DerSchweiger
@derschweiger
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5. Dezember 2017 um 20:40 #131616
Ich war ja auch durchaus guter Dinge, als ich den Film startete – die Bewertungen waren ja beinahe durchweg positiv, aber wie gesagt: es trifft weder meinen Geschmack (so ein bisschen Story + Dialog darf dann doch sein), noch kann ich etwas mit solch deart überzogenen Szenen anfangen. Hier fand ich sogar die Optik als aufgesetzt – wirklich schade.
Möglicherweise bin ich auch derzeit nicht in der Laune für Filme, wobei ich mir meine wöchentliche Sneak nicht nehmen lasse
Ich will ja auch niemanden auf die Füße steigen, sondern gönne es jedem, der Spaß an dem Film haben kann.5. Dezember 2017 um 19:42 #1316111/2 John Wick 2
Ich habe mal geschaut, was ich seinerzeit John Wick an Punkten gab. 8/10, ansprechende Optik und Coolness waren dabei u.a. ausschlaggebend. Hinterher nahm ich bei sinnlos Geballer und Gekloppe diesen Film als Maßstab und ging gegen „Everly“ und „Atomic Blonde“ schon recht harsch in Kritik (die ich jedoch weiterhin aufrecht erhalte).
Nun kam ich dazu, mir „John Wick 2“ anzuschauen. Eine gewisse Vorfreude konnte ich nicht verbergen, war ich doch seit langem bei keinem Actionfilm mehr gut aufgehoben gewesen.
Recht schnell aber die Ernüchterung…
Schon die Eröffnungssequenz ist Fremdschämen pur! Ähnlicher Klamauk wie bei den Expendables, aber da hat ja Stallone auch keinen Hehl draus gemacht, dass es mehr Komödie als ernsthafte Action sein soll.Was John hier abliefern darf ist plumpe B-Action aus den 80ern. Nichts gegen Logiklöcher -kaum ein Film kommt ohne aus – aber da verhällt sich ja jeder Halbtag-Straßenräuber sinnhaftiger als diese Mafiaschurken. Unglaublich, da wird ja beinahe The Raid oder Oldboy in seinem Gekloppe realistisch :/
Gespannt war ich dann noch auf die Motivation, die John Wick zurück ins Killerleben schicken darf… ja meine Herren!! Was spricht denn bitte dagegen, ein Drehbuch zu schreiben, wenn man unbedingt eine Fortsetzung haben will?
Ich weiß nicht, von welchen Filmen ich in jüngster Zeit verwöhnt worden sein soll, aber diese ewige Ideenlosigkeit ist erschreckend!
Dümmliches Gelaber, dass wohl den Killer-Chic verkörpern soll (kaum trägt ein Killer einen Anzug, ist er automatisch halb Gentleman?)… Sorry, das ist nix. Dagegen lobe ich sogar „Atomic Blonde“ in den Himmel, der hatte wenigstens die Idee einer Geschichte (und einen recht guten Soundtrack).Sehr schade, da hatte ich einiges erwartet und doch nichts bekommen.
Ob der Film ab der Hälfte vielleicht doch eine wundersame Wendung bekommt und „gut“ wird, kann ich nunmehr nicht beurteilen… einer der wenigen Filme, die ich nicht zu Ende schaute.
[Vielleicht erwischte ich teil 1 an einem guten Tag für solche Filme, Teil 2 an einem denkbar schlechten… wer weiß]1,5/10
2. Dezember 2017 um 19:15 #131429Daddy´s Home 2
Eine Art Film, die nicht viele Worte benötigt. Entweder man mag Ferrell und Wahlberg, oder man mag sie nicht.
Allerdings: Die zwei harmonieren nicht mehr so gut wie noch in Teil 1, auch ist diese Weihnachtsgeschichte nicht gänzlich rund. Mel Gibson und John Lithgow haben einige nette Szenen, auch gibt es hier und da einen Gag ganz nac meinem Geschmack („27 Grad!!“), das Prinzip aus dem Vorgänger kann jedoch aufgrund der gestiegenen Anzahl an Köchen nicht aufrecht erhalten werden.Für einen netten Sneak Abend genau richtig, und wenn er mal auf Prime erscheint, werde ich ihn nochmal mit meiner Frau schauen, und damit gelingt ihm immerhin schon etwas, was vielen anderen Filmen versagt bleibt

6,5/10
29. November 2017 um 18:30 #131191@derschweiger – Zur Not im eigenen UV Code Thread aufmachen – nicht in meinem
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</noscript>Ah sorry!! Darauf hab ich nicht geachtet
29. November 2017 um 18:25 #131189verschoben
21. November 2017 um 12:46 #130729Bill & Ted´s verrückte Reise durch die Zeit – 8/10
Die Idee, in einer Telefonzelle durch die Zeit zu reisen, ist schon irgendwie originell.Ich nehme mal ganz stark an, dass das (wenigstens) eine Reverenz an „Dr. Who“ sein soll. Den Film hab ich vor ein paar Wochen übrigens erstmals gesehen und fand ihn relativ unterhaltsam, nichts Außergewöhnliches, aber doch gute Unterhaltung.
6/10 ZeitmaschinenLeider nein. Ursprünglich war eine Zeitmaschine in Form eines Autos geplant, dann kam aber Marty McFly damit um die Ecke, also musste etwas „Neues“ her
16. November 2017 um 22:09 #130505Flatliners (2017)
„If you´re happy and you know it, clap your hands!“
Seit einiger Zeit geistert schon der Trailer zu diesem Machwerk im Kino herum und meine Kollegin war froher Hoffnung, dass er es auch mal in die Sneak schaffen würde… ich hatte da irgendwie meine Bedenken.
Nun gut, gestern war es tatsächlich soweit, „heute ist ein guter Tag zu sterben“.Ich bin ein Freund des Originals aus 1990, wohlwissend, dass nicht alles Gold ist, was in meiner Erinnerung glänzt. Dennoch bleibt vor allem der sehr starke Cast in Erinnerung, dazu eine Erzähl- und Herangehensweiße, die Lust auf den Film machte. Charaktäre mit Ecken und Kanten und Spannung.
Man fragt sich, was Niels Arden Oblev geritten hat, eine im Grunde sehr gute Vorlage dermaßen gegen die Wand fahren zu wollen.Eine Kollegin von mir sagte mal, Filme die älter als 20 Jahre sind, seien es nicht wert geschaut zu werden – sie seien schließlich alt. Vielleicht liegt darin des Pudels Kern und die Denke ist weiter verbreitet, als ich befürchtet hatte.
Klar, das Thema ist heute noch spannend, CGI bietet ach-so-tolle Möglichkeiten – ja stellt euch einfach vor, es hätte den 90er Streifen nie gegeben und bestaunt diese Mache!Nein, das funktioniert nicht. Häufig füge ich ein leider hinzu, weil ich als Zuschauer dann doch auch einen gewissen Leidensfaktor durchleben muss… hier verkneife ich es mir, denn zum Glück geht das Prinzip des billigen Klonens nicht auf.
Aalglatte Charaktäre, die nur so ansatzweiße Schuft oder Schurke oder Göre oder möglicherweise MörderIn sind, eine Erzählstruktur, die nicht nur peinlich vorhersehbar, sondern auch noch dümmlich und dämlich in Szene gesetzt wird.
Kiefer Sutherland als Dr. Wolfson (er spielte im Original den angehenden Dr. Wright, der das Streben nach Nahtoderfahrung erst iniziiert hatte) ist höchstens eine nette Randnotiz. Sein Mitwirken im Film hat nichts, aber wirklich gar nichts mit dem Verlauf der Story zu tun.
Auch mangels Ideen hätte man nach der Zusage des Schauspielers ja irgendwie eine Art „30 Jahre danach ist das Interesse daran nicht verloren gegangen“-Film drehen können.
Stattdessen bekommt man vielerlei Szenen beinahe 1:1 nachgestellt. Die sich aneinanderreihenden Jump-scares funktionieren zu keiner Sekunde. Der moralische Zeigefinger zum Ende ist identisch mit dem aus den 90ern (was für mich wohl schon damals zu einem „na ja“ Gefühl geführt hatte), überrascht also entsprechend wenig.War Flatliners 90 noch dunkel, düster und bedrohend, so ist hier alles glatt, gestylt, emotionsarm.
Sicher wird der Film Freunde finden, die hat „Ben Hur (Remake)“ sicher auch, aber ich bleibe dann doch mit der Frage zurück, warum man etwas Gutes ohne dem Wunsch einer inhaltlichen Erweiterung oder veränderten Herangehensweiße der Erzählstruktur derart herzlos auf die Menschheit loslassen will.
Hier bleibt wahrlich nichts in Erinnerung, außer vielleicht der fröhlichen Mitmach-Szene mit oben genannten Zitat (was Oblev vermutlich im Kontrast zu einer schaurigen Szene installieren wollte, um sie bedrohlicher wirken zu lassen #lol#)…Flatliners 2017?… Ich tu mal so, als wäre nichts gewesen
2/109. November 2017 um 16:10 #130187Battle of the sexes – Gegen jede Regel
And the Oscar goes to….
Anfang der 70er Jahre gewinnt Billie Jean King einen Grand Slam der Damen und steigt auf Nr. 1 der Weltrangliste auf. In Punkto Preisgeld liegt sie aber noch Welten hinter denen der Herren.
Der Funktionär Jack Kramer denkt jedoch nicht daran, die Preisgelder anzupassen – schließlich gingen die Zuschauer lediglich wegen der Herrenspiele in die Stadien.
Da hilft nur eins: Billie Jean gründet mit einigen anderen Top-Tennis Spielerinnen eine eigene Turnierrunde, wodurch diese aus dem Tennisverband Kramer´s ausgeschlossen werden.
Sie fordern Respekt und Gleichberechtigung.
Inmitten dieser Forderungen tritt der Spiel- und Wettsüchtige ex-Tennis Star und Wimbledon Sieger Bobby Riggs auf den Plan und fordert die Nr. 1 des Damentennis zu einem ultimativen Duell der Geschlechter.
Dabei tritt er äußerst sexistisch und überheblich auf („Frauen gehören in die Küche oder ins Bett“), die PR Maschine läuft zu seinen Gunsten, bloß Billie Jean hadert und möchte den Zirkus nicht mitmachen.Tennis spielt in diesem Film eher eine untergeordnertere Rolle. Man sieht ein bisschen Training, das legendäre Duell zum Ende des Films wird teils unspektakulär in Szene gesetzt, denn das Augenmerk liegt auf Billie Jean, die mit ihren Mitstreiterinnen klar machen möchte, dass Frauen keine Menschen zweiter Klasse sind.
Angereichert wird das Ganze mit etwas Zerbrechlichkeit beim Chauvie Riggs und das Entdecken der Homosexualität der Protagonistin.
Alles in allem sehr unaufgeregt erzählt, hier und da mit komödiantischen Tönen… ein Film zum Wohlfühlen, wäre bloß die arg nervig gestaltete Affaire Marilyn Barnett etwas sympathischer in Szene gesetzt, ich hätte einen leichteren Einstieg in den Film bekommen.
So entfaltet „Battle of the sexes“ sein erst Potential im Laufe des Films. Ungeachtet des sporthistorischen Wissens der Zuschauer wird jedoch kein Zweifel daran gelassen, wie das Duell zu verlaufen hat.
Das ist in der Tat nicht sehr schlimm, die Darstellung von Steve Carell und Emma Stone ist über jeden Zweifel erhaben.
Ob es für Carell zu einer Oscar-Nominierung langen wird, muss sich zeigen. Er ist in jedem Fall sensationel gecastet und spielt den, nach außen äußerst sexistischen, Ex-Tennis-Star in einer Form, dass es mir eine Freude ist.
Emma Stone stellt Billie Jean beinahe dezent, aber auch mutig, kämpferisch und zugleich verletzlich dar. In meinen Augen kann der Oscar nicht an ihr vorbei gehen! (Meine Einschätzung hierzu trifft allerdings nie den Geschmack Hollywoods – da räume ich tatsächlich Jennifer Lawrence mehr Gewinnchancen ein… )Arg Massentauglich erscheint mir „Battle of the sexes“ zugegeben nicht zu sein – zu wenig Sport für einen Sportfilm, zu wenig Drama für einen Emanzipationsfilm… aber mir machte die Mischung daraus Spaß, wenngleich ich erst nach ca. 20 Minuten richtig im Film war (und Angela Riseborough zu „ignorieren“ wusste)
7,5/10
2. November 2017 um 21:21 #129890Doctor Strange
Ja, ich will es mal kurz halten:
Geht so, ganz ok.
Keine Ahnung, was ich dazu äußern soll – Cumberbatch erneut sehr gut, alle Anderen solala. Über die Effekte und auftauchend- und einstürzenden- und kuddelmuddel-Welten will ich nichts sagen – ich bin kein Freund von übertriebener Effekthascherei.
Dem ersten Teil des Films konnte ich inhaltlich folgen, dann aber viel Gedöns, das links rein und rechts wieder rausgeht.
Größtes Manko: Ich mag Comicverfilmungen in aller Regel nicht – speziell diese Superhelden Filme der neueren Jahre. Sogar Bat- und Spiderman gehen mir inzwischen ziemlich auf den Keks.Irgendwann – ich weiß nicht wann – war ich raus. Der Film endete und ich nahm es zur Kenntnis.
4/102. November 2017 um 17:38 #129879Preacher – Staffel 2
Drei Produzenten im Gespräch:
„Lasst uns mal eine Serie machen. Ich habe gehört, dass ist das neuste große Ding!“
„Klingt gut. Ich dachte aber Comicverfilmungen wären das neuste große Ding!“
„Ich habs! Wir machen eine Serie aus einem Comic!“
„Das klingt toll. Kennt einer eins?“
„Nö.“
„Nö.“
„Ich auch nicht aber einer hat mal was von einem Prediger erzählt und einem Vampir und einer Geheimorganisation. Das soll brutal sein und Titten sieht man auch.“
„Das klingt doch gut. Machen wir.“
„Und Gewalt kommt immer gut. Das reizen wir voll aus. So im Tarantino Stile. Das ist immer cool.“
„Und was machen wir mit den Titten?“
Alle drei:“Nein, dass können wir nicht bringen. Das erlauben die uns nie und HBO spricht nicht mal mit uns.“
Also was liefern diese drei Dummbatzen ab? Eine halbgare, pseudocoole, präpubertäre Kacke, die auch in Staffel zwei nix mit der kongenialen Vorlage zu tun hat. Was soll der Mist mit Arseface in der Hölle? Oder der unnütze Seitstrang mit Cassidys Sohn? Das ist so dämlich. Einzig Star hat mich bewogen die Serie zu Ende zu schauen. Das der gelungen ist, ist aber kein Wunder. Star war im Comic schon gut. Aber im Comic waren das auch alle anderen. Ich weiß nicht wie viele Punkte ich Staffel 1 gegeben habe. Aber sicher zu viele. Staffel zwei ist besser als Staffel 1 aber immer noch nicht gut. Einzug Shannara war noch schlechter als diese Ansammlung sinnfreier Gewalt.4 / 10 Hundekostüme
Ui, Staffel 2 besser als 1? Ob ich die zweite Folge dann doch mal wagen sollte
Im Großen und Ganzen kann ich Deinen Ausführungen folgen – der Dialog zu Beginn gilt wohl leider Gottes auf allzuviele Formate, die stumpf und herzlos (was für mich das allergrößte Manko ist!) auf die Zuschauer losgelassen werden.
Staffel 1 empfand ich als OK, hab es aber (wohl aus mangelnder Kenntnis über die Comicvorlage) nie so richtig kapiert. Folge 1 aus Staffel 2 fand ich schon ziemlich übel und ich hab da die Reißleine gezogen.Slechter ist nur Shannara? Ja, das war wirklich unterirdisch – ich bin mal so frei und werfe noch Ash vs. EvilDead in den Ring
2. November 2017 um 10:10 #129871Happy Deathday
In der „Halloween“ Sneak eigentlich der einzig sinnige Film.
Eine Killer-Komödie in der Humorbildung eines „Scream“, der mitunter Laune macht und für Heiterkeit sorgt, aber dennoch derart hanebüchen ist, dass man nicht länger darüber nachdenken sollte.Tree, eine junge und äußerst unbeliebte Studentin, wacht am Morgen ihres Geburtstags in einem fremden Zimmer auf. Keine Erinnerung an die durchzechte Nacht, Brummschädel und dazu ein Kerl, der in ihren Augen nicht mal den Status „uncool“ tragen dürfte. Wir gewinnen einen kurzen Einblick in ihren Alltag, der sie jede Minute extrem nervt und in der sie keine Gelegenheit auslässt, ihren Unmut auszudrücken.
Man könnte sagen, es läuft!Auf dem Weg zu einer Party wird sie am Abend jedoch von einem maskierten Unbekannten ermordet. Ruckzuck, einfach so.
Ende? Ne, denn täglich grüßt das Murmeltier (mitsamt munterer Selbstbefreiung der Ernsthaftigkeit in der letzten Szene
).
Die junge Tree wacht nach einer durchzechten Nacht in der Bude eines Unbekannten, äußerst uncoolen Kerls auf. War da was?„Happy Deathday“ ist Teeniegemorde in Reinkultur. Wir erleben Tree nun mehrfach im Durchleben ihres letzten Tages, immer wieder etwas ändernd (dem geübten Zuschauer rollen sich bereits bei der Eröffnungsszene die Zehennägel hoch, weil man doch schon weiß, wohin der Zug fahren wird…) um ihrem Mörder zu entkommen und einen neuen Morgen erleben zu dürfen.
Glück und Zufall führen sie zu…..Anfangs fiel das Wort hanebüchen und der Plot bringt außer dem wirklich an den Haaren herbeigezogenem Motiv des Killers nichts Neues. Das will der Film glücklicherweise auch nicht und stellt dem mitunter blutigem Ende Tree´s Tage ein Potpourri an kreierter Situationskomik gegenüber, die – sofern man sich dafür öffnen kann – ein heiteres Zuschauen erlauben.
Ernst nehmen kann man diesen Film zu keiner Sekunde, insofern lohnt Entspannen und Loslassen.Es gibt überaus bessere Killerkomödien (absurd, dass er dem Genre Horror/Thriller angesiedelt ist), aber die Chemie zwischen gebotener Unsinnigkeit und offener Begegnung des Zuschauers war gestern Abend recht gut.
Wer weiß, wie ich den Film zu einem anderen Zeitpunkt empfunden hätte… aber äußerst positiv ist anzumerken, dass „Happy Deathday“ mit einer ordentlichen Brise Selbstironie ins Feld geschickt wird. Anders hätte es der Film nicht ins Finale bringen können – und das (so viel sei verraten), ist wahrlich grottig!5/10
1. November 2017 um 01:55 #129828Blade Runner 2049
Falls wer den Film nicht gesehen mag, möchte ich darauf hinweisen, dass ich versuche nicht zu spoilern, es aber nicht gänzlich vermeiden kann
Wer also noch vor hat, den Film zu schauen, der scrolle bitte weiter…
Nun war es endlich so weit! Ich habe es vermieden, irgend ein Wort über den Film zu lesen, hatte ich doch schon beim Trailer das Gefühl, er würde zu viel verraten.
Nun gut, das tut er glücklicherweise nicht, suggeriert jedoch mehr Tempo und wirft die Befürchtung auf die Frage „Sein oder nicht Sein“ auf.
Ich sah den Film nicht in 3D und auch ohne Atmos (warum unser Kino den Film schon nach der ersten Woche in die Kabuff-Etage des Kinos steckte, erschließt sich mir nicht. Bin zugegeben auch ein Fakjugöthe Verkenner und will nicht wahrhaben, dass dieser Film zwei Säle beanspruchen darf :/ )Das Gute vorweg: Die knapp 170 Minuten fühlen sich nicht derart lange an. Visuell ein äußerst beeindruckendes Werk, für die Höchstwertung hätte man den Gang durch die Wand einsparen sollen.
Selbstredend muss der Film mit Teil 1 verglichen werden, wohl wissend, dass die Bilder damals mit den Möglichkeiten der heutigen Technick sicherlich anders gewirkt hätten…
BR2049 ist weniger dunkel, das Setting ist eng an die Vorlage angelehnt und um einige (teils interessante) Ideen bereichert worden.
Die Filmmusik ist klasse und lässt den Zuschauer in Erinnerung an alte Zeiten schwelgen.
Die Story ist interessant, aber leider nicht sehr innovativ. Der Androidenjunge aus „A.I.“ ist nun also „Erwachsen“ geworden. Ein weiteres Pinnochio-Thema in der Science-Fiction.. schade, da hatte ich zugegeben höhere Erwartungen.Damit sind wir auch beim Schwachpunkt des Films: Die Idee des Films ist in Ordnung. Die Wesen, die wir einst schufen übernehmen nicht bloß unsere Optik sondern erlangen weitere Attribute, die den Mensch bisher als Einzigartig dastehen ließ.
Dass man weiterhin die Blade Runner dazu ansetzt, eben jene Makel auszumerzen und das größtmögliche Schreckensszenario für die Menschheit an sich zu vertünchen und zu verleugnen versucht, kann ich nachvollziehen.
Aber doch: für 3 Stunden ist das arg dünnes Eis, dazu pseudo-militante Klone, die eben jene Erkenntnis für ihre Zwecke gewinnen wollen…BR2049 besitzt kein Alleinstellungsmerkmal, reiht sich aber sehr gut in große Science-Fiction Werke der Filmgeschichte ein. Zum ganz großen Wurf fehlt aber der richtige Clou.
Die wohl größte Frage seit Teil 1 bleibt weiterhin unbeantwortet (zumindest in Worten), aber es besteht eine stärkere Tendenz in der Vermutung hinter Deckards Existenz (ist er Mensch oder Replikant?).
Der Film möchte diese Frage aber allerhöchstens am Rande aufrollen. Die Nichtauflösung ist hier weniger dramatisch als im Vorgänger.Alles in allem ein sehr schöner, langsam erzählter Science-Fiction Film. Ich hätte mir gewünscht, er würde gänzlich ohne Action auskommen, das tut er jedoch nicht. Die gewaltsamen Aufeinandertreffen sind aufgrund ihrer Offensichtlichkeit weniger packend als im Ursprung, als man im Grunde davon ausging, Deckard ist ein Mensch und misst sich mit Replikanten.
Hinzu kommt, dass der Film exakt eine Szene zu lang ist. Ja sicher, diese Szene besitzt Bedeutung hinsichtlich der „Unfähigkeit“ alter Replikantenmodelle, aber nein… da würde der Film doch wieder einen Schlenker dahin machen, wo er doch eigentlich nicht hinwollte.Zum Fazit: Mir fehlt hier ein wenig die Reibung. Damit meine ich gar nicht mal einen Bösewicht (der hier eher Mitleiderregend dargestellt wird… man vergleiche ihn mit dem großartigen Rutger Hauer!!). Mensch vs. Schöpfung ist nicht länger das Thema. Der Mensch hat resigniert, Hoffnung existiert nur für „andere“.
Eine Lovestory, die der von „Her“ gleicht und Fragen, die mir hin und wieder zu offensichtlich beantwortet werden.Versteht mich nicht falsch: Ich finden den Film großartig. Er ist visuell und akkustisch beeindruckend, das darstellende Spiel ist in den meisten Szenen sehr gut… aber hier fehlt der Kick.
BR2049 verbeugt sich vor seinem Vorgänger, hat aber auch gleichzeitig Angst, ebenso wichtig zu werden wie Teil 1.
Vielleicht ist das der größte Makel… oder aber der geniale Wurf, wenn man davon ausgeht, dass keine Kopie derart vollkommen sein kann, wie das Original? (In diesem Sinne würde ich mich verneigen!)Zu lang? Mitnichten!
Zu langsam? Nein, genau richtig!
Spannend? Ja, das ist er….8/10
26. Oktober 2017 um 17:56 #129611Patti Cake$ – Queen of Rap
Ja ja, wenn der gute Nils in der Gießener Sneak glaubt, spoilern zu müssen…. „in einem Saal läuft Fak ju 3 und im Anderen Saw XXIV (mehr oder weniger)“… meine Stimmung war plötzlich gen null.
Es wurde „Pattie Cakes“ und ich bin, ehrlich gesagt, gar nicht sicher, was ich da gesehen habe.
Ist es ein Drama? Satire? Komödie? Szenenportrait?… puh, egal was: es ist gruselig.Patricia Dombrowski (wenig liebevoll in der Rap-Szene „Dumbo“ genannt) liebt und lebt den Rap. Nicht den seichten, kuscheligen HipHop, sondern den beleidigenden und respektlosen Gangsta-Rap.
Dass sie dabei absolut nicht in das Rollenbild der „Bitch“ passt, erschwert es ihr, den erhofften Respekt zu erhalten.
Gemeinsam mit ihrer Mutter und Großmutter lebt sie in einer kleine Bude. Sie wissen nicht wo sie Geld herbekommen sollen und zu allem Überfluss ist Oma schwerst krank und das nötige Geld für die Behandlung fehlt an allen Ecken und Enden.
Weil es das Leben mit allen drei nicht sehr gut zu meinen scheint, ist die Mutter nebst Alkoholproblem noch depressiv. Tochter Pat begegnet ihrer Umwelt mit Sarkasmus und großer Klappe.Ihr großer Traum ist es, in den Olymp des Rap aufzusteigen, bzw. einen Beitrag zur Szene beisteuern zu können. So gibt es Versuche zur Demoaufnahme im Drogenkeller, Tracksessions in einer Bruchhütte im Wald und plötzlich bekommt sie die Gelegenheit, ihrem großen Idol OZ zu begegnen. Wird er ihr „Talent“ erkennen und fördern können?
Der Film beginnt höchst surreal, dann extremst ungeschönt real (die rappende Pat mit Pu**y Content im Bad und sonstigen genital Metaphern auf der Toilette sitzend), dann wieder ins Reich der Phantasie abdriftend.
„8 Mile“ lässt grüßen, doch damals meinte es Slim Shady äußerst ernst, wollte seinen Aufstieg in ein, für weiße Jungs im Grunde „verbotenes“, Gebiet schildern.
Es war nicht Oscarverdächtig, aber es war ein solider Film.
Patty Cakes teilt in erster Linie zu keiner Zeit meinen Nerv für Musik (wobei ich auch Alben von Wu-Tang, Cypress Hill und Konsorten im Regal habe), zudem zeigt sie sich in Battles arg talentfrei (so stelle ich mir die langweilige Form des Poetry-Slam vor), was mir das ständige Gelaber über ihr überirdisches Talent völlig sinnfrei erscheinen ließ. Inhaltlich kann ich den Texten ohnehin nicht folgen. Beleidigungen, Erniedrigungen und möglichst viele Worte für den Genitalbereich des „Gegners“ zu texten ist nicht unbedingt meine Welt.
Nun gut, das gehört wohl zur Szene und ist dementsprechend als „true“ zu bewerten.Gemeinsam mit ihrem etwas talentiertere Freund Jheri und dem krassen Außenseiter („Ihr seid alle Schafe – wacht auf, wacht auf, wacht auf, wacht auf….“ —gähn—-) Basterd soll eine krasse Combo geschaffen werden, die den Untergrund des Kaffs aufrütteln soll.
Dies alles geschieht in einer Form der Filmunterhaltung, die ich nicht so richtig verstehe. Während ich die Attitüde eines „Captain Fantastic“ nicht teilen, aber verstehen kann, fehlt es mir bei Patty Cakes vollends zum Durchblick.
Wenn ein Teil der Geschichte ernst erzählt wird, kommt als nächstes eine plump-dämlich-komödiantisch wirkende Situation um die Ecke, gefolgt von einem vermeintlich dramatischen Schlag in die Magengrube.Das Interessanteste am Film ist dabei die Geschichte um die depressive Mutter, die betrunken in einer schmutzigen Bar singt, grölt, sich auf der Theke räkelt und am Ende vom Abend mit einem möglichst fremden Mann im Bett landet.
„Gönnst du mir kein Glück?“, fragt sie Patty bei einer der vielen Auseinandersetzungen. Nein, Glück gönnt hier niemand jemanden – mit Außnahme von Jheri vielleicht noch, der keine Kosten und Mühen scheut, um den gemeinsamen Traum eines Tapes erfüllen zu lassen.
Inhaltlich schrecklich belangloses „Vom Tellerwäscher zum Millionär (??)“ Drehbuch, abstrakte Szenerien inmitten derber und schmutziger Umgebung (hierfür einen Pluspunkt. Die Hoffnungslosigkeit der Bewohner des „vergessenen“ Nestes ist gut eingefangen), dämliche, groteske und penetrant nervige Szenerien geben sich hier die Hand.Vielleicht ein Film für HipHop Chicks und Bitches, die einen ähnlichen Traum verfolgen und Patty in jeder Sekunde folgen können… vielleicht auf für krasse Checker, die mal „fett“ über Dumbo lachen wollen…
ich finde keine Worte.
Bridget Everett wird für ihre Rolle als eine der stärksten Frauen im Kino des Jahres 2017 genannt… vielleicht als eine der Mutigsten (den Mut, sich derart bloßzustellen muss man mal haben). Ohrwurmfreier Rap-Up Streifen, der jedoch an zwei, drei Stellen durchaus Hinseh-Charakter hat (Das Drama um Mutter und auch Siddharth Dhananjay als Jheri erscheinen sympathisch und authentisch)Mitfiebern? Mitnichten!
2,5/1025. Oktober 2017 um 17:06 #129571The Walking Dead S08/E01
Mehr zufällig als gewollt (Werbung sei Dank) sah ich am Montag den Start der achten Staffel.
Besser als der Start in Staffel 7 war es, aber dennoch fehlte mir der Moment, der mich wieder abholt.
Hinzu kommen einige Zukunftssequenzen, die teils übel in Szene gesetzt sind (was uns aber hoffentlich umso deutlicher machen soll, dass es sich um einen reinen Traum handelt). Entweder oder, Himmel oder Hölle… was wird es werden?Effekthascherei darf hier natürlich nicht fehlen und die Wiedergeburt des Ach-so-coolen Daryl wird genüßlich zelebriert. Nein, ich muss nicht alles gut finden -> auch wenn die Serie lange Zeit eine meiner Liebsten war.
Rick hat derzeit wieder eine Phase, in der er erträglich erscheint und der Gruppe hoffentlich wieder einen Mehrwert bieten kann. Maggie.. na ja, ein großer Freund ihrer Rolle war ich nie, hier entwickelt sie aber fast einen Lori-nervt-Faktor.Besonders schön fand ich jedoch, dass es keine Haudrauf und Kopfzubrei Episode wurde. Trotz aller gekünstelter Dramatik (so richtig Spannung bringen die Serienschreiber schon seit langer Zeit nicht mehr in die Serie) liegt der Fokus doch auch auf dem Zusammenspiel der Charaktäre. Ich werde auch nach dieser Folge das Gefühl nicht los, dass Carl bald eine tragende Rolle im WD Universum einnehmen wird. Nach Staffel 1+2 kaum vorzustellen, aber heute würde ich diese Entwicklung feiern.
Die Hex´ ist nicht tot und wird wohl auch so bald nicht sterben. Neegan, der Priester, tausend Walker und die Frau von der Müllhalde, die plötzlich Dreiwortsätze formuliert.
Zwar versäumt man hier, einiges an Balast von Bord zu werfen, dass die Gruppe um Rick jedoch noch weiter ausgedünnt werden wird, sollte sicher wie das Amen in der Kirche sein.
Wie zu Beginn einer jeden Staffel darf gewettet werden, wen es in den nächsten Episoden erwischen wird. Meine Wunschkandidaten werden es wohl nicht, aber ich hoffe, dass es mit dem Keulenschwinger bald vorbei sein wird (man, wie der nervt!)Weitherin um Längen besser als TWD, allerdings schleichen sich von Folge zu Folge mehr „Was – ehrlich??“ Momente ein, die die Serie eigentlich nicht nötig haben sollte.
Da wünscht man sich tatsächlich die stillen Dramen im Leben auf der Straße – weiter auf der Suche nach einer neuen Heimat – herbei. Vielleicht entfacht ja doch bald der schwelende Konflikt zwischen Vater und Sohn…. die Hoffnung stirbt zuletzt.5/10
25. Oktober 2017 um 16:37 #129569Babylon Berlin S01/E01+02
Ich muss zugeben, ich bin mit ein wenig Magengrummel an die erste Folge herangegangen. Deutsche TV-Events stehen bei mir nicht unbedingt im Ruf, gute Unterhaltung zu sein.
Was mich jedoch ohne großes Zögern auf „play“ drücken ließ: Kein Schweiger, kein Schweighöfer, kein Liefers, kein Rohde, keine Neldel, keine Herfurth, keine Berben, keine Makatsch (ja gut, hier eigentlich ein wenig schade)… hach, es könnte doch immer so schön sein!Stattdessen sehen wir Volker Bruch und Liv Lisa Fries in tragenden Rollen. Schön anzusehen, authentisch und unverbraucht. Mut zum Schmutz, Ekel und ungeschminkter Wahrheit. Dazu Severija Janusauskaite, die als „Dietrich Double“ eine großartige Szene hat.
Komissar Rath wird aus Köln nach Berlin geschickt, um dort einen Erpressungsfall zu lösen, der einige politische Brisanz inne hat. Gemeinsam mit seinem Berliner Kollegen Wolter startet er die Ermittlungen. Sein kriegsbedingtes Trauma wird mit Morphium betäubt, was er nach einem Zwischenfall vor der Gelegenheitshure Charlotte, die tagsüber im Polizeirevier Archivierungsarbeiten übernimmt, nicht lange verheimlichen kann. Eine (möglicherweise) folgenschwere erste Begegnung im Flur des Reviers deutet ein späteres Zusammeentreffen an, lässt aber in den ersten zwei Folgen noch keine „Wahrheiten“ folgen.
Optisch ein leckerbissen, darstellerisch auf der Höhe und inhaltlich muss man sich (Wunder gibt es doch!!) vor internationen Formaten nicht verstecken.
Crime, Suspense, Sex (derbe, zügellos aber auch nicht Mittel zum Zweck), Korruption, dazu ein arg undeutsches Instrument, die Protagonisten nicht als strahlende Wunderwesen in einer Welt voll Zorn und Ungerechtigkeit wirken zu lassen. Angereichert wird das Bild der Weimarer Republik mit einer Anti-Staliistischen Bewegung (fiel der Name Trotzki?), deren Arme nach Berlin reichen und (soweit noch unbekannt), hier ihren Teil in der Geschichte erzählen werden.Dass das Auflösen des Erpressungsfalls kein leichtes Unterfangen werden könnte, lässt sich bald vermuten – wohin man den Zuschauer letztlich auf die Reise nehmen möchte, bleibt dank langsamer und doch intensiver Erzählweise noch ein wenig im Unklaren (klar, man hat Vermutungen…).
Eine Serie, die so undeutsch geschrieben und umgesetzt wird, dass es beim Zuschauen eine wahre Freude ist!
Hinzu kommen frische, teils unverbrauchte Gesichter und der fehlende Fokus auf DEN/DIE Hauptfigur der Serie.
Klar, das mag dem einen oder anderen fehlen – mancherorts wird geschrieben, dass die Serie den Zuschauer emotional nicht abholen kann -> das kann sein. Würde Rath oder Charlotte in Folge drei sterben, wäre es mir schnurz, die Story, die Bilder und die Charaktäre sind zu vielzählig und teils erstaunlich detailiert, dass es auch ohne einen von beiden gut weitergehen könnte.Hier wird kein neues Serienformat erfunden, auch Filme und Serien zu Zeiten der Weimarer Republik gibt es zu Hauf, und doch sticht „Babylon Berlin“ aus dem Brei einheitlich formatierter Serien“hits“ der jüngeren Vergangenheit heraus, weil es eben jene Rezepte konterkariert und den Schmutz und das Erwachen des Verruchten zu jener Zeit nicht bloß anhand von Gebäuden und dunklen Gassen einzufangen wagt, sondern die Darsteller eben jene Szenarien erleben lässt.
Möglicherweise begünstigt mein grundsätzliches Interesse an jener Zeit mein Sehvergnügen, vielleicht feiere ich die Serie auch übergebühr, weil mich die deutsche TV und Kinolandschaft (mit wenigen Ausnahmen) mehr zornig als gleichgültig zurücklässt, aber die Serie ist durchaus einen Blick wert.
Lange nicht eine solche Vorfreude auf die nächste Folge gehabt (und nein, Walking Dead bildet hier wahrlich keine Ausnahme mehr
).8,5 (oder 9?)/ 10
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