnen eine alte Spielekonsole in die Hände gerät.
    Die Widergeburt des NES und Atari beweißt: Oldschool ist voll im Trend, also wird nicht lange gezögert und das beiliegende Spiel gestartet. Nach der Wahl seines Avatars werden sie unverhofft in das Spiel gezogen um dort die Gestalt ihrer gewählten Spielfigur zu übernehmen.
    Das hierbei schon der erste Lacher wartet, sollte selbstverständlich sein.
    Befreien können sie sich, indem sie das Spiel Jumanji zu Ende spielen – müssen dabei aber die maximale Anzahl an Leben im Auge behalten.

    Erwartet keine Neuerungen, doch die meisten Gags funktionieren gut. Ganz nebenbei gibt es eine Art Oberschurke (nach dem Motto FarCry, jedoch harmlos und mit nahezu null Screentime).
    Dennoch ist Jumanji äußerst kurzweilig und mit einer gewissen Liebe zum Nerd gedreht.
    Warum links und rechts von mir einige Zuschauerinnen einschlafen mussten, konnte sich mir nicht erschließen.
    Jumanji bietet im Grunde das, was man von einer Abenteuer Komödie erwarten darf.
    Eine kleine – wenn auch einen Hauch zu akzentuierte – Hommage an Robin Williams darf nicht fehlen, fügt sich aber schön in den Film ein und stört die Leichtigkeit der Produktion nicht.

    Mängel? Joa, vielleicht wäre die eine oder andere Überraschung im Drehbuch nicht verkehrt gewesen, aber vielleicht fehlt mir auch der notwendige Nerd um mich daran begeistern zu können (Lara Croft kenne ich im Grunde nur vom Namen her). Die Hauptdarsteller agieren erfrischend selbstironisch und wenn Karen Gillan bei Jack Black in die Flirtschule geht, ist das durchaus einen Lacher wert.

    Da es sich um kein Remake handelt, hat Jumanji also durchaus seine Daseinsberechtigung (anders als z.B. Flatliners), und unterhält dabei beinahe auf voller Länge ordentlich bis sehr gut.
    Ihr kennt das vielleicht: Der richtige Film zur richtigen Zeit!

    8/10

    #131656
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    @derschweiger

    Deine Bewertung ist zwar sehr, sehr weit unten angesetzt aber nicht ganz von der Hand zu weisen. Teil 1 hatte eine gewisse Frische und eine einfache aber angemessene Story. Dies fehlte Teil 2. ich wurde zwar unterhalten aber die Qualität reicht nicht um dafür, sehr günstige, 8€ für das Steelbook auszugeben. Bei Teil 1 wurde es seinerzeit jedoch sogar eine FAC.

    Ja, die Bewertung ist schon arg subjektiv, das gebe ich zu :) Da kommt eben auch die Enttäuschung hinzu, dass es nicht annähernd mit Teil 1 konkurrieren kann – und weil ich kein nettes Wort für Teil 2 finden kann, ist mir eine Wertung Jenseits der 3 nicht möglich…

    aber es geht auch anders:

    Babylon Berlin [Staffel 1]

    Nach Folge 1+2 war ich hin und weg von der Serie. Der Hauch von Suspense, der sich anfangs einstellte, konnte zwar im weiteren Verlauf nicht aufrecht erhalten werden, aber dennoch eine beinahe rundum äußerst gelungene Serie, die sich durchaus internationaler Konkurrenz erwehren kann.
    Leider gibt es im hinteren Teil der Staffel einen leichten Hänger und die finale Folge hat mich nicht gänzlich mitnehmen können, aber neu eingeführte Charaktere haben bald mein Interesse geweckt.
    Leonie Benesch, Anton von Lucke und Lars Eidinger seien hier an erster Stelle genannt. Ob ich dagegen einen Benno Fürmann brauche… na ja, ist Ansichtssache, aber er tut der Serie nicht weh, insofern ist alles gut ;)

    Hintenraus ist Babylon Berlin ein guter Krimi mit historischen Ansätzen (Trotzki, Politischer Identitäsverlust in der Weimarer Republik), starken Schauspielern und Szenenbildern die mir eine wahre Freude sind.

    Staffel 2 ist in Lauerstellung, bin sehr gespannt, wie es da noch weiter geht!

    8,5/10

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