DerSchweiger
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26. Mai 2023 um 15:09 #234050
The Last of us [Staffel 1]
Das Spiel war eines der Besten, das ich spielen wollte (Ich bin eher Fraktion Wolfenstein-Bolzer und weniger Open-World-Entdecker), nachdem ich anfangs zugegeben etwas skeptisch an die Sache rangegangen war.
Natürlich weiß ich nicht mehr alle Szenen auswendig, aber viele Momente haben sich mir eingeprägt.Nach der Mitteilung, dass sich HBO des Games annimmt und daraus eine Serie macht, war ich weder gehypt noch abgestoßen.
Gucken wir doch einfach mal.
Nun, das ist inzwischen geschehen.
Trailer wollte ich vorher nicht sehen, aber man kam ja nicht umhin, das Eine oder Andere über die Serie gehört zu haben.Dass Ellie nicht Ellie ist, macht mich nicht fertig. Im Gegenteil: In den ersten Folgen war Bella Ramsey für mich so was wie der Hingucker der Serie. Pedro Pascal als Joel ist wie gemalt – großartig gecastet.
Die ersten zwei Folgen sind es, die wirklich hängen bleiben. Schönes Worldbuilding, Mitnehmen der Charaktäre und die Beziehung zwischen Joel und Ellie ist plausibel geschrieben.
Für Folge 1+2 würde ich beinahe die Höchstnote geben. Das CGI sieht gut aus und nicht so dahingerotzt wie in manch anderer Serie, die die Apokalypse beschreibt, der Score ist toll, der Soundtrack schön, mir aber tatsächlich schon ein wenig zu aufgesetzt.
Ausbruch der Seuche, die Clicker, die Kulisse – sehr gut!Mit Folge drei kommt ein Bruch in die Geschichte. Ich war nie ein Freund von Rückblenden-Folgen und die hier zeigt mir wieder mal, warum ich es einfach nicht mag.
Ich habe nichts gegen den Plot an sich und ich würde sie in einer Serie wie „Modern love“ mögen können, aber hier reißt der – für die Serie ordentlich nebensächlicher – Plot ein großes Loch in die Erzählung und die Welt, die wir vorsichtig beschnuppern konnten.Leider findet „Last of us“ dann nicht mehr zu anfänglicher Stärke zurück. Natürlich war es im Game auch so, dass man nicht nur gegen Clicker antreten musste, sondern auch gegen verschiedene Menschengruppen.
Das darf nicht fehlen, aber das Ignorieren der Infizierten fortan ist für mich dann doch sehr überraschend.
„Gibt es hier draußen keine Clicker?“ – „Nein, hierhin verirren die sich nicht.“
„Gibt es hier drinnen keine Clicker?“ – „Nein, hier wurde aufgeräumt“
Ach je… hat der Autorenstreik schon hier zarte Blüten getrieben?
OK, im Finale von Folge 5(?) dürfen die dann doch noch mal ihr Unwesen treiben – das hier allerdings schlimme CGI Baumtrollwesen verabschiedet sich dann glücklicherweise schnell.Um nun zwei gefährliche Gruppen einzuführen (ab Folge 4) nimmt man sich auch ertaunlich wenig Zeit, diese a) zu etablieren und b) eine spannungsvolle Atmosphäre der Gefahr zu erzeugen.
Das alles macht „Last of us“ nicht schlecht, aber leider auch nicht so gut, wie es hätte sein können.
Es bleibt festzuhalten, dass es in Reihen wirklich schlechter Game-Verfilmungen hier eine seltene Sternstunde gegeben hat.Vorfreude auf Staffel 2? Ehrlich gesagt nicht, für mich ist die Serie gut zu Ende erzählt.
Allerdings muss ich auch anmerken, dass ich Teil 2 des Games auch nicht gespielt habe (nicht, weil die zuteil vernichtenden Kritiken mich abgeschreckt hätten, sondern weil mir schlicht die Zeit dazu fehlt).
Insofern: Eine schöne Woche mit einer Serie, die mich anfangs sehr, danach gut mitgenommen hat.7,5/10
16. April 2023 um 20:54 #233298Vielen Dank für die Info. Ja, der Film klingt sehr ähnlich, aber ich hatte einen anderen Film in Erinnerung.
Nach kurzer Suche hier das Ergebnis:„Spurlos verschwunden“ aus 1988.
„Spurlos“ aus 1993 ist das amerikanische Remake, bei dem das Ende freundlicher gestaltet wurde.Tatsächlich ist es diese Art der Geschichte, die den Zuschauer mitleiden lässt. Insbesondere das Ende vom Original hat wenig versöhnliches. Ist viele Jahre her, dass ich den Film gesehen habe, aber die Erinnerung bleibt.
Sei´s drum. „Chase“ ließ sich ja zügig weggucken, insofern alles gut
14. April 2023 um 19:16 #233225Dungeons & Dragons – Ehre unter Dieben
Ein „simpler“ Diebstahl aus ehrenwerten Gründen geht schief. Edgin und Holga kommen ins Gefängnis, ihr Partner Forge entkommt.
Zum Glück verspricht er, sich um Edgins Tochter zu kümmern.
Als die Beiden aus dem Gefängnis fliehen, müssen sie feststellen, dass Forge ganz eigene Pläne hatte. Um Edgins Tochter zurück zu gewinnen, müssen die Helden ein verzaubertes Artefakt auffindig machen.
Na, wenn das so gut läuft, wie der vergeigte Diebstahl…..Nachdem ich mit meiner jüngeren Tochter den „gestiefelten Kater“ schauen durfte, lud ich meine ältere Tochter in diesen Film ein. Das sehr gute vorweg: Sie mochte den Film sehr
Tatsächlich macht „Dungeons and Dragons“ sehr sehr viel richtig. Den ganzen Film über spürt man eine gelöste Heiterkeit, obwohl die Schurken in ihren bösen Momenten auch richtig böse sein dürfen. Toll!
Der Cast passt wie die Faust aufs Auge, fast sämtliche tragenden Rollen sind überragend besetzt. Bloß mit der Tochter wurde ich nicht völlig warm.
Die Story ist klar erzählt, etwas gaga (ist ja Fantasy, da muss das sein) und läuft im Grunde wie jedes andere Heldenepos.
Dass es hier aber zu keiner Langeweile kommt, ist den schönen Bildern, den Darstellern und dem Witz zu verdanken, der sich aber nie über die Story erhebt.
Jede Figur bekommt ihren Raum und erfüllt sie ohne allzu aufringlicher Theatralik.Die Landschaften und der Szenenaufbau bedient sich den Größen des Genres, zitiert sie gekonnt und schafft dennoch eine ganz eigene Welt.
Schon lange hat mich kein Film so erheitert und gefesselt.
Weil ich mich im Fantasy Genre nicht so sehr auskenne (obwohl ich als Teenie bevorzugt Fantasy Romane gelesen habe), fehlen mir natürlich Vergleichwerte.
Bei jüngerer Betrachtung des „Hobbit“, der es ja auch mit Humor versucht, halte ich „Dungeons and Dragons“ aber doch für einen Top Vertreter des lockeren Fantasyfilms. (Ein Vergleich zu Conan wäre unpassend).
Ich schließe mich also meiner Tochter an und hebe grinsend einen Daumen nach oben.
Ganz toll – gerne wieder!8,5/10
14. April 2023 um 18:50 #233223Chase (Nichts hält ihn auf)
Ein Paar in der Ehekrise fährt zu ihren Eltern, damit sie sich eine Auszeit nehmen kann.
Kurz vor dem Ziel möchte er schnell tanken. Kein Problem: Tank voll, Frau weg.Du Suche nach ihr gestaltet sich teils dramatisch, teils actiongeladen und dabei stets over the top!
Gerard Buttler gibt sich augenscheinlich Mühe, den Film emotional zu tragen – laut Drehbuch und Talent/Motivation sind die übrigen Figuren dazu jedenfalls nicht in der Lage.
Dass er dabei selbst unter Verdacht gerät, seine Frau „entsorgt“ zu haben, gibt dem Film eine gewisse Wüzre. Allerdings erreicht er nie einen wirklichen Spannungspunkt. Man schaut eben zu, wie Buttler sich durch die Gegend brüllt, heult, prügelt oder ballert – gefragt wird immer erst hinterher.Tatsächlich glaubte ich, eine ähnliche Story schon mal gesehen (oder davon gehört?) zu haben. Außer der Prämisse ist da aber nichts Vergleichbares zu sehen.
Im Grunde ein typischer Sonntagsfilm. Tut niemanden weh, langt aber auch nicht für höhere Erwartungen.5/10
5. April 2023 um 17:40 #233038Smile
Die Psychologin Rose arbeitet Tag und Nacht in einer Notaufnahme. Das Gehalt ist nicht optimal, aber zum Glück verdient ihnr Verlobter genug, um sie bei gesellschaftlichen Anlässen „gut“ aussehen zu lassen.
Zum Ende einer üblichen 12 Stunden Schicht erreicht sie eine junge Patientin, die aufgelöst vor Angst um Hilfe bittet.
Es ist der Anfang einer schaurigen Reise, bei der lächelnde Menschen Unheil versprechen…Ich hörte ja dies und das über den Film. Einige fanden ihn großartig, einen modernen Klassiker, der die Grenzen des Genre neu auslote.
Andere hingegen sprechen von Murks und Langeweile. Ja, was denn nun?Vorweg: „Smile“ setzt keine neuen Maßstäbe, noch weniger werden Grenzen ausgelotet. Die Machart ähnelt häufig einem wirklichen „modernen Klassiker“ – It follows.
Aber das ist grundsätzlich nichts schlechtes. Der Anfang des Films macht sehr vieles richtig. Die Atmosphäre passt, die Kamera, der Ton und die Prämisse bieten ein sehr gutes Fundament für den weiteren Verlauf.
Es entstehen clever anmutende Szenen, in denen der Film einige schöne Wendungen hätte nehmen können.Hier kommen wir zum Aber: Leider steuert „Smile“ mit großer Präzision einige Klischees des Genres an, die es für den Film wahrlich nicht gebraucht hätte.
Dazu kommt das aufdringlich plazierte Trauma von Rose. Gleich zu Beginn weiß man als Zuschauer, dass man sich besser nicht von ihr behandeln lassen sollte. Zittrig und fahrig steuert sie durch den Alltag und nutzt während den Therapiestunden Standartgefasel von sich. OK, den obligatorischen mittellosen Patienten, der in so einer Klinik doch nichts zu suchen habe, wird ohne zu zögern geholfen. Der Chef gratuliert artig zu diesem ständigen Bruch der Hausregeln.Während des gesamten Films ist mir nicht ein Charakter positiv aufgefallen. Das kann durchaus gut sein, in einem Film, in dem man aber am besten den Zuschauer emotional an die Hauptfigur bindet um „Grusel“ erzeugen zu können, ist eher kontraproduktiv.
So hätten dann auch bloß gute Ideen und Wendungen geholfen, den positiven Start in ein gutes Ende zu verwandeln.Aber mit zunehmender Dauer wird „Smile“ beliebiger und vorhesehbar. Wobei: Einige „Details“ sind in Wort und Bild so sehr in den Vordergrund gepresst, dass es keinen Grund zur Überraschung geben wird.
Bereits beim ersten Gespräch mit Rose und ihrer Schwester wird klar, wo der Film endet – das ist sehr schade.Immerhin wird das Gestammel und Gezitter von Rose mit Dauer des Films plausibler und erhält schauspielerisch eine würdige Präsentation. Links und rechts von ihr weiß aber wahrlich niemand zu gefallen, bzw Sympathien zu wecken.
Wer von „Smile“ ein Meisterwerk erwartet, der dürfte rasch enttäuscht werden (es sei denn, man ist als Zuschauer erst am Beginn einer Horrorkarriere).
Üble Klischees und das übliche 1+1 des Horrors verhindern, dass „Smile“ nicht in die Spitze der bemerkenswerten Horrorfilmee eintreten wird.
Dennoch lässt er sich gut wegschauen.6/10
19. März 2023 um 15:32 #232634Der Gesang der Flusskrebse
entält Spuren von Spoilern
Kya wächst in den Sümpfen North Carolinas auf, abgeschieden vom nächstgelegen Städtchen. Die Mutter versucht, die Familie mit Liebe zusammenzuhalten, doch der vom Krieg traumatisierte Vater wacht mit strenger Hand. Nach und nach reißen alle Familienmitglieder aus, bis nur noch Kya bei ihrem Vater bleibt. Als dieser dann auch verschwindet, wächst sie alleine in den Sümpfen auf.
Als dort einige Jahre später eine Leiche entdeckt wird, ist allen klar, dass diese merkwürdige Außenseiterin die Mörderin ist….Um es mal vorweg zu nehmen: Die Begründung „Sie lebt im Sumpf, also ist sie die Mörderin“ habe ich nicht nachvollziehen können, auch wenn wir uns im Amerika der 60er Jahre befinden und das Leben von Toleranz womöglich nicht ganz so ausgeprägt war wie es heute ist.
Der Krimi-Aspekt des Films ist ohnehin fad, einfallslos und uninspiriert dahingerotzt.
Im Grunde ist von Minute eins an klar, wie der Richter entscheidet – man fragt sich bloß, welcher Ritter (ob gut oder böse) das Finale einleitet.Stimmiger dagegen ist die Erzählung des kleinen Mädchens, dass von heute auf morgen auf sich alleine gestellt ist und ihr Überleben mit Hingabe und Fleiß sichert.
Dabei spielt natürlich auch die großartige Kulisse eine bedeutende Rolle. Womöglich gab es für einen „Liebe auf den ersten Blick“ Moment kaum kitschig-schönere Orte als hier. Mir hat das tatsächlich sehr gefallen.Kya begegnet in ihrem Leben zwei Männern. Der Eine liebt sie aus tiefem Herzen, nimmt sich Zeit für sie und gibt nicht viel auf den Tratsch, der im Städtchen auf ein einprasselt.Seine Haltung ihr gegenüber ist zutiefst wertschätzend.
Als er zwecks Ausbildung und Lebensplanung an die Uni gehen möchte, ist sie natürlich wenig begeistert.Der zweite Mann erscheint in der Zeit, in der Mann nr.1 auf der Uni ist.
Schick, reich und nur an der schnellen Nummer interessiert. Kya ist für ein spannendes Abenteuer, das Mädchen aus dem Sumpf… da hat man was zu erzählen.Nun dürft ihr raten, wer von denen tot im Sumpf landet.
Wie gesagt, der Krimiaspekt ist lahm und interessierte mich nur am Rande. Kyas Geschichte im Umgang mit sich, ihrer Welt und den Konflikten die entstehen, wenn äußere Einflüsse zu ihr vordringen sind die spannenderen Momene des Films.
Kya entscheidet nicht immer richtig, nicht jede Handlung ist von Rationalität geprägt, aber sie handelt im Rahmen ihrer äußeren Einflüsse nachvollziehbar.Jojo Regina als junge Kya ist großartig. Daisy Edgar-Jones ist auch sehr glaubwürdig in ihrer Rolle und die Chemie zwischen ihr und Taylor John Smith ist toll. Alle anderen im Cast fallen deutlich ab, entweder weil die Figur nur eindimensional dargestellt wird oder erzählerisch bloß eine Randfigur ist.
Das gelingt über sehr weite Teile Films sehr gut, einige Momente sind mir dann doch leider zu platt und der „Dramaturgie“ wegen ohne jeglichen Nachhall eingefügt.
Wie es sich gehört, hat der Film natürlich einen Plottwist… ach, muss das denn ständig sein? Ohne ihn wäre ich genauso glücklich gewesen, vielleicht sogar etwas mehr.Am Ende ist „Der Gesang der Flusskrebse“ mehr als ok, lebt aber zum großen Teil von der großartigen Landschaft und der Top-Chemie der Hauptdarsteller. Plot, Dramaturgie, Spannungselemte etc sind eher gering vorhanden.
Als Oase zwischen BummBumm, fliegenden Superhelden Autos im Weltall aber ein Genuss.7/10
23. Februar 2023 um 14:25 #232263The Black Phone
In einer Kleinstadt werden Kinder entführt. Zurück bleiben bloß schwarze Luftballons.
Die Angst bei Eltern und Kindern ist als solche kaum wahrzunehmen. Schlimmer sind da schon die tätglichen Abreibungen von drei halbstarken Schulkameraden, die Finney (toll – Mason Thames) abbekommt.
Zum Glück hilft ihm ein zukünftiger Profi-Schläger immer wieder aus der Patsche, hebt aber mahnend den Finger „Eines Tages musst du dich selbst wehren können!“… sprach der Prophet und verschwindet im schwarzen Lieferwagen.Finneys Schwester (großartig – Madeleine McGraw) ist seine einzige Stütze im Alltag, steht ihm zur Seite, verteidigt ihn vor den Schlägern und bekommt zum Dank vom Papa den Gürtel um die Ohren gehauen.
Denn sie träumt Wahrheiten, die sie nicht kennen kann. Sie vermutet hinter dieser Gabe Jesus, der Vater sieht Parallelen zu ihrer Mutter, die an dieser Gabe zerbrach und sich das Leben nahm.Dann aber kommt der Tag, als Finney „mitgenommen“ wird. Dreckiger Keller, kleines Fenster und ein kaputtes Telefon an der Wand.
Der Schurke besucht ihn täglich, schwermütig, beinahe traurig, den armen Finney im Keller halten zu „müssen“.
Wenn der Entführer gegangen ist, klingelt das Telefon und Finney erhält Krisenberatung.Joa, was hab ich nicht alles gehört. „Musst du gucken!“ etc.
Hab ich jetzt.
Zugegeben, der Film macht Spaß. Sofern man das sagen kann, wenn Kinder sich gegenseitig verkloppen oder der Papa die Tochter grün und blau schlägt. Aber doch, er ist schön anzuschauen.
Auf dem Papier klingt alles etwas härter, schauriger und trostloser, als es im Film tatsächlich ist.
Ich weiß nicht, ob diese ständig optimistische Einstellung gewollt war – in Summe ist das Drehbuch und die „Charakterentwicklung“ des entführten Finney dann doch zu sehr Schema F.Optisch ist der Film sehr schön in Szene gesetzt. Die Kamera hält dahin, wo sie hingehört. Der „böse“ Papa hat Tiefe, der Schurke zeigt mit minimal sichtbarer Mimik seine Zerissenheit und seinen Wahnsinn. Hut ab, Ethan Hawke!
Dann spielt der Film noch mit den Erwartungen der Zuschauer, die einen Twist zum Ende erwarten. Zur Hälfte des Films hatte ich da einen Verdacht, was zum Ende geschehen könnte. Tja – Bumm! Denkste…Das Dilemma des Films (in meinen Augen) ist, dass er kaum Spannung transportiert. Kann doch eigentlich nicht sein?!
Dabei steckt Finney doch in akuter Lebensgefahr, was die Stimmen am Telefon auch nicht leugnen (Dank des Trailers weiß man das ja auch schon bevor man den Film gesehen hat).
Beeil dich hier, nimm das – schnell! Geh dorthin, aber lass dich nicht erwischen….
Die Übersinnlichkeit der Schwester, Geister, ein Täter ohne greifbares Motiv.
Nimmt man alles, wie es ist, dann hat man Spaß an dem Film – wie eingangs erwähnt.
Bei näherer Betrachtung bleiben aber Lücken, unerfüllte Hoffnungen und bei mir das Gefühl, etwas Wesentliches übersehen zu haben.The Black Phone baut auf eine Handlung, die in dieser Form möglicherweise als Kopfkino großartig funktioniert (das zu Grunde liegende Buch habe ich nicht gelesen), im Film fehlt dann doch das gewisse Etwas. Es muss ja nicht der große Knall sein, aber eben eine Note des Besonderen. Die lässt „Black Phone“ vermissen, hat aber glücklicherweise einen saustark spielenden Cast.
Somit Durchschnittsware im guten Look und tollen Schauspielern. Handlung solala, Finale… uff, ja ok.Für den Fall, dass ich hier eine tiefgehende Metaebene übersehen habe, bitte ich um Nachsicht. Nüchtern betrachtet ist der Film wie ein Gummibärchen. Sieht lecker aus, lässt sich schön naschen – macht nur leider nicht satt. (den Gesundheitsaspekt spare ich mir
)
6,5/10
21. Februar 2023 um 13:35 #232213X
Eine Gruppe junger Menschen fährt in die weite Einöde von Texas, um dort einen Porno mit Niveau zu drehen. Tatsächlich findet sich ambitioniertes Personal, etwa die Stripperin, die mit Sexfilmen zu Ruhm und Geld kommen möchte.
Auch der Kameramann ist voller Eifer, solche Einstellungen hat man in dem Genre nie gesehen.
Und letztlich ist da die Sounddesignerin (oder Mikrohalterin, keine Ahnung wie sich der Job nennt), die von dem inhaltlichen Angebot so sehr angetan ist, dass sie auch mitmachen möchte.
Ihr Freund findet das hingegen nicht ganz so gut.Ups, damit habe ich jetzt wohl fett gespoilert, denn das ist so ziemlich alles, was an relevanter Handlung durch den Film wackelt. OK, ein altes Ehepaar wohnt in der Nähe. Sie hat ständig Bock, er kann aber nicht mehr… dumm gelaufen.
Da wird sich doch nichts Merkwürdigess anbahnen???Inhaltlich also kann man „X“ völlig vernachlässigen. Das Schema jedes 80er Jahre Slashers ist hier schön auf den Punkt gebracht (Wer bock auf Sex hat, stirbt), bietet ansonsten relativ wenig konstruktives.
Die Chemie der Darsteller untereinander ist leicht überdurchschnittlich, das Setting eines Slashers durchaus würdig.Gehen wir nun der Ursache der mitunter blutigen Morde auf den Grund, bleibt einem nur das gepflegte Kopfschütteln übrig.
Die Kills sind ok, aber nichts Besonderes. Hier und da blitzt eine Brise selbstreflektierender Humor durch, manchmal passieren Dinge mit einfachem Kawumm und ohne nerviges Nebenbei. Das ist tatsächlich wohltuend anzuschauen.Ist „X“ also etwas Besonderes? Ja und nein. Tatsächlich bietet der Film keine neuen Erkenntnisse, der Gore ist überschaubar, das Hirn kann ausgeschaltet bleiben. Andererseits wirken einige Szenen sehr stimmig und harmonisch (Ja ok, die drehen einen Porno… haha). Zwar gibt es auch hier die üblichen Erkenntnisse „Geh da nicht hin, sonst wars das“.
Ansonsten nimmt man vieles zur Kenntnis, das Palaber des Priesters im TV ist dann wohl wirklich relevant, wenn man das Sequel gesehen hat (habe ich nicht).
Vielleicht entgeht mir dadurch der eine oder andere Aha Moment, ändert aber nichts am Sehvergnügen.Insgesamt eine irgendwie komische Nummer, mir aber deutlich lieber als der 1000. Texas Massacre Reboot.
6/10
20. Februar 2023 um 18:31 #232183Gefesselt (German Crime Story)
True Crime ist derzeit nicht tot zu krieben und zum Glück lauerte in jeder Dekade irgendwo ein Serienkiller, den man nachträglich vor die Kamera ziehen kann.
Nicht jede Produktion sitzt, und wenn sich nun eine deutsche Produktion auf Amazon findet…. hmmm….Die Handlung basiert auf dem Fall des „Säurefassmörders“ in Hamburg, irgendwann Ende der 80er Jahre.
Raik Doormann hat es nicht leicht. Seine Mutter ist eine Koryphäe im Pelzgeschäft, selbstverständlich soll ihr Sohnemann ihr berufliches Erbe antreten. Doch der hat die Prüfung verpfuscht und ist damit ein rotes Tuch in der Branche geworden. Mehr schlecht als recht hält er sich über Wasser.
Seine Frau und seine Tochter ahnen nicht, wie die Dinge stehen – und seine Geliebte geht weiterhin davon aus, dass er demnächst mit ihr auswandern wird. Woher also das nötige Geld holen?
Kurzerhand wird die Lebensgefährtin seines ehemaligen Chefs entführt. Durch sie will er das Geld erpressen, dass er benötigt… geht nur leider schief.Hier haben wir tatsächlich eine True-Crime Serie im Topformat! Oliver Masucci als Raik Doormann ist überragend. Viele weitere Darsteller des Casts fallen auch nicht weit ab, nur leider verliert sich die Handlung etwas zu sehr in der guten Protagonistin – eine Polizistin, die in einem Männerberuf höchstens zum Kaffeekochen dienen sollte. Gut, so waren die Zeiten. Ich hätte mir gewünscht, dass man diese Szenen mit weniger 2020er Zeigefinger gedreht hätte… aber dann hätte wohl kein Mann Regie führen dürfen.
Abseits dieser Thematik aber findet man Szenen die nachhallen und Szenen, die großartikg gespielt und inszeniert sind.
Das Leid im Bunker des Hauses Doormann ist zugegeben schwer zu ertragen. Ich bin beinahe baff, dass das hier durchgewunken wurde.Kurzum: Wer True Crime mag, der sollte diese Serie nicht verpassen. Wer zudem noch auf schönes 80er Jahre Flair steht, bekommt im Paket die volle Dröhnung.
Rund um Doormann ist alles sehr gelungen gedreht. Kommt die Polizistin in den alleinigen Fokus, fällt es leider etwas ab, die Summe der guten Momente aber lässt auch diese Augenblicke nicht zu tief fallen.In Sachen Härte, Schärfe und Mitleid kommt die Serie natürlich nicht an den „Goldenen Handschuh“ heran, aber es reicht dennoch, um einige Produktionen der internationalen Konkurrenz auf Distanz zu halten.
Danke sehr- Wenn das Format erhalten bleibt, freue ich mich auf weitere German-Crime Momente!8,5/10
20. Februar 2023 um 18:02 #232181Superhost
Teddy und Claire sind Blogger und präsentieren auf ihrem Channel mitunter außergewöhnliche Unterkünfte.
Wie es nun mal im schnelllebigen Klickbussiness ist, reduzieren sich die Likes und etwas Besonderes muss her.Dann also eine Unterkunft in der großen Abgeschiedenheit – ja, wenn das mal kein Renner ist *grübel*
So weit so gut, trifft man vor Ort dann die Eigentümerin der Immobilie. Irgendwie schrullig, die Frau, aber was solls – für ein paar Klicks nimmt man auch diese Hürde.
Doch wie wird man die Dame wieder los? Scheinbar ist sie immer überall?Der Film ist zugegeben nicht so schlecht. Die Darsteller mir völlig unbekannt (und ich bezweilfe, sie noch mal bewusst irgendwo wahrzunehmen) und agieren entweder hölzern oder völlig überzogen. Wenn sich der Film denn Social-Media-kritisch und satirisch nennen möchte… ne, möchte er nicht, also ist das Schauspiel nicht gut.
Die Handlung über die Schlüsselgabe hinweg ist sehr klassisch. Überraschungen kommen keine auf, höchstens die Frage, warum das Pärchen nicht schon etwas früher an die vorzeitige Abreise denken mag.In Erinnerung bleibt der Heiratsantrag (ja, der Schuss sitzt), das schrecklich überzogene Schauspiel der Schurkin und die schlimme – nein, schreckliche!!! – Synchronisation. Meine Güte!!
Erwartet nicht zu viel von dem Film, aber für zwischendurch ist das schon ok.
4,5/10
20. Januar 2023 um 22:28 #231531Breeder – Die Zucht
Irgendwie muss mir der Film in Verbindung mit einem Probe-Abo auf den TV gerutscht sein.
Mia lebt mit ihrem Mann beinahe glücklich in einem dänischen Vorort. Eines Tages taucht die neu zugezogene Nachbarin stark blutend an ihrer Tür auf. Sie sei entführt worden. Schnell will Mia sie zum Krankenhaus bringen, doch ihr Mann möchte ihr die Fahrt unauffällig aufdringlich abnehmen. Es sei ja schon spät und Zeit fürs Bett und überhaupt, eine einsame Frau im Krankenhaus, was da passieren könne…
Zum Glück hat Mia unendliches Vertrauen in ihren Mann und schaut per GPS-Tracker, wo er sich denn rumtreibt. Huch, ist ja gar nicht das Krankenhaus?! Also schnell hinfahren und schauen, was da los ist…Man kann ja über diese Art Filme denken, wie man will. Vielen wird ohnehin nur der demütigende und blutige Teil ab Minute 30 von Bedeutung sein. Als „klassischer“ Filmfreund freue ich mich persönlich aber immer, wenn man versucht, die Bluttaten in zumindest ein grobes Gerüst zu stecken, dass sich Story nennt.
Inhaltlich ist das hier, kurz gesagt, Müll. Alleine schon die Art und Weise, wie Mia den fremden Ort „erkunden“ möchte… da fehlen mir doch glatt die Worte.
Es soll aber natürlich nur als Grundlage dafür dienen, was ihr in Folge eben geschehen soll. Also alles egal, ab Minute 30 (so circa) wird es doch erst richtig ernst.
Und auch die Story um dieses Dillema ist, milde formuliert, Sche**e. Da läuft dann mal lässig Mias Mann zu ihr in die Zelle „Huch, was machst du denn hier? – warte mal kurz, ich hole dich gleich raus“… „Rausholen geht gerade nicht, die Chefin hat was dagegen. Aber ich komme nochmal zu Besuch, ok?“… Kann man witzig finden, ist aber tatsächlich ernst gemeint.
Die Chefin hat nämlich sensationelle Pläne mit der Frau.Schalten wir nun auch diese Storyebene weg, dann haben wir eben Gewalt und Demütigung gegenüber Frauen. Mias Rachefeldzug sollte obligatorisch inszeniert werden.
Im letzten Drittel will man dann richtig fies werden und ich war tatsächlich kurz davor, die Augen aufzuhalten… der Drang nach Schlaf war aber mächtiger und die Lust, das Verpasste nachzuholen nicht gegeben.
Ob Mia ein gutes Ende finden darf, kann ich also tatsächlich nicht spoilern, das müsst ihr selbst herausfinden.
Ich hatte dazu keine Lust, der Film ist auf allen Ebenen unterdurchschnittlich.
Mir gelang es zu keiner Minute irgendeine positive Bindung zur Hauptfigur aufzubauen, obwohl doch alles danach schreit, sie bei ihrer Flucht „unterstützen“ zu sollen. Hölzernes Schauspiel, keinerlei Chemie zwischen den Figuren, eine Kulisse, die selten billiger erschien. Über ein mögliches Drehbuch sollte man sich auch keine Gedanken machen, das schien dünner zu sein als die von Helge Schneider. Immerhin gibt es Kopfschüttelmomente zu Hauf.
Wer dringend einschlafen möchte, findet hier beste Möglichkeiten. Aber vielleicht erheitern ja die Folterszenen – mich aber dieses mal nicht.1/10
20. Januar 2023 um 22:03 #231529Willy´s Wonderland
Im Voraus habe ich schon das eine oder andere über den Film gehört (geiler Cage Film!!), wollte aber auf die „Prime“ Veröffentlichung warten.
Ob meine Vorsicht berechtigt war?…Nicolas Cage (ich glaube, tatsächlich ohne Rollennamen?) fährt mit dme Auto, hat eine Panne, bekommt Hilfe… aber leider ist keine Kartenzahlung möglich. Zu blöd, dass der nächste Geldautomat Stunden entfernt ist.
Zum Glück kommt ein tüchtiger Geschäftsmann um die Ecke und bietet Cage die Zahlung der Reparatur an, wenn er für eine Nacht das „Willy´s Wonderland“ putzt.
Bei dem Deal kann es einem schon mal die Sprache verschlagen – so geschehen bei Cage, der während des Films nicht ein Wort sagt.
Cool?
Cool.Der Rest, der sich hier als „Handlung“ aufspielen will, ist zum Vergessen und hat auch nicht als Seitenhieb auf Plotperlen des Horror-Comedy-Genres (Chucky, Puppet Master etc drängen sich auf) Erinnerungswert.
Doch was passiert eigentich noch?
Ausgestellte Roboter-Plüsch-Figuren trachten Cage nach dem Leben – der aber zeigt ihnen, wo der Willy hängt.
Ein paar Teenies dürfen auch mit- und miteinander rummachen (ach ja, da bekommt man doch glatt Lust auf Lagerfeuerromantik am Crystal Lake). Bleibt davon etwas in Erinnerung?
Leider nein.OK, ehrlich gesagt will der Film auch keinerlei Niveau halten. Er will mit der Keule Kult sein und wer ist sich für eine handvoll Dollar nicht zu schade, seinen Namen hierfür herzugeben? Eben, passt doch alles.
Tatsächlich kann man sich über diesen Film erheitern und die Work-Life-Balance von Cage feiern. Diesen Punkt mochte ich sehr.
Und wenn man nach dem vierten oder fünften Bier dann vielleicht nicht mehr genau weiß, wie und wann der Film endete, ist es auch nur halb so wild.Kann man gucken und kann man auch feiern. Zumindest ersteres ist mir gelungen
5/10
9. Januar 2023 um 13:11 #231118Deal – ich schicke den Code per PM
8. Januar 2023 um 18:44 #231044Ja, Code ist noch da.
Die Punkte reichen dicke aus, sag einfach, was er Dir wert ist2. Januar 2023 um 18:44 #230895The Patient [Miniserie]
Sam sucht Hilfe beim Psychotherapeuten Alan. Doch Alan findet keinen Zugang zu seinem Patienten und teilt ihm mit, dass eine weitere Behandlung durch ihn nicht möglich sei.
Dann wacht Alan mit einer Fußfessel in einem fremden Zimmer auf. Sam erklärt ihm, dass die Fortsetzung der Therapie alternativlos sei – und zu Hause sei er freier und offener als in einem Praxiszimmer.Rumms, das geht doch nicht!
Fortan entwickelt sich die Serie zu einem Kammerspiel mit erstklassiker Performance von Steve Carell und Domhnall Gleeson.
Der Täter und seine Geisel begegnen sich stets auf Augenhöhe und werden höchst respektvoll geschrieben.
Dabei sind beide nicht je schwarz und weiß, dennoch bleibt der Täter ein Täter. So einfach kann es manchmal sein.Ja, was soll denn da passieren? Ewige Gespräche? Blabla?
Genau. Großartig, kurzweilig, intensiv.Obwohl die jeweiligen Folgen nicht sehr lang sind, hatte ich im letzten Drittel kurz das Gefühl, es wäre eine Folge zu viel. Tatsächlich ist die Episode um Alans Sohn nicht da um den Plot voranzutreiben, sondern ist vielmehr ein Blick durch den Spalt einer geöffneten Tür und rundet das Finale der Serie wirksam ab.
Und da sind wir auch schon beim großen „Hurra“ der Serie. Das Finale ist mal eins, dass man nicht besser hätte schreiben können. Ich mag es sehr!
Einziger Kritkpunkt von mir: Da Alan Jude ist, muss man seine Lage mit den Insassen in Auschwitz vergleichen. Puh!
Das ist mir zugegeben eine Spur zu hart, die jeweiligen Bilder zur Stimmungsuntermalung sind dann auch jene, die am wenigsten in der gesamten Serie zu überzeugen wissen.
Doch das ist nur ein Krümel, den man vom Tisch wischen kann. Unter dem Strich ist „The Patient“ aufgrund seiner Komprimiertheit, Klarheit und dem Auslassen von Trallala und Hoppsasa um die Folgen „wohltuend“ zu füllen, mein schönstes Serienerlebnis seit langem.P.S. Evan Peters (Dahmer) – so spielt man einen um Beherrschung bemühten Charakter!
9/10
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